Der Pfadfinderleiter bringt den Jungen das Spiel bei,
indem er es selbst spielt.
Robert Baden-Powell
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Eine Warnung im Voraus: Wer seine schönen Pfadfinder-Erinnerungen nicht trüben will, sollte von diesem Newsletter absehen. Doch Kritik muss auch an dieser fast heiligen Kuh erlaubt sein. Letzte Woche hatte ich über die Indoktrinierung am Schweizer Bundeslager der Pfadfinder seitens Organisationen wie der UNO, dem WWF und Amnesty International berichtet. Nun wird es unangenehmer.
Und um allfällige Missverständnisse auszuräumen: Dies soll keinesfalls eine Verurteilung der Homosexualität sein. Es geht um Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Es soll hingegen eine Warnung sein, die Kinder nicht in blindem Vertrauen zu den Pfadfindern zu schicken.
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Was tut ein Päderast, der möglichst viele Jungs um sich scharen will? Er gründet am besten eine Organisation für sie. Ein solcher Mann, der sexuelles Interesse an männlichen Kindern und Jugendlichen hat, soll gemäss mehreren Quellen Robert Baden-Powell gewesen sein, der 1907 in England die Pfadfinderbewegung gründete. Laut dem Autor Greg Hallett hatte der Armee-Offizier zuvor in Afrika sogar zwei 16-jährige irische Soldaten vergewaltigt und anschliessend durch Schüsse in den Hinterkopf umgebracht. Er sei daraufhin vorübergehend aus England verbannt worden.
Selbst in einer wohlwollenden Biographie über Baden-Powell schreibt der Autor Tim Jeal: «Die vorliegenden Beweise lassen unweigerlich den Schluss zu, dass Baden-Powell ein unterdrückter Homosexueller war». Und er weist auf Päderastie hin. Zum Beispiel habe Baden-Powell seinem Freund A. H. Tod über ein Fotoalbum mit nackten Jungen geschrieben: «Und vielleicht kann ich noch einmal einen Blick auf deine wunderbaren Fotografien werfen!».
Weiter erklärt die Historikerin Louise Foxcroft, Baden-Powell habe während des Ersten Weltkriegs die Soldaten beobachtet, wie sie «mit ihren kräftigen, gut gebauten, nackten, wunderbar geformten Körpern in Naturgewändern zum Waschen einmarschierten».

Robert Baden-Powell. Quelle: Wikipedia
Auch wenn diese Aussagen zutreffen sollten, darf daraus selbstverständlich nicht abgeleitet werden, dass die Pfadfinder ein Hort von Pädophilen sind. Die Kritik kommt aber auch nicht aus dem Nichts. Die Boy Scouts of America (BSA), der grösste US-amerikanische Jugendverband der Pfadfinder, sah sich mit dem Vorwurf konfrontiert, eine «Pädophilen-Epidemie» zu verantworten, wie NBC News berichtete. Die Anwälte von «Abused in Scouting» haben insgesamt 350 pädosexuelle Pfadfinderführer in den Reihen von BSA ausgemacht. (Im Gegensatz zu Pädosexualität bedeutet Pädophilie im strikten Sinne eine Neigung, die nicht unbedingt in Handlung umgesetzt wird).
Aufgrund steigender Prozesskosten zur Verteidigung gegen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Jungen meldete BSA im Jahre 2020 sogar Konkurs an. Mehr als 90’000 Personen haben gegen die Organisation geklagt. Letztes Jahr einigten sich die Parteien auf einen Vergleich in Höhe von 850 Millionen Dollar – den grössten in der Geschichte der USA in einem Fall von sexuellem Kindesmissbrauch.
In Grossbritannien und Irland wiederum wurden mehr als 250 Betreuer wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern in der Pfadfinderbewegung verurteilt.
Auch in Deutschland war die Gründung der Bewegung von Homosexuellen und Päderasten geprägt. Der Kommunikationswissenschaftlerin Judith A. Reisman zufolge war der Lehrer und Gründer der Wandervogel-Bewegung, Karl Fischer, homosexuell. Die Bewegung verschmolz später vorübergehend mit den Pfadfindern, die nach der Machtübernahme Hitlers 1933 in die Hitler-Jugend überführt wurden. Hans Blüher, Wandervogel-Fahrtleiter, sei ein bekannter Päderast gewesen, der über die «Liebe zwischen Männern und Jungen» schrieb.
Zu den führenden Köpfen der Gründerzeit der «Wandervögel» gehört auch Wilhelm «Onkel Willie» Jansen, der laut der TAZ «als überzeugter Pädosexueller» dachte und handelte. In der Zeitschrift Der Eigene, die Jansen mitbegründete, wurde offen die Pädophilie propagiert. Im Rahmen einer Klage wegen sexuellen Übergriffen eines «Wandervogels» schrieb die TAZ 2013, dass mit dem Angeklagten «eine mehr als 100-jährige Tradition sexueller Ausbeutung auf der Anklagebank» sitze. Und Gerhard Rossbach, homosexueller Nazi-Führer des Freikorps, hat die Leitung der Schilljugend an den Nazi Edmund Heines übergeben, ein verurteilter Mörder und Reisman zufolge ein Päderast. 1933 wurde auch diese Organisation in die Hitlerjugend eingegliedert.
