Viel Geld und leere Herzen regieren die Welt.
Wir entfesseln sie auf eigene Gefahr.
Stefan Molyneux
Liebe Leserinnen, liebe Leser
In den beiden grössten Bewegungen gegen die Corona-Massnahmen in Deutschland und in der Schweiz herrscht Streit. Hintergrund ist unter anderem, dass sowohl dem «Querdenker»-Gründer Michael Ballweg wie dem Vorstand der «Freunde der Verfassung» vorgeworfen wird, Spendengelder veruntreut zu haben.
Gegen Ballweg hat die Staatsanwaltschaft eine Untersuchung eingeleitet. Wegen angeblicher Fluchtgefahr wurde er sogar in Untersuchungshaft genommen. Für die Unterstützer Ballwegs sind die Anschuldigungen und die Verhaftung politisch motiviert.
Die Vorwürfe gegen den Vorstand der «Freunde der Verfassung» kommen hingegen von innen und betreffen auch die Erneuerungswahlen des Vorstands im April 2022. Diese soll nicht rechtmässig abgelaufen sein; Klagen werden vorbereitet.
Abgesehen davon, sind meines Erachtens einige Spaltungen in den Widerstandsbewegungen auch darauf zurückzuführen, dass der gemeinsame Feind teilweise ansonsten inkompatible Menschen zusammengebracht hat. Das habe ich selbst auch bei Bewegungen hier im Tessin erlebt. Irgendwann kommen die Differenzen zum Vorschein.
Andererseits hat der gemeinsame Feind auch dazu geführt, dass man auf Freunde gestossen ist, welche man noch nicht kannte, wie Christoph Pfluger zu sagen pflegt. Doch es genügen zwei Inkompatible in einem Vorstand, um eine Bewegung zu spalten und in sich zusammenfallen zu lassen – oder einen unehrlichen Menschen.
Die Eliten haben dagegen einen klaren Vorteil. Egal welche sekundären Uneinigkeiten bestehen, stets sind sie sich in ihrem Hauptziel vollkommen einig, denn es ist simpel und klar definiert: Ihr Vermögen und ihre Macht zu erhalten und zu vermehren respektive auszuweiten. Beim Widerstand ist hingegen nur der gemeinsame Feind klar – wobei auch nicht immer präzise. Über das genaue Ziel herrscht hingegen schon Uneinigkeit, somit sehr wahrscheinlich auch über die Strategie.
Ausserdem führt auch die Beschränkung der «Werte» selbst auf Gier und Machtsucht zu mehr Einigkeit. Über wahre Werte wird eher gestritten. Und Gier und Machtsucht spülen verhältnismässig viele Psychopathen nach oben. Moral, Ethik und Empathie sind in unserer Gesellschaft leider oft nicht besonders karrierefördernd.
So soll laut Jon Ronson, Autor von «The Psychopath Test: A Journey Through the Madness Industry», die Prävalenz von Psychopathie bei CEOs und Wirtschaftsführern viermal so hoch sein wie bei «gewöhnlichen» Menschen. Während nur etwa ein Prozent der Bevölkerung Psychopathen seien, würden Unternehmensleiter und CEOs einen Anteil von rund vier Prozent einnehmen.
Und der Physiker und Psychoanalytiker Ian Hughes schrieb zum Beispiel:
«Ein kleiner Teil der Menschen, die unter psychisch abnormen Persönlichkeiten leiden, hat im Laufe der Geschichte einen unermesslich schädlichen Einfluss auf unsere Gesellschaften, unsere Politik und unsere Welt gehabt. Durch ihre Rücksichtslosigkeit konnten sie leicht Machtpositionen erlangen und haben die psychologisch normale Mehrheit der Weltbevölkerung lange Zeit dominiert.»
Dem Psychiater Andrzej Łobaczewski zufolge sind psychopathische Leader aufgrund ihres «speziellen psychologischen Wissens» über normale Menschen ausserdem in der Lage, die Massen zu manipulieren und eine hypnotische Macht über sie auszuüben. Und Spaltungen beim Widerstand werden natürlich ausgenutzt oder gar erzeugt.
Ein weiterer Grund, weshalb die Eliten eher zusammenhalten, könnte auch sein, dass sie mehr zu verlieren haben als wir Normalsterblichen.
Ein Bekannter, der früher in «höheren Kreisen» verkehrte, sagt mir, dass man wie manche Eliten pervers denken müsse, um diese zu verstehen und gegen sie vorzugehen – in der Form, nicht in der Substanz. Von Natur aus widerstrebt mir das, doch ich muss ihm recht geben. «Kenne deinen Feind» ist schliesslich eine der wichtigsten Kriegsregeln – und seine Strategie offenzulegen, ist nicht zielführend.
Zweifellos gab es einige, die in Zeiten totalitärer Massnahmen die Not der Menschen und die offenen Staatskassen ausgenutzt haben. Und es ist wichtig, diese zur Rechenschaft zu ziehen und über ihre Machenschaften zu berichten. Doch dabei darf nicht vergessen werden: Diese relativ kleineren Verbrechen haben sich aus dem ganz grossen, «Pandemie» genannten Verbrechen ergeben, bei welchem den Steuerzahlern Dutzende Milliarden ungefragt aus den Taschen gezogen wurden. Es hat unzählige Menschen finanziell, physisch und psychisch ruiniert und bis hin zum Tod geführt.
Diese Verantwortlichen werden jedoch wohl kaum zur Rechenschaft gezogen werden. Es fällt einem Staatsanwalt vermutlich leichter, eine Untersuchung gegen Ballweg einzuleiten als eine gegen Spahn, Berset, Fauci, Bourla oder Gates – zumal deren mutmassliche Verbrechen staatlich sanktioniert waren und sind.
Herzlich
Konstantin Demeter
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