Sri Lankas Wirtschaftslage hat sich im Laufe der «Pandemie» dermassen verschlechtert (hier und hier), dass das Land im Mai offiziell einen «vorläufigen Bankrott» erklären musste. Dies bedeutet, dass die Regierung zwar einige kleinere Schulden bezahlen kann, aber nicht die grossen.
Jetzt haben einige Onlineportale unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters darüber informiert, dass Sri Lanka sich beim Internationalen Währungsfonds (IWF) über die «erweiterte Fondsfazilität» (Extended Fund Facility, EFF) mindestens drei Milliarden Dollar leihen will.
In den kommenden Tagen solle es eine weitere Runde «technischer Gespräche» mit dem IWF geben und der Inselstaat hoffe darauf, bereits Ende dieses Monats eine Einigung auf Mitarbeiterebene zu erzielen. Der IWF, das Finanzministerium und die Zentralbank Sri Lankas hätten nicht auf die Bitte um Stellungnahme reagiert, liess Reuters wissen.
Sri Lanka habe den Rettungsplan beantragt, um die schlimmste Wirtschaftskrise seit der Unabhängigkeit 1948 zu überwinden. Das Land sei Anfang des Jahres mit einigen Auslandsschulden in Verzug geraten und habe Schwierigkeiten, Importe von grundlegenden Gütern wie Treibstoff und Medikamenten zu bezahlen.
Das EFF-Programm wäre die 17. IWF-Initiative für das Land. In deren Rahmen müsste sich Sri Lanka verpflichten, strukturelle Wirtschaftsreformen durchzuführen, «um tief verwurzelte Schwächen zu korrigieren».
Sobald der Plan genehmigt ist, haben diese Programme in der Regel eine Laufzeit von drei Jahren und eine tilgungsfreie Zeit von viereinhalb Jahren, um mit der Rückzahlung des Kredits zu beginnen.