Facebooks Digitalwährung Libra soll Anfang 2021 in einer limitierten Variante eingeführt werden. Anstelle einer eigenständigen Tokenwährung ist eine direkte eins zu eins Bindung an den US-Dollar vorgesehen. Das berichtet Business Insider.
Doch es gibt noch eine Hürde: Laut Financial Times warte die Trägerorganisation Libra Association mit Sitz in Genf aktuell noch auf die Genehmigung durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma).
Mit diesem Schritt spielt Facebook den Ball wieder zurück zu den Zentralbanken und Aufsichtsbehörden. China testet schon seit längerem den elektronischen Yuan (eYuan) und erwägt dessen Einführung ebenfalls im kommenden Jahr. Die EZB hat kürzlich angekündigt, den eEuro im Frühjahr kommenden Jahres in verschiedenen Regionen der Eurozone testen zu wollen. Zu erwarten sei ein voll einsatzfähiger eEuro aber nicht vor 2022, berichtet Business Insider weiter.
Die Datenschutzbedenken bei einer privaten Digitalwährung von der potentiellen Reichweite eines Libra haben in der Vergangenheit zu verschiedenen Kontroversen geführt. Es bleibt fraglich, inwieweit die Zulassung durch die schweizerische Finma dem Libra auch eine internationale Gültigkeit verleihen würde.
EZB-Präsidentin Lagarde sieht private Digitalwährungen, die an eine staatliche Währung gekoppelt sind (sog. stablecoins), als existientielle Bedrohung. Lagarde befürchtet neben weniger geldpolitischem Handlungsspielraum auch unmittelbare Risiken einer Bankenkrise. Vor diesem Hintergrund zeichnet sich zumindest im Falle der Eurozone ein schwieriges regulatorisches Umfeld für private Digitalwährungen ab.