Die deutsche Geschichte lehrt eindrücklich,
dass Entmenschlichung mit entmenschlichender
Sprache beginnt.
Beatrice Achterberg
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Das Eingangszitat oben stammt aus dem NZZ-Artikel «Der andere Blick: Entgleisung bei der Tagesschau: Menschen mit anderer Meinung sind keine Ratten». Darin heisst es zudem: «Während der Corona-Pandemie lagen zwischen einer vermeintlichen Verschwörungstheorie und deren Erfüllung manchmal nur ein paar Monate.»
Damit hat die Verfasserin des Beitrags, Beatrice Achterberg, zwei zentrale Merkmale der Corona-DiskussionsUNkultur angesprochen, die allen, die von Beginn an oder frühzeitig Fauci, Lauterbach & Co. ob ihrer Lockdown-Politik kritisiert haben, sehr sauer aufgestossen sind: das Diffamieren und die Diskussionsverweigerung. Dies völlig zu recht, egal, wie man die Corona-Politik inhaltlich bewertet!

Quelle: nzz.ch
So führt «entmenschlichende Sprache», wie Achterberg es formuliert, in jedem Fall zu Distanz und verhindert ein Aufeinanderzugehen und Zusammenkommen, ein Miteinanderauskommen, ein Sicharrangieren – und begünstigt damit ein Sichspalten. Das ist der Kernpunkt.
Dass es gerade auch die entmenschlichende Sprache ist, die spaltet, darauf macht auch Gert Wöllmann, Hamburger FDP-Abgeordneter, in einem Tweet über die sprachliche Entgleisung des ARD-Korrespondenten aufmerksam:

Quelle: Twitter-Account des Hamburger FDP-Abgeordneten Gert Wöllmann
Das Allerwichtigste ist also, dass man sich in der Wortwahl mit Respekt begegnet, auch wenn man meint, «energisch» werden zu müssen. Nur so kann man das notwendige Signal setzen, dass man an einer faktischen Aufarbeitung und Klärung eines bestimmten Sachverhalts interessiert ist.
Erstaunlicherweise ist die Gemeinde der Kritiker der Corona-Politik selbst nicht frei von diesen Attitüden, die beim Mainstream – wie gesagt, völlig zu recht – scharf kritisiert wurden und werden. So wurde Transition News von so manchem vorgehalten, wir hätten der Spaltung der Kritikergemeinde Vorschub geleistet, indem wir den Zwist zwischen den beiden Gründern des Corona-Ausschusses, Viviane Fischer und Reiner Fuellmich, noch mal ausführlicher thematisiert haben.
Und eben dieser Vorwurf, «Spalter» zu sein, wird auch von so manchem in der Kritikergemeinde gegen diejenigen vorgebracht, die es als legitime Frage betrachten, ob Viren wie SARS-CoV-2 nicht nachgewiesen worden sind. Für diese Gruppe, zu der Andrew Kaufman, Thomas Cowan, Samantha und Mark Bailey, Stefan Lanka und seit Neuestem auch Mike Yeadon und sogar das Umfeld von Robert F. Kennedy Jr. gehören, verwendet etwa der Rechtsanