Vernunft muss sich dadurch bewähren,
dass sie sich allen Tatsachen und Möglichkeiten aussetzt
und doch nicht an die Hoffnungslosigkeit,
die fast zwingend sich aufdrängen will, verfällt
– und an die Gleichgültigkeit und den Zynismus, die ihr entspringen.
Karl Jaspers
Liebe Leserinnen und Leser
Hie und da werden Impfschäden nun auch im Mainstream thematisiert. Auch hier wird «gelockert» – nämlich das Tabu, dass die Spritze auch Probleme verursachen kann. Möglicherweise will man auch hier etwas Dampf aus dem brodelnden Kochtopf entweichen lassen, weil sich die millionenfache gesundheitliche Schädigung der Bevölkerung nicht ewig vertuschen lässt.
Aber es handelt sich nach wie vor um Berichterstattung mit angezogener Handbremse, die impfkritische Überlegungen höchstens in homöopathischen Dosen zulässt. Aufklärung sieht anders aus.
Die meisten dieser Reportagen liefen in meinen Augen bis jetzt folgendermassen ab: Kommt ein Impfgeschädigter ins TV und wird nicht müde, zu betonen, wie toll die Covid-Spritze grundsätzlich sei. Wie viele Menschenleben sie gerettet habe. Dass Corona ja immer noch schlimmer wäre als jedes andere Schicksal. Aber dass man nun leider von einer dieser überaus seltenen Nebenwirkungen ereilt worden sei, was niemand je hätte voraussehen können.
Dass man die Impfung deswegen nicht etwa bereue. Dass man sich trotz allem jederzeit wieder impfen lassen würde. Dass es nun aber doch ganz nett wäre, wenn der Staat jetzt auch etwas Mitleid für die armen Opfer des Ist-doch-nur-ein-Pikses aufbringen würde.
So wie ich es überblicke, geht es keineswegs um «Impfkritik», sondern bestenfalls um halbwegs ernstgemeinte Kritik am Staat. Das Narrativ: Hier haben wir einige pflichtbewusste Bürger, die getan haben, was von ihnen verlangt wurde, und die leider dabei Pech gehabt haben. Nun darf man diese verantwortungsvollen, solidarischen Mitglieder der Gesellschaft nicht mit ihrer vermutlich für immer ruinierten Gesundheit allein lassen.
Während Journalisten, Juristen und «Experten» in den Maskenmedien den Finger auf diese Wunde legen, pflegen sie energisch zu beteuern, dass sie «geimpft» und «geboostert» sind, und alles, was das Herz (nicht) begehrt. Das unbefleckte Bekenntnis zum heiligen Vakziment ist nach wie vor die Grundvoraussetzung, um überhaupt an der Diskussion teilnehmen zu dürfen. Man ist ja kein «Querdenker»! Nein, nein, man ist sicher kein «Impfgegner»! Als ob man überhaupt jemals ein Fernsehstudio der Mainstream-Medien betreten dürfte, wenn dem so wäre ...
Offiziell gilt weiterhin: Die Spritze ist super. In der Schweiz etwa versichert die Zulassungs- und Kontrollbehörde für Heilmittel Swissmedic unverändert, dass die bisher eingegangenen Meldungen über unerwünschte Wirkungen nichts am «positiven Nutzen-Risiko-Profil» der Covid-Präparate ändern.
Ist die neuerliche Berichterstattung über Impfschäden ein vielversprechender Anfang oder Augenwischerei? Oder kommt sogar das nächste trojanische Pferd als Begleiter mitgaloppiert? Begeistern sich doch manche für die Idee eines zentralen Impfregisters, in dem genauestens alle Nebenwirkungen erfasst werden können – und vielleicht so nebenbei noch andere nützliche Daten des braven Bürgers.
Herzliche Grüsse
Christian S. Rodriguez
[email protected]
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