Die Vermögensverwalter BlackRock und State Street Global Advisors sowie die Grossbank JPMorgan Chase haben angekündigt, sich aus dem Klima-Bündnis der Vereinten Nationen, bekannt als «Climate Action 100+», zurückzuziehen. Im Fall von BlackRock bedeutet dies, das Engagement zu reduzieren. Hierüber berichten verschiedene Medien, darunter The Exposé.
JPMorgan Chase habe seinen Ausstieg mit dem Ausbau seines internen Nachhaltigkeitsteams und der Schaffung eines eigenen Handlungsrahmens für Klimarisiken begründet. BlackRock und State Street hätten Bedenken wegen möglicher rechtlicher Probleme geäussert und behauptet, die Klimainitiativen der Allianz seien zu weit gegangen.
Vanguard, der zweitgrösste Vermögensverwalter der Welt, hatte sich nie der Climate Action 100+ angeschlossen. Er ist aber Ende 2022 aus einer anderen bekannten Klimagruppierung, der Net Zero Asset Managers (NZAM) Initiative, ausgestiegen.
Climate Action 100+ wurde 2017 bei den Vereinten Nationen gegründet und umfasst mittlerweile über 700 Finanzinstitute mit einem verwalteten Vermögen von 68 Billionen US-Dollar. Die Leitung übernimmt ein nichtstaatlicher Lenkungsausschuss, der sich aus ESG-Aktivisten (Environmental, Social and Governance) zusammensetzt, so The Exposé. Die Gruppe fordert ihre Mitglieder auf, Unternehmen bei der «Verbesserung der Klimawandel-Governance», der Eindämmung von Kohlenstoffemissionen und der Stärkung klimabezogener finanzieller Offenlegungsrichtlinien zu unterstützen.
Die Rückzugsankündigungen kämen in einer Zeit, in der grosse Finanzinstitute von Verbraucherschützern und republikanischen US-Bundesstaaten wegen ihrer Prioritäten in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) unter Druck gesetzt werden, fährt das Magazin fort. Auch Parlamentarier argumentierten, dass diese Aktivitäten die staatliche Politikgestaltung beeinträchtigen und einheimischen Energieunternehmen schaden könnten.
Der Vorsitzende des Justizausschusses des Repräsentantenhauses, Jim Jordan, hat Ceres, eine der Organisationen aus dem Lenkungsausschuss von Climate Action 100+, letzten Juni vorgeladen. Er warf ihr vor, die Gruppe fördere durch ihre klimabezogenen Initiativen möglicherweise Absprachen und verstosse damit gegen das US-Kartellrecht. Generalstaatsanwälte, Finanzbeamte und Landwirtschaftskommissare hätten rechtliche Schritte im Zusammenhang mit der Beteiligung von Banken an Klimabündnissen angedroht, so das Magazin.
Von Kritikern wurden die Ausstiege von JPMorgan Chase, BlackRock und State Street als Schritt in die richtige Richtung begrüsst. Dies sei auch auf den Druck von Verbrauchern und gewählten Vertretern zurückzuführen. «Indem sie das Klimakartell Climate Action 100+ verlassen, signalisieren sie, dass die Aktionen von Millionen von Verbrauchern und Dutzenden von gewählten Vertretern Wirkung zeigen», habe Will Hild, Geschäftsführer von Consumers Research gesagt.
«Diese Vermögensverwaltungsfirmen haben eindeutig Angst vor schlechter Presse und rechtlichen Schritten gegen ihren destruktiven Net-Zero-Vorstoss», resümierte Hild.
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