Die Geschichte im ganzen
geschieht doch durch Handlungen ungezählter Einzelner.
Im Ursprung und am Anfang stehen Einzelne.
Karl Jaspers
Liebe Leserinnen und Leser
Was für eine Freude, dass nun zunehmend auch deutliche Lebenszeichen aus dem linken Politlager kommen. Der grün-alternativen Stadträtin Simone Machado ist die heutige Kundgebung in Bern zu verdanken, die ein voller Erfolg war. Die Freie Linke Schweiz und das Aktionsbündnis Urkantone sorgten dafür, dass der Bundesplatz aus allen Nähten platzte.
Auch, wenn nicht alle einverstanden waren mit den Bedingungen, an welche die Stadt die Bewilligung geknüpft hatte: Die Bilder, die heute entstanden, sind wichtig: Die Maskenmedien müssen sich zusammenreissen in ihrer Berichterstattung. Sie können uns nicht mehr als eine Handvoll gewalttätiger Covidioten abtun. Dafür sind wir zu sichtbar und zu viele.
Und wir werden immer mehr. Die Aussicht auf Spritzen-Abo und staatliche Totalkontrolle wird auch für manche bisherige Zeugen Coronas «des Guten» zuviel.
Gerne möchte ich diesen neu dazukommenden Covid-Ketzern zujubeln: «Bravo! Zeigt uns, dass ihr keine gehirngewaschenen Mitläufer seid, sondern eigenständig denken könnt!» Es begeistert mich, wie wenn ich einem Kind zuschauen würde, das beginnt, auf eigenen Beinen zu gehen. Oder lernt, bunte Holzklötzchen richtig in die Passform zu stecken.
Aber schwelgen wir nicht zu ausgiebig im selbstgerechten «Schön, dass ihr auch endlich was begreift». Der Weg ist noch weit und zu viele mühen sich weiterhin verzweifelt ab, das eckige Klötzchen in die runde Form einzufügen. Und geben uns die Schuld, dass das nicht gelingt. Aber jeder Einzelne, der jetzt öffentlich kritische Fragen stellt, multipliziert die Hoffnung.
Für mich persönlich besonders erfreulich, dass die vielbeachtete Sibylle Berg die Nein-Parole zum Covid-Gesetz ergriffen hat. Sie ist eine meiner Lieblingsautorinnen der Gegenwart. Nicht etwa, weil ich ihre Bücher besonders brilliant fände, eher weil ihre Zeitgenossen noch schlechtere schreiben.
Aber vor allem, weil Berg immer schon das richtige Gespür dafür hatte, dass die Dystopie nicht bloss eine literarische Fiktion ist, sondern gleich um die nächste Ecke lauert. Eine kleine Kostprobe aus ihrem Roman «Ende gut» (2004), die beweist, dass Frau Berg durchaus wissen könnte, worum es in der «Pandemie» wirklich geht:
«Der letzte grosse Krieg hat begonnen. Die geschickt eingeleitete Schlacht der Giganten. Ein paar Godzillas verteilen die Weltherrschaft neu. Ob sie bedacht haben, dass es im Anschluss vielleicht keine Welt mehr geben wird?»
Sie sehen, das Sensorium für die reale Zivilisationsgefahr des 21. Jahrhunderts ist vorhanden. Das finde ich momentan massgeblicher, als schöngeistige Hochliteratur zu produzieren. Denn wenn unsere globalistischen Geiselnehmer reüssieren, wird es die Kultur, wie wir sie bisher kennen, bald überhaupt nicht mehr geben.
Ja, Frau Berg, der Zertifikat-Würfel passt ins Überwachungsstaat-Quadrat wie die Polizistenfaust aufs Demonstrantenauge. Schön, dass Sie nun auch in dieser Angelegenheit ihre schriftstellerische Verantwortung wahrnehmen, so wie Wilfred Owens (1893-1918), der grosse Dichter des Ersten Weltkriegs, verstand: «All a poet can do today is warn».
Nehmen Sie auch folgende Warnung ernst: Die Vernichtung von Kultur und Lebensfreude ist Teil dieses stillen Krieges. Daher das talibaneske Vermiesen von Singen, Tanzen und Feiern, das gezielte Erschweren von Arbeit und Lernen, das planmässige Vereiteln von Theater, Konzerten, Reisen und Sport. Die niederträchtigen Einwände gegen Treffen mit Freunden und Noch-Nicht-Freunden. Die offensichtliche Offensive gegen zwischenmenschlichen Austausch überhaupt.
Unsere Waffe gegen den anti-moralischen Feldzug unserer psychopathischen Erpresser? Leben wir genau das obengenannte, jetzt erst recht! Aber besser als zuvor – schlauer. Unsere Regierungen sind nicht ganz dicht, aber wir, wir können Dichter sein: Schreiben wir mit am aufregenden Abenteuer im Geschichtsbuch des Lebens!
Mit herzlichen Grüssen
Christian S. Rodriguez
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Hinweis:
Ein Angebot von Herzensmenschen für die von der Regierung diskriminierte Gesellschaft. Bei diesen Leuten kann man ohne Zertifikat essen gehen: www.mettagstesch.ch