Seit Wochen füllen Nachrichten über Elon Musks Twitter-Übernahme die Schlagzeilen der Medien rund um den Globus (wir berichteten hier und hier). Wie das Medienportal The Defender berichtet, untersucht der Komiker und politische Kommentator Russell Brand die möglichen Auswirkungen dieses Schrittes auf die Redefreiheit, die Demokratie und die weltweite Ordnung.
Die Debatte über die kürzliche Übernahme von Twitter durch Elon Musk tobt zwischen Befürwortern der Meinungsfreiheit, die den Schritt feiern, und neoliberalen Demokraten, die sich Sorgen machen über die Kontrolle der Plattform durch einen einzelnen Milliardär, so der Komiker und politische Kommentator Russell Brand.
In seinem neuesten Video argumentiert Brand The Defender zufolge, dass sich die Medienlandschaft verändert hat. Heute seien viele Journalisten und Medienvertreter zunehmend gegen die freie Meinungsäusserung.
Er zitiert den Journalisten Matt Taibbi, der auf Substack schrieb: «Überall beschweren sich Medienvertreter offen darüber, dass sie Musks Schritt nicht mögen, weil sie Angst haben, dass er die Leute weniger zensieren wird. Ein professioneller Journalist, der sich gegen die freie Meinungsäusserung ausspricht, galt vor nicht allzu langer Zeit noch als logische Unmöglichkeit.»
Brand erklärt, dass die neuen Medien es mehr marginalen Stimmen ermöglicht haben, in den Mainstream vorzudringen. Dies habe die Regierung und die Medienkonzerne dazu veranlasst, mehr Kontrolle über diese Räume anzustreben und die Zensur als ein für die öffentliche Sicherheit notwendiges Mittel zu rechtfertigen. «Sicherheit und Bequemlichkeit – darüber werden sie uns schliesslich für immer einsperren», sagte Brand.
Da monopolistische Technologieunternehmen die sozialen Medien kontrollieren, haben sie bereits die Macht, die Sprache zu kontrollieren. Wie Taibbi es ausdrückte: «Es gibt bereits eine autoritäre Struktur, nur mit anderen Milliardären am Ruder.» Brand wirft die Frage auf, ob Musks Übernahme von Twitter den Wandel bewirken wird, den sich die Verfechter der Meinungsfreiheit erhoffen.
Unter Berufung auf einen Artikel in Common Dreams weist Brand darauf hin, dass Musk – im Gegensatz zu seinem öffentlichen Image als Schurke – wie andere Milliardäre Gelder von autoritären Staaten erhält und seinen Reichtum durch umfangreiche staatliche Subventionen aufgebaut hat.
Brand fragt, ob es seine Gesamt-Ideologie ist, die Musk von den anderen Tech-Milliardären unterscheidet. Er deutet auch an, dass Musks Vision einer multiplanetaren Existenz für die Menschheit der russischen Vision einer «multipolaren Welt» ähnelt, und fragt, ob diese Vision mit den Ambitionen der USA auf eine fortgesetzte globale Hegemonie in Konflikt steht.
Er äussert Bedenken über Musks «langfristiges Projekt» zur Kolonisierung des Weltraums und zitiert den Enthüllungsjournalisten Dave Troy, der schrieb: «Dieses Mandat wird meist dazu benutzt, Forderungen nach einer Verbesserung der Lebensbedingungen und der Linderung des Leids der Menschen hier auf der Erde beiseite zu schieben.»
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