Dem Wikileaks-Gründer, der die Kriegsverbrechen amerikanischer Streitkräfte im Irak auf der Whistleblower-Plattform veröffentlichte, drohen nach Angaben des Spiegel 175 Jahre Gefängnis.
«In London sitzt mit ihm auf der Anklagebank: der investigative Journalismus», schreibt dazu das deutsche Magazin.
Am Montagmorgen hätten sich «die wenigen Menschen, die es trotz Corona und trotz scharfer Sicherheitsvorkehrungen in den ehrenwerten Justizpalast Old Bailey geschafft haben», vor dem Justizpalast versammelt. Dort werde Assange in den kommenden vier Wochen täglich sitzen .
Die «US-Justiz will ihn wegen Spionage und Verschwörung verurteilen», schreibt der Spiegel.
Tatsächlich aber geht das unabhängige US-Magazin Consortiumnews von einem «Stalinistischem Schauprozess» aus, bei dem das Urteil bereits im Vorfeld feststehen würde.
Die Coronakrise hat die ohnehin verhaltene Aufmerksamkeit des Westens auf das von den USA zusammen mit Grossbritannien inszenierte Tribunal in London weiter geschmälert. Zudem verzichteten viele Politiker bislang auf einen beherzten Einsatz für Assange: Die angeblich mächtigste Frau der Welt, Angela Merkel, hat weder Sanktionen gegen die USA verhängt, noch den US-Botschafter in Berlin einbestellt.
Das bekannteste von Wikileaks veröffentlichte Video, eines von vielen, das ein US-amerikanisches Kriegsverbrechen beweist (ca. 2 min):