Im Juli 2023 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 57,1 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste, berichtet das Deutsche Statistische Bundesamt (Destatis). Laut dessen jüngsten Zahlen lagen die Übernachtungszahlen im Juli 2023 um 2,9 Prozent niedriger als im Juli 2019, dem Vergleichsmonat vor den Corona-Massnahmen.
Nach drei Verlustjahren in Folge stehe das Gastgewerbe in Deutschland noch immer vor grossen, teilweise existenziellen Herausforderungen, so der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Dehoga anlässlich seiner aktuellen Mitgliederbefragung. Und weiter:
«Allein in 2020 und 2021 hat die Branche 36’000 Unternehmen verloren. In 2024 droht das Aus von 12’000 weiteren Betrieben, wenn zum Jahreswechsel die geplante Steuererhöhung von 7 auf 19 Prozent kommen würde.»
Auch die Gastgewerbebranche leidet unter den steigenden Kosten. So gaben die Umfrageteilnehmer an, dass die Preise für Lebensmittel um durchschnittlich 25,3 Prozent höher lagen als im August 2022, die von Getränken um 18,1 Prozent und die Energieprodukte um 41,3 Prozent, die Personalkosten kletterten gar um 21 Prozent nach oben.
Als grösste Herausforderung sehen 83,8 Prozent der Betriebe die Kostenexplosion in den Bereichen Lebensmittel und Getränke. Die Kosten für Energie kritisierten 79,5 Prozent, für Personal 76 Prozent. Wiederum 65,2 Prozent der Unternehmer sprachen bei der Befragung von einem akuten Mitarbeitermangel.
«Die Existenzängste bei Hoteliers und Gastwirten sind unvermindert hoch. Fast die Hälfte unserer Unternehmer erwarten, dass die Geschäfte in den kommenden drei Monaten schlechter laufen als bisher», bestätigt Dehoga-Präsident Zöllick.
Vor dem Hintergrund sinkender Gästezahlen bei zugleich steigenden Kosten befürchteten 28 Prozent der Unternehmer, 2023 mit ihrem Betrieb sogar in die Verlustzone zu geraten.
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