Die Bevölkerung müsse über die Coronakrise sachgerecht informiert werden, denn trotz einer deutlichen Zunahme von Meldezahlen gebe es weniger schwere Erkrankungen und weniger Hospitalisierungen, wird Professor Dr. med. René Gottschalk, Leiter des Gesundheitsamtes in Frankfurt, von der Berliner Zeitung zitiert.
Einschneidende Massnahmen, mangelnde Fachexpertise und eine massive Gefährdung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Strukturen, dies sind die Hauptpunkte von Gottschalks Kritik an die Adresse der Bundesregierung und deren Umgang mit der Coronakrise.
Nach Auswertung der Daten des Bundesamtes für Statistik stellt Gottschalk in seiner Bilanz fest: «Eine Übersterblichkeit ist weder in der Gesamtbevölkerung noch in den Gruppe der Hochrisikopatienten feststellbar».
In zwei Artikeln, die auf der Seite der Landesärztekammer Hessen veröffentlicht wurden, fordert Gottschalk jetzt dringend eine breite öffentliche Diskussion zu den Zielen und Mitteln der Pandemie-Bekämpfung.
Diese Diskussion müsse über rein virologische Fragen hinausgehen und ethische Aspekte sowie rechtliche Fragen zum legitimen Zweck der Geeignetheit, Erforderlichkeit und Angemessenheit der Massnahmen umfassen.
Zudem kritisiert Gottschalk die Diskussion über die Virenansteckungsgefahr durch Aerosole, eine Diskussion, die sich von der Realität weit entfernt habe.