In Deutschland gab es ferner ebenfalls regelmässig Hinweise auf sexuelle Übergriffe bei den Pfadfindern. Ein verurteilter Täter wurde sogar weiterhin in der Organisation gehalten, damit seine Karriere keinen Schaden nimmt. Weiter unten finden Sie einige Beispiele, auch aus der Schweiz und Italien.
Was mich persönlich angeht, so wusse ich als Kind von derlei Gefahren nichts, doch ich wollte den Pfadfindern nie beitreten, weil mir deren hierarchische Strukturen und Uniformierung nicht behagten. Ich hatte schon genug von den befehlenden Obrigkeiten in Heim und Schule; und mit Freunden Baumhütten bauen, das ging auch ohne Pfadfinder.
Tatsächlich entstammt die Pfadfinderbewegung auch einer militärischen Organisation; der ursprüngliche Zweck hatte also nichts damit zu tun, dass man zusammen mit anderen Kindern und Jugendlichen in der Natur Erfahrungen austauscht. Laut dem Historiker Dr. P.J. Biju Joseph zielte sie darauf ab, «durch intensives Training, Lager, Versammlungen usw. ein breiteres Programm für nationale Effizienz, staatsbürgerliche Erziehung, Staatsbürgerkunde und sozialen Dienst zu schaffen». Auch habe eine ideologische imperialistische Unterströmung bestanden.
Die Rituale und Bräuche sind stets gleichgeblieben: Eine eigene Uniform, ein Gelöbnis, ein Motto, eine Flagge und Gruppennamen. Hinzu kommt, dass heute jeder Pfadfinder mittels Taufe seinen eigenen, speziellen Namen erhält.
Bei der Schweizer «Pfadi» St. Luzius Walenstadt findet eine solche Taufe, wie TV Südostschweiz berichtete, traditionell in einer Nacht während des Sommerlagers statt – wobei vor den Kindern geheim gehalten wird, welche Nacht dies sein wird. Im Vorhinein würden die Leiter immer Schauergeschichten erzählen, um den Kindern «die Wichtigkeit der Taufe zu übermitteln». Dann «müssen die Täuflinge durch den dunklen Wald laufen und werden immer wieder von Leitern verschreckt. Auch Mutproben müssen sie überstehen.» Bei der nachträglichen Zeremonie erhalte das Kind seinen «Pfadinamen» – auf Lebenszeit.
Solche Initiationsrituale und späte Namensgebung gab und gibt es zwar in vielen Kulturen – wobei die Rituale auch traumatisch sein können. Und Traumata können zu einer Spaltung der Persönlichkeit führen. Doch es ist ein enormer Unterschied, ob diese Rituale von der gesamten Gesellschaft ausgehen und getragen werden oder nur von einem Verbund. Denn zusammen mit der Uniform und den anderen Bräuchen vereinen sie die Mitglieder und können dazu führen, dass Dinge nicht nach aussen getragen werden. Dadurch können Täter damit rechnen, lange ungeschoren davonzukommen, was wiederum ein Grund dafür sein dürfte, weshalb es gerade unter Pfadfindern vermehrt zu sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen gekommen ist.
Obendrein schaffen die Uniform und die Namensgebung eine alternative Identität, die es ebenfalls einfacher macht, Missbräuche von der anderen Identität abzugrenzen und nach aussen zu verheimlichen – ob als Täter oder als Opfer.
Herzlich,
Konstantin Demeter
[email protected]
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Einige Bespiele von sexuellem Missbrauch bei den Pfadfindern
In Deutschland erhielt ein Gruppenleiter eine dreijährige Haftstrafe, weil er im Keller eines Pfadfinderhauses junge Pfadfinder dazu genötigt hatte, ein Mädchen zu vergewaltigen. Sie mussten dann ein «Pfadfinderschwur» ablegen, dass sie über die Taten schweigen werden. Bei der Urteilsverkündung erklärte der Richter, die Aussagen von Zeugen hätten ihn «in Abgründe blicken lassen». Und zwei Betreuer einer Pfadfindergruppe in Staufen bei Freiburg sollen Kinder jahrelang sexuell missbraucht haben. Einem davon werden 330 sexuelle Übergriffe zur Last gelegt. Die Details des Falls würden erschütternd klingen, so die NZZ.
Auch die Schweizer Pfadfinder sind nicht sündenfrei. Vor einigen Jahren, an einem Jubiläum der Pfadfinder, erhielten die Tageszeitungen hier im Tessin zahlreiche Leserbriefe von Opfern sexueller Belästigung. In einem wurde beispielsweise über ein «Spiel» berichtet: Nur in Unterhosen bekleidet, mussten sich die Pfadfinder diese gegenseitig herunterziehen und an eine Leine hängen.
Über eine besondere Strafe berichtet hingegen ein Mann aus Italien: Da sie Mädchen beim Duschen ausspioniert hatten, wurden alle Jungs auf eine Wiese gebracht und gezwungen, sich auszuziehen und nackt um die Mädchen zu rennen. Aufgrund dieses demütigenden Moments hätte er nie wieder zu den Pfadfindern gehen wollen, so der Leser.
Hinweis: Auch der Verein Graswurzle bietet Aktivitäten für Kinder und Jugendliche an.
Sehen Sie auch die Arte-Reportage: «USA: Kindesmissbrauch bei den Boy Scouts»
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