Auf die Dauer vermag auch die frechste und bestorganisierte Propaganda nichts gegen die Wahrheit.
Albert Schweitzer
Liebe Leserinnen und Leser
Es gibt nicht viele Ereignisse, an die ich mich auf den Tag genau erinnern kann. Der 24. Januar 2014 war ein solches. An diesem Tag reiste ich gemeinsam mit einem Freund nach Montreux. Dort fanden im «Hotel Palace» sogenannte Friedensgespräche zwischen der westlich finanzierten Opposition und Mitgliedern der syrischen Regierung statt. Gemeinsam mit zahlreichen Exilsyrern und weiteren Aktivisten demonstrierten wir – sicherlich mit einer gehörigen Portion Naivität – für ein sofortiges Ende des Konfliktes.
Die Konfliktparteien verhandelten damals in Montreux und Genf zum ersten Mal seit Beginn des Krieges 2011 – ein Krieg, der bis zum heutigen Tage andauert und laut World Vision inzwischen mehr als 600’000 Menschen das Leben gekostet hat.
Für geopolitische Insider war vermutlich von Anfang an klar, dass die «Friedensgespräche» zum Scheitern verurteilt waren: Dies auch deshalb, weil der damalige US-Aussenminister John Kerry wiederholt Baschar al-Assads Absetzung gefordert hatte, dem er schwerste Verbrechen vorwarf. Die syrische Regierung ihrerseits warf den westlichen Grossmächten und allen voran der US-Regierung vor, einen Regierungssturz realisieren zu wollen.
Was hat das nun mit der heutigen Corona-«Pandemie» zu tun? Eine ganze Menge. Die Ereignisse vom Januar 2014 verfolgten mich in den letzten Tagen wieder, als ich erfuhr, dass zahlreiche PR-Profis, die schon im Auftrag westlicher Grossmächte seit Jahren für einen Regierungswechsel in Syrien geworben haben, auch im Informationskrieg rund um die Corona-«Pandemie» an vorderster Front als Spin-Doktoren tätig sind. Doch mehr dazu gleich.
Was mich bereits zum damaligen Zeitpunkt sprachlos machte: Wie einfach die mediale Berichterstattung zu Kriegszwecken missbraucht werden kann. Die grossen Medien bezeichneten die «Freie Syrische Armee» als sogenannte Freiheitskämpfer. Später stellte sich heraus, dass radikale Dschihadisten und der Islamische Staat ebenso zu den vorübergehenden «Verbündeten» der westlichen Grossmächte zählten – Hauptsache Assad, der «neue Hitler», sollte weggeputscht werden.
Zahlreiche Zeitungen ersehnten sich regelrecht einen Regierungssturz herbei, genauso wie schon 2011 in Libyen. Zweifellos hat Assads Regierung auch schwere Verbrechen begangen. Doch die entscheidende Frage, was die Westmächte zu diesem Vorhaben legitimierte, sich in die inneren Angelegenheiten Syriens einzumischen, wurde weitgehend ignoriert. Kreiert wurde das entsprechende Narrativ von PR-Agenturen, die im Auftrag der westlichen Staaten handelten.
Doch nun zurück in die Gegenwart. Das Unglaubliche ist: Dieselben Leute, die in der Vergangenheit in Europa für die Kampagne gegen Assad verantwortlich waren, sind heute wichtige Stützen für Behörden und Regierungen im Informationskrieg gegen massnahmenkritische Bürger.
Dies deckte unlängst das Medienportal The Grayzone anhand der Kommunikationsfirma Valent Projects auf (wir berichteten). Die Firma wurde von Amil Khan gegründet, der jahrelang im Auftrag des britischen Aussenministeriums eine PR-Kampagne gegen Assad fuhr. Heute dient er nach wie vor der britischen Regierung. Doch im Visier hat er nicht mehr Assad, sondern die britische Bevölkerung, die genug hat von den Covid-Einschränkungen.
Doch Khan ist nicht der einzige Spin-Doktor. Ein Blick auf die UN-Initiative «Verified», die sich dem Ziel verschrieben hat, «Fehlinformationen» entgegenzuwirken, zeigt: Ins Leben gerufen hat die Initiative unter anderem ein weiterer Propagandist, der sich für einen Regierungswechsel in Syrien einsetzte. Nämlich Jeremy Heimans, der CEO und Gründer der PR-Firma Purpose. Die PR-Firma war ab dem Sommer 2014 federführend an der Kampagne gegen Assad beteiligt (siehe hier).
Das sind die gleichen Leute, die heute sagen, was richtig und falsch sein soll hinsichtlich Covid-19. Leute, die kein Problem damit hatten, fremde Regierungen zu stürzen. Und die scheinbar auch kein Problem damit haben, gegen die eigenen Bevölkerungen zu agitieren. Ihr Handeln gehört schleunigst aufgedeckt!
Herzlich
Rafael Lutz
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Hinweise:
Referendum «NEIN zur Organspende ohne explizite Zustimmung»
Ärzte sollen künftig Organe entnehmen dürfen – auch ohne ausdrückliche Zustimmung der Verstorbenen. So wollen es der Bundesrat und das Parlament mit der Änderung des Bundesgesetzes über die Transplantation von Organen, Geweben und Zellen (Transplantationsgesetz) vom 1. Oktober 2021. Dagegen ist ein Referendum lanciert worden. Unterstützen Sie die Unterschriftensammlung hier.
Im Kanton Zürich will die «Kantonale Volksinitiative zur Einreichung einer Standesinitiative zur Änderung des Epidemiengesetzes (EpG)», dass der Bundesrat «tiefgreifende Entscheidungen, welche unser Privatleben betreffen, nur in Abstimmung mit den Volksvertretern (Ständerat und Nationalrat) entscheiden darf». Die Unterschriftensammlung läuft noch bis Ende Januar.
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