Minderheiten sind die Mehrheit der nächsten Generation.
Jean-Pail Sartre
Liebe Freundinnen und Freunde
Kleine, «intolerante» Minderheiten können die Meinung der Mehrheit kippen. Dies beschreibt der Logiker und Bestsellerautor Nassim Nicholas Taleb (Der schwarze Schwan) in seinem Buch «Das Risiko und sein Preis». Hier ein zusammenfassender Aufsatz dazu von Taleb in englisch: «The Most Intolerant Wins».
Nicht einmal fünf Prozent seien dazu nötig, sagt Taleb. Die Beispiele, die er anführt, passen leider nicht zur Pandemie, aber inspirierend sind sie dennoch.
Die Menschen, die nicht zulassen, gegen ihren Willen geimpft zu werden, werden also auf lange Sicht gewinnen – wenn sie denn standhaft bleiben. Man kann das meinetwegen «intolerant» gegenüber Zwangsmassnahmen nennen. Aber eigentlich ist es Treue gegenüber den eigenen Prinzipien.
Die Menschen, die sich nicht zur Impfung zwingen lassen, werden auch gewinnen, weil sie für niemanden eine reale Bedrohung darstellen. Wer Angst vor dem Virus hat, kann sich durch Impfung (angeblich) schützen. Wer sich vor dem Covid-Risiko nicht scheut, hat sowieso keine Angst vor Ungeimpften.
Nun wollen wir aber nicht ewig warten, bis sich der Standpunkt der Ungeimpften durchsetzt.
Es gibt zwei Dinge, die den Weg der Impffreiheit in den Mainstream verkürzen:
- Toleranz: Je angenehmer und freundlicher die Ungeimpften erscheinen, desto leichter werden sie von der Mehrheit der Geimpften akzeptiert. Ich erfahre immer wieder, dass den Massnahmen kritisch gegenüber stehende Menschen im alltäglichen Kontakt sehr viel umgänglicher sind. Mit diesem sozialen Schmiermittel dürften wir ohne weiteres grosszügiger umgehen. Mürrische Gesichter passen einfach nicht zu den Gewinnern der Zukunft.
- Unnachgiebigkeit: Tolerant können wir nur sein, wenn wir standhaft sind und wissen, dass sich die Impffreiheit früher oder später durchsetzen wird. Mit einem solchen Bewusstsein kann man mit den gegenwärtigen Einschränkungen und Anfeindungen viel gelassener umgehen.
Wenn Sie sich jetzt zurücklehnen und auf die Rückkehr der Freiheit warten möchten, sollten Sie nicht weiterlesen. Nassim Nicholas Taleb stellt nämlich auch fest, dass die standhafte – in seinen Worten «intolerante» – Minderheit sichtbar sein muss, um überhaupt respektiert zu werden. Die Süssgetränke in den USA wären nicht alle koscher, wenn sich die jüdische Minderheit nicht hartnäckig allen anderen Getränken verweigert hätte. Nicht-Juden haben ja keine Einwände gegen koschere Getränke.
Machen Sie Ihren Widerstand also sichtbar. Kommen Sie morgen an die Demo nach Bern, seien Sie wie gewohnt friedlich und fröhlich. Ziehen Sie die Maske im Alltag so oft wie möglich nicht auf – ein Attest ist von Vorteil. Oder tragen Sie das Teil zumindest unter der Nase.
Helfen Sie mit bei den Kampagnen zur Abstimmung vom 28. November. Seien Sie rücksichtsvoll mit den Ängstlichen, freundlich mit den Opportunisten – und tolerant mit sich selber. Denn wir müssen so viel lernen in dieser Krise, dass es ohne Fehler und Rückschläge einfach nicht geht. Und wenn man hinfällt, kann es nur eines geben: aufstehen.
Zum Schluss noch das: Zusammen lässt sich diese Prüfung viel leichter bestehen. Manche meinen sogar: In der Gemeinschaft macht das Leben auch unter diesen widrigen Umständen mehr Sinn. Und man trifft Freunde, die man noch nicht gekannt hat.
Ein Beispiel dafür sind die mittlerweile fast 40 Lokalgruppen der Graswurzle, unseres Vernetzungsprojektes mit rund 1000 Mitgliedern und noch einmal so vielen Gästen. Falls Sie an lokaler Vernetzung interessiert sind, können Sie sich hier für den Newsletter anmelden.
Auf ein entspanntes Wochenende und
mit herzlichen Grüssen
Christoph Pfluger,
Herausgeber
PS: Letzthin hatten wir ein Treffen aller Mitarbeiter der Corona-Transition, auch denjenigen ausserhalb unseres Infoportals. Es waren 22. Währenddem ich dafür sorge, dass die Arbeit fliesst, sind die 22 froh, wenn Sie den Spendenknopf betätigen oder sonstwie eine Transaktion auf das Konto unseres Trägervereins ausführen:
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Hinweise
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