Liebe Leserin, lieber Leser
Wir gehen zurück ins Jahr 2003. Damals veröffentlichte Laurent Kaiser, Leiter des zentralen virologischen Labors am Genfer Universitätsklinikum, eine Metastudie über das bereits 1999 in der Schweiz eingeschränkt zugelassene Medikament Oseltamivir – bekannt geworden als Tamiflu – des Pharmakonzerns Hoffmann-La Roche in Basel. Das Team um Kaiser bestand zum grössten Teil aus Hoffmann-la Roche-Mitarbeitern.
Im selben Jahr vermehrte sich in Hongkong und Umgebung die aus Hühnern und Enten stammende Vogelgrippe der Variante H5N1, worauf die Weltgesundheitsorganisation WHO eine Katastrophe erwartete. Und dies auch unüberhörbar in die Welt hinaus posaunte.
Kurz danach pries Hoffman-La Roche Tamiflu als Wunderwaffe gegen die Vogelgrippe an. Als Referenz für die angebliche Wirksamkeit diente die Arbeit von Laurent Kaiser. Die Umsätze von Hoffman-La Roche explodierten – Regierungen lagerten Tamifu ein. Weltweit wurden Millionen von Hühner geschlachtet. Doch die prophezeiten Millionen von toten Menschen blieben – glücklicherweise – eine panische Dystopie der WHO.
Nach der «Pandemie» ist vor der «Pandemie»: 2009 warnte die WHO vor der nächsten tierischen Katastrophe: Diesmal war es die Schweinegrippe H1N1.
Doch dann fand eine Gruppe unabhängiger Wissenschaftler des deutschen Forschungsnetzwerks Cochrane heraus, dass einige Autoren der Tamiflu-Studie von Laurent Kaiser gar nicht persönlich daran beteiligt gewesen waren, «Ghostwriter» hatten mitgewirkt.
Diese skandalträchtige Analyse wurde im renommierten Fachmagazin «British Medical Journal» veröffentlicht. Experten sprachen sich daraufhin gegen Tamiflu aus. Die Öffentlichkeit erfuhr, dass die Studie geschönt und kein Nutzen beweisbar war, aber das Medikament zu vielen Nebenwirkungen führte.
Dieser umsatzhemmende Eindruck wurde durch eine riesige Werbekampagne erfolgreich verwandelt: Das totgesagte Tamiflu wurde wieder zum Leben erweckt. Man konnte sich angeblich dem sicheren Tod nur entziehen, indem man auf die Produkte der Pharmaindustrie setzte, vor allem auf Tamiflu und den Impfstoff Pandemrix des US-Pharmariesen Glaxo-Smith-Kline (GSK).
Die Schweiz orderte brav 13 Millionen Impfdosen, Deutschland 34 Millionen. Da jedoch kaum noch jemand die Vogel- und Schweinegrippe ernst nahm, liessen sich trotz angestrengter Panikmache der Medien und Behörden weniger Menschen impfen als erhofft.
Das Resultat: 2’900 Impfgeschädigte, die innert Jahresfrist an der unheilbaren Krankheit Narkolepsie (Schlafkrankheit) litten. Eine Krankheit, bei der man urplötzlich in tiefen Schlaf fällt: mitten am Tag, am Herd beim Kochen, unter der Dusche, im Bus oder beim Autofahren – und das bis zu 40 Mal täglich. Viele Betroffene klagten auf Schadenersatz in Millionenhöhe. Dafür zahlen müssen allerdings die Staaten, nicht die Pharmaindustrie.
Kommt Ihnen diese Geschichte bekannt vor? Irgendwo auf dem Globus erkranken Menschen. Dann wird ein angeblich völlig neuartiges Virus entdeckt und Sars-CoV-2 wird als derart furchterregend beschrieben, dass umgehend eine globale Pandemie ausgerufen werden muss.
Der Rest ist Geschichte – jüngere und aktuelle.
Verängstigte warten auf ein erlösendes Vakzin. Droht hier ein Drama mit Ansage? Der geplante und völlig neue mRNA-Impfstoff gegen Corona greift in das menschliche Erbgut ein. Die ersten Schnell-Zulassungsverfahren laufen – auch in der Schweiz. Auf Langzeitfolgen wird nicht getestet.
Hoffen wir, dass möglichst viele Menschen die alten Geschichten kennen – damit sie sich nicht wiederholen.
Bleiben sie kritisch und wachsam.
Herzlich, Stephan Seiler