Wir bilden ein Scharnier zwischen Schöpfer und Schöpfung.
Aber das Scharnier ist rostig geworden.
Alfred Döblin
Was macht man gegen Rost? Abbürsten, ölen und am besten einen speziellen Rostlöser oder -umwandler einsetzen. Im übertragenenen Sinn ist genau dies Absicht und Vorgehen der Transhumanisten: eine schadhafte «Konstruktion» ausbessern und flott kriegen. Nur, dass sie damit nicht in einen ursprünglichen Stand zurückversetzt, sondern umgewandelt wird nach dem Bilde der neuen Macher.
«Was sich jetzt abspielt, das ist eine zweite industrielle Revolution. Das Produkt, das sind dieses Mal keine Stoffe, Maschinen, Fahrzeuge oder auch Waffen. Das Produkt, das werden diesmal die Menschen selbst sein. Wir lernen im Grunde genommen, Körper und Geist herzustellen.»
Mit solchen Gedanken trägt sich ein Yuval Noah Harari, Historiker und «Zukunftsforscher»; jedenfalls ein Mitstreiter des «Great Reset» und seiner Protagonisten und als solcher ein Vertreter des modernistischen Zeitgeistes.
Gedächtnisse in der Cloud, Gedanken-Übertragung per Hirn- Schnittstelle, Emotionen via Funkwelle – man bastelt den «neuen Menschen», aber aus dem alten Wahn von einem «möglichst ewigen» Leben. Geändert haben sich nur die Werkzeuge und das äussere Gebaren der Priester. Geblieben aber ist der Versuch, die Gläubigen mit Suggestionen zu betören. Ein Beispiel davon habe ich eben angeführt.
Man schwadroniert von einer «Zukunft», setzt aber stattdessen nur «die Überzeugung seines Grossvaters in die Tat um». Denn «was einfach von der Vergangenheit her wie eine Tendenz weitergeht, ist nicht ‹Zukunft› im vollen Sinne des Wortes: Es reist einfach mit einem verlängerten Visum aus der Vergangenheit weiter». (Eugen Rosenstock-Huessy) Das gilt auch und gerade für eine technische «human augmentation».
Dauerhafte Veränderung greift tiefer. Eröffnende Zukunft reicht weiter. Wie sollte auch die tote Welt der Dinge neues Leben hervorbringen? Der Spruch: «Keine Ahnung, wo wir hinfahren, aber Hauptsache, wir sind schneller dort», das ist alles andere als Orientierung oder Inspiration.
Zukunft geschieht dort, wo wir zunächst aus einer grösseren Hoffnung einer bedrohlichen Gegenwart standhalten. Denn sie wird nicht andauern. Den Sieg hatte und hat Ein Anderer. Und genau dies ist die Botschaft des Kreuzes: Das Böse muss sich selber totlaufen. Das Böse hatte sich selber totgelaufen.
Dort am Kreuz hat der Gott des Lebens «die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und über sie triumphiert in Christus» (Kolosser 2,15)
Der Glaubende klinkt sich ein in dieses historisch-kosmische Geschehen. Er erkennt, dass alles Aufbegehren, dass jeder Wahn, jede Hybris, nur so lange währt, bis ihr Siedepunkt erreicht ist. Er kann die Zeit bis dahin aushalten, weil er weiss, dass der Triumph dieses Christus ihm selber bereits gutgeschrieben ist. Der neue Mensch ist kein Zusammensetz-Spiel technischer Elemente durch kranke Geister. Sondern er ist der Nachfahre des Einen Lebendigen, der alle Elemente und Gewalten überwunden hat.
Unsere Karfreitage bleiben die Bewährungsproben unserer Geduld. Genährt wird sie bereits von einem Geist, der sich mit dem real Auferstandenen eins weiss und darum immer wieder neue Wege sucht und findet.
Lothar Mack
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Lothar Mack war als Gemeindepfarrer und bei verschiedenen Hilfswerken und Redaktionen tätig. Sein kritischer Blick auf Kirche und Zeitgeschehen hat ihn in die Selbständigkeit geführt. Er sammelt und ermutigt Gleichgesinnte über Artikel und Begegnungen und ruft auch an Kundgebungen zu eigenständigem gläubigem Denken auf.
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