Die von der deutschen Bundesregierung durchgesetzten Massnahmen waren falsch.
Zu diesem Schluss gelangte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf einer Veranstaltung in Bottrop:
«Man würde mit dem Wissen von heute keine Friseure mehr schliessen und keinen Einzelhandel mehr schliessen. Das wird nicht noch einmal passieren. Wir werden nicht noch einmal Besuchsverbote in den Pflegeeinrichtungen brauchen.»
Die Aussage, die nicht nur vom Schweizer Portal 20min zitiert wurde, könnte eine Klagewelle nach sich ziehen. Denn Geschäfte, Friseursalons und Gaststätten wurden Mitte März 2020 in Deutschland dichtgemacht, zudem erließen die Behörden strenge Ausgangsbeschränkungen. So durften nach dem 17. März Menschen in ganz Deutschland ihre Angehörigen in Alten- und Pflegeheimen «nur äußerst eingeschränkt oder gar nicht besuchen», wie die B.Z. konstatiert.
Spahn, dessen Ministerium wegen fragwürdigen Maskenbestellungen bereits auf über 400 Mio. Euro von Lieferanten verklagt worden ist, könnte die Coronakrise politisch nicht überleben. Denn jene Unternehmen, die infolge der Verordnungen pleite gingen, dürften auf Schadenersatz klagen — vor allem aber die CDU insgesamt bei den kommenden Wahlen abstrafen.
Allmählich scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen, wonach die Coronakrise so gigantisch nicht war – zumindest aus medizinischer Sicht.
«Mittlerweile ist klar: Die Lockerungen der Maßnahmen brachten KEINE ’zweite Welle’ mit sich», schreibt die B.Z, und: «Stand Dienstag befanden sich nur 235 Corona-Kranke in intensivmedizinischer Behandlung. Die Todeszahlen sind seit Monaten niedrig. Auch in Alten- und Pflegeheimen ist die Pandemie unter Kontrolle».
Die Welle der Erkenntnis erreicht indes auch die Schweiz, wie 20min attestiert. «Dem Bundesrat würde es gut anstehen, den damaligen Entscheid kritisch zu analysieren», sagte dem Portal zufolge ETH-Professor Didier Sornette.