Wo blieb die zweite Welle?
Liebe Leserinnen und Leser
Seit anfangs Woche erfüllt die Schweiz die auch für andere Länder geltende Definition, um als «Coronavirus-Risikoland» eingestuft zu werden.
Die Definition: 60 Neuansteckungen pro 100’000 Einwohner.
Wobei für die Klassifizierung die Anzahl der ausgeführten Tests keine Rolle spielt.
Man könnte sich also vorstellen, dass ein Land die Anzahl Test zurückfährt, um negative Auswirkungen touristischer, wirtschaftlicher und anderer Art zu vermeiden… aber dies nur nebenbei.
Die Schweiz testet munter weiter.
59,623 «Neuinfektionen» pro 100’000 Menschen betrug der Wert am Montag, am Dienstag war es soweit: Wir sind Risikoland.
Folgt und glaubt man der von vielen Medien seit Monaten mühselig publizistisch aufgebauten Zweite-Welle-Geschichte, so dürfte man meinen, wir seien jetzt gerade auf derselben ins Risikoland gesurft.
Mitnichten.
«Ein guter Kennwert für das Ende einer Welle ist die Abnahme von täglich gemeldeten Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19. Weil das BAG hier eine engere Definition führt als gewisse Kantone, werden hier die Zahlen der Kantone verwendet. Gemäss mehrerer Kantonsärzte bilden diese die aktuelle Lage besser ab. Aktuell zeigt sich dasselbe wie bei den Hospitalisierungen: Der aktuelle Anstieg der Fallzahlen scheint bislang nur wenig schwere Verläufe und Todesfälle zu verursachen.»
Diese Zeilen stammen nicht von der Corona-Transition Redaktion, sondern von der täglich aktualisierten Webseite von SRF. Man beachte die Formulierung «das Ende einer Welle».
Die Zweite-Welle-Geschichte ist also Geschichte. Geschichte nicht im Sinne von «Historie», die meist, nicht immer, bemüht ist, sich an Fakten entlangzuhangeln.
Die Zweite-Welle-Geschichte ist eine Geschichte im Sinne einer fabulierten Erzählung – also einer erfundenen.
Im diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen geruhsamen Tag.
Beat Huber
PS: Bei aller Geruhsamkeit bitten wir Sie trotzdem und weiterhin um Unterstützung für das Notrecht-Referendums – ein Akt zur Erhaltung unserer Demokratie. Hier einschreiben als UnterzeichnerIn, UnterschriftensammlerIn oder als Kampagnen-UnterstützerIn.
