We will fight for the right to be free
We will build our own society
And we will sing, we will sing
We will sing our own song.
UB40
Dieses Wochenende jährt sich zum zwanzigsten Mal 9/11. Die Welt ist seit damals nicht mehr dieselbe. Der Notstand wäre in den USA auf ein Jahr befristet. Er ist seither jährlich verlängert worden. Damit befindet sich das Land faktisch in einem permanenten Ausnahmezustand.
Gegenwärtig erleben wir dasselbe Spiel, unter anderem Vorwand. Man fragt sich schon, was man diesen übermächtigen Entwicklungen überhaupt entgegenhalten kann.
So wollte eine Verschwörungsleugnerin von mir wissen, ob wir irgendetwas erreicht hätten mit der spontanen Berner Kundgebung gegen die Ausweitung des Zertidiktats. Sie fragte zwar nicht aus wohlwollendem Interesse, sondern aus missgünstigen Motiven und mit hämischen Hintergedanken.
«Sehr viel!» antwortete ich spontan, überzeugt und direkt aus dem Herzen: Jeder dieser geschätzt fünfzehntausend wachen, gesunden, lebendigen Menschen, die dabei waren, hatte eine ordentliche Portion Labsal für die geschundene Seele abbekommen.
Überwältigt Sie nicht auch manchmal die Hoffnungslosigkeit, wenn Sie allein sind mit dem Kopf voller Sorgen über die «schöne neue Welt», die sich da zusammenbraut? Mit dem Gefühl, dass sich die Schlinge immer enger zusammenzieht, angesichts der immer unverhohleneren Drohungen und Drangsalierungen? Das ist eine normale, eine gesunde Reaktion.
Aber: Reissen Sie sich los davon! Treffen Sie sich mit Gleichgesinnten! In Bern war nichts von «Game-Over»-Stimmung zu spüren – im Gegenteil!
Wir haben wieder einmal gezeigt: Wir sind da. Und wir sind viele. Wir kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Wir sind wahrhaft solidarisch und wir sind überall. Wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir haben bewiesen, dass wir eigenständig denken können. Wir wissen, wozu es sich lohnt, aufzustehen. Wir vernetzen uns, denn gemeinsam sind wir stark.

Die gewaltige Herausforderung der Impftyrannei lässt alle sonstigen Unterschiede hintenanstellen. Die Spaltung in der Gesellschaft ist da. Aber sie verläuft nicht etwa zwischen Geimpften und Ungeimpften. Sondern zwischen Mutigen und Mitläufern. Im Ernst der Lage trennt sich die Spreu vom Weizen.
An all das müssen wir uns immer wieder erinnern, damit der Pessimismus nicht überhandnimmt. Das haben wir diese Woche erreicht und ein starkes Zeichen gesetzt in der Löwenhöhle der Covideratio Helvetica.
Die Freiheits-Rufe und Trommelwirbel, die uns durch das Lichtermeer der Berner Altstadt begleiteten, das ohrenbetäubende Dröhnen der Glocken und Trycheln waren ein Weckruf, sie läuteten vielleicht sogar eine neue Ära ein: Die Mächtigen wollen uns loswerden? Wir stehen zusammen. Das alte System lässt uns im Stich? Wir schaffen bereits ein Neues, Besseres.
Wir sind füreinander da. Wir bilden eine eigene, eine menschliche Gesellschaft. Und wenn es das Letzte sein sollte, wofür wir uns einsetzen. Und wenn wir grandios dabei scheitern sollten — es wird sich lohnen!
Herzliche Grüsse
Christian S. Rodriguez
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Hinweise
Tages-Seminar von graswurzle.ch
Sonntag 26. Sept. 2021 10-17 Uhr, Zentrum Mettschlatt, Schlatt TG
Thema: Wie schaffe ich Räume der Würde?
Scham ist eine schmerzhafte, oft übersehene Emotion, die in jeder Begegnung akut werden kann, etwa, wenn man sich für seine Überzeugungen schämt. Unerkannte Schamgefühle können z.B. zu Depression, Rückzug oder Sucht führen – oder in Zynismus, Trotz oder Gewalt umschlagen.
Daher kann es wertvoll sein Scham zu erkennen, um konstruktiv mit ihr umgehen zu können. Denn sie ist zwar schmerzhaft, hat aber auch positive Aufgaben: Scham ist, nach Leon Wurmser, die Hüterin der Menschenwürde. Im Tagesseminar mit Reto Stern werden (aus Sicht von Psychologie und Sozialpsychologie) grundlegende Informationen über Scham und die Abwehr derselben vermittelt. Weitere Informationen
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Die wichtigsten Themen und besten Anregungen veröffentlichen wir auch als Podcast, zum Hören unterwegs, beim Bügeln, aber nicht zum Einschlafen.
