«Wir suchen die Wahrheit.
Finden wollen wir sie aber nur dort, wo es uns beliebt.»
Marie von Ebner-Eschenbach
Liebe Leserinnen und Leser,
Verbrenne ich mir die Finger, können sich Blasen bilden. In der Welt des Medienkonsums funktioniert es genau umgekehrt: Bilden sich Blasen, kann man sich daran die Finger verbrennen. Gemeint sind sogenannte Meinungs- oder Filterblasen.
Wird man nur mit der eigenen Meinung konfrontiert, erhält man nie die Gegenseite dargestellt und verpasst deshalb die kontroverse Diskussion eines Themas, dann «lebt» man in einer solchen Blase. Dies kann geschehen, wenn man sich ausschliesslich in Gruppen mit ähnlichen Interessen bewegt oder stets die gleiche(n) Informationsquelle(n) nutzt.
Dass ganze Medienhäuser, ja die «Leitmedien» fast durchwegs die Bildung solch einseitiger Meinungsblasen richtiggehend heranzüchten, zeigt die Coronakrise schockierend eindringlich. Tragischer noch: Gleichzeitig werfen ebendiese Mainstreammedien den als «Gegengewicht» so wichtigen «alternativen Medien» genau dies vor: Die Verbreitung von «Fake News» mit einseitigem Blick.
Doch ist der Vorwurf gänzlich unberechtigt? Sind «alternative Medien» auf echten Ausgleich bedacht? Der Wahrheit verpflichtet? Ihre Quellen stets seriös? Oder tragen auch sie lediglich dazu bei, dass man das gezeigt bekommt, was man eh schon kennt – also zu einer Filterblase? Hier ist stets vom neuem kritische journalistische Selbsthinterfragung gefordert.
Beispiel: Focus, also ein Leitmedium, berichtet über den Tod eines Mannes, der an einer Corona-Demo teilnahm. Dieser sei «unter polizeilicher Begleitung plötzlich kollabiert, woraufhin die Polizisten umgehend Erste Hilfe leisteten». Ein Rettungswagen habe den 53-Jährigen ins Krankenhaus gefahren, wo er verstorben sei. Als Todesursache wird eine Herzmuskelentzündung vermutet.
Ganz anders Report 24, also ein «alternatives» Medium: Gemäss diesem verstarb der Mann «im Rahmen eines friedlichen Spazierganges» gegen die Corona-Massnahmen «nach einer Polizeimassnahme». Mehrere Augenzeugen hätten bemängelt, dass «zu viel Zeit verstrichen sei, bis Hilfe kam».
Wem darf ich nun glauben? Wer hat «richtig» berichtet? Was «stimmt», beziehungsweise kommt der Wahrheit am nächsten? Wir wissen es nicht, denn wir sind nicht als Zeugen dabeigestanden. Und selbst dann noch wäre die «Perspektive» unterschiedlich ausgefallen, ob aus Sicht einer aufgebrachten Corona-Demonstrantin oder eines Ordnungshüters.
Fazit: Genauso wenig, wie alles «falsch» ist, was die Mainstreammedien berichten, ist alles richtig, was von den «alternativen» Medien kommt. Und umgekehrt. Mir eine echte Meinung zu bilden, die der Wahrheit näherkommt, erfordert mehr als das Abfragen jener Quellen, die mir nur das zeigen, was meine Meinung bestätigt.
Herzlich
Murielle Roth
Verein Corona-Reset, Gerliswilerstr. 69, CH-6020 Emmenbrücke.
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