Hochmut und Selbstüberheblichkeit vermögen nichts zu erwerben. Sie glauben ja, schon alles zu besitzen.
Östliche Weisheit
Liebe Leserinnen und Leser
Ist Ihnen schon aufgefallen, dass gerade Corona-Gläubige immer meinen, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen? Und sie bemühen sich überhaupt nicht darum, das Gespräch oder den Chat über den Corona-Schlamassel auf freundlicher und höflicher Basis zu führen. Gleich holen sie die Beleidigungskeule raus.
Das passiert sogar mit Leuten, die man jahrelang auf der Liste der «besten Freunde» stehen hatte. Was bedeutet, dass sie einen gut kennen und haargenau wissen, dass man vor Corona beispielsweise niemals in der «rechten Ecke» zu finden war, wo der Mainstream der Medien und Politiker die kritischen Geister heutzutage bevorzugt einsortieren. Bei mir sind deshalb einige Freunde hinten runtergefallen seit März 2020.
Vor allem bei Journalisten bin ich immer wieder erstaunt, wie leicht ihnen Unsachlichkeit und Beleidigungen fallen, wenn es um das leidige Thema geht, das uns allen den letzten Nerv raubt. Einige habe ich deshalb blockiert in den sozialen Medien. Manchmal starte ich allerdings einen neuen Versuch, um zu testen, ob sich was getan hat an ihrem Corona-Horizont.
Neulich war ich mal wieder mutig und habe einen Freund in Marokko angefunkt. Denn ich vermisse Marokko, ich wohne ja gleich um die Ecke, von Tarifa aus sind es gerade mal 14 Kilometer mit dem Boot bis nach Tanger. Vor dem Hype bin ich oft rüber auf den afrikanischen Kontinent und hatte immer viel Spass. Also hab ich mal angefragt, wie’s denn gerade so läuft im Orient.
Mein Freund, ein verwegener Kriegsreporter, der ohne Corona auf Minenfeldern und in Flüchtlingscamps zu Hause ist, teilte mir umgehend mit: «Wir sind schon geimpft.» Damit meinte er sich und einen anderen gemeinsamen Freund, mit dem wir schon nette Abende erlebt haben.
Mit Corona-Gläubigen muss man ja umgehen wie mit einem rohen Ei, also merkte ich vorsichtig an, dass es mir seltsam erscheint, dass er als gestandener Journalist keinerlei Zweifel an Impfstoffen hegt, die in wenigen Monaten aus dem Boden gestampft wurden.
Vor allem angesichts der Tatsache, dass diese normalerweise mindestens acht bis zehn Jahre brauchen, bis ihre Wirksamkeit und Sicherheit erprobt ist. Was selbst Mr. Gates – als Ostermessias im April 2020 – in einem Interview bei Ingo Zamperoni in den deutschen Tagesthemen anmerkte.
Wie erwartet, schossen sofort Hohn und Spott von Marokko über die Meerenge von Gibraltar nach Andalusien: «… und eine Milliarde Menschen wird sich jetzt in Zombies verwandeln.» Und er meinte: «Im Sommer ist alles vorbei.»
Fazit: Wer mit zu viel Selbstgefälligkeit durchs Leben stakst, läuft Gefahr, am Covid-19-Schlaumeier-Syndrom zu erkranken. Und mir fällt da noch ein Spruch ein: Hochmut kommt vor dem Fall.
Bleiben wir also besser bescheiden und orientieren uns an den Fakten.
Herzlich
Wiltrud Schwetje