Wissen ist analog und bleibt ein Fels in
der Brandung digitaler Verwahrlosung.
Matthias Horx
Liebe Leserinnen, liebe Leser
In den 1990er Jahre war es noch üblich, loszuziehen und seine Schallplatten in winzigen, schummrigen Plattenläden zu kaufen – Treffpunkte der Subkultur, Musikfreaks und Künstler. Bevor die Musikfreaks sich eine neue Vinylplatte kauften, hörten sie erst einmal in die verschiedenen Platten rein, um sich dann in Ruhe zu entscheiden. Jeder Musikliebhaber war damals stolz auf seine pompöse Plattensammlung oder seine zimmerhohen CD-Türme. Diese Kollektionen waren zugleich auch ein Zeichen der Identität: «Sag mir, welche Musik du hörst und ich sage dir, wer du bist.»
In einer damals noch weitgehend handyfreien Zeit, waren Verabredungen verbindlich, denn man konnte nicht eben schnell eine WhatsApp schicken, um noch kurzfristig abzusagen. Es gab keine Digitalkameras und um einigermassen gut zu fotografieren, musste sich der Laie anstrengen, um zumindest einige passable Fotos zu schiessen. Sorgfältig klebten wir die Fotos in Alben, beschrifteten sie und hatten so unsere persönlichen Zeitdokumente vom Sommerurlaub in Spanien, dem 18. Geburtstag oder der Reise nach Indien.
Die Welt war analog und es schien, dass wir mehr Zeit und Musse für Musik, Gespräche und Freundschaften hatten. Zugegeben, wir können das Rad der Zeit nicht zurückdrehen, aber wir können uns dessen bewusst werden, wie sich Stress, Digitalisierung und Leistungsdruck auf unseren Körper und unsere Psyche auswirken.
Die Deutsche Herzstiftung schreibt auf ihrer Website, dass Stress zu den grössten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählt. Denn belastender Stress sorge dafür, dass unser Blutdruck ansteigt. Dauerstress könne ausserdem zu Herzinfarkt, Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder Herzversagen führen.
Vielleicht helfen die oben geschilderten nostalgischen Momente, uns daran zu erinnern, wie wir ohne Internet, Smartphones und Musik zum Downloaden gelebt haben. In solchen Momenten kann es sein, dass wir erkennen, was wir wirklich brauchen. Und manchmal sind es ganz einfache Dinge wie ein Waldspaziergang, die uns entspannen lassen. In dem Medienportal «Einfach ganz leben» steht, dass die Natur eine heilende Wirkung habe und den Stress reduziere.
Vor allem Kinder sollten besser mehr Zeit in der Natur verbringen als stundenlang Zeichentrickfilme auf dem Tablet anzuschauen. Die Ärztezeitung berichtet, dass US-Forscher herausgefunden haben, dass kleine Kinder, die viel Zeit mit Smartphones oder Tablets verbringen, Veränderungen im Gehirn aufweisen. Laut der US-Forscher geht dies zulasten der Sprache. Zudem erscheinen die Bereiche weniger strukturiert, wie Forscher vom Cincinnati Children’s Hospital Medical Center herausfanden.
Diese Veränderungen haben den Ergebnissen zufolge weitreichende Folgen: Kinder, die häufig auf Displays schauen und darauf herumwischen, haben sprachliche Defizite sowie eine geringere Schreib- und Lesefähigkeit, heisst es in dem Artikel. Statt in die virtuelle Welt einzutauchen, sollten Kinder öfter im Wald sein und dort lernen, Vogelstimmen zu interpretieren, Baumhütten zu bauen oder wie man ohne Feuerzeug Feuer macht.
Auch wir Erwachsenen sollten regelmässig mit wachen Sinnen durch die Natur streifen, um zur Ruhe zu kommen und unser Immunsystem zu stärken. Besonders in dieser Zeit, ist es geboten, robust zu sein, bei sich zu bleiben, um sich nicht vom Main-Stream mitreissen zu lassen und der Digitalisierung zu trotzen.
Herzlich
Lena Kuder
[email protected]
***********************
Hinweise:

***********************
Warum haben wir Krieg in Europa?
Historiker Daniele Ganser spricht am 2. Februar über die Zusammenhänge und Hintergründe des Ukraine-Krieges im Kulturzentrum Biberena in Biberist (Solothurn). Beginn: 19.30. Interessierte können hier Tickets bestellen.

***********************
Sie können mit einer finanziellen Zuwendung zu unserer journalistischen Unabhängigkeit beitragen. Wir existieren als Medium nur dank Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Unser Spezialangebot gilt noch bis zum 31. Januar 2023: Beim Abschluss eines Spenden-Abos bis Ende Monat erhalten Sie unser Jahrbuch 2022 als Geschenk.
************************

Hier finden Sie unsere neuen Podcasts.
***********************
Aktuelle Nachrichten gibt es auf TransitionTV.
???? Das Nachbarland der Messerattacken
???? Brain Transparency: Ende der Privatsphäre
???? Swissmedic verschwieg Risikopotenzial
???? Pfizer und die Plaudertasche
???? Kommentar: Kriegshornblaserei aus Langeweile
Sie finden uns auf folgenden Kanälen und Plattformen:
Telegram│Rumble│Instagram│Facebook│YouTube

***********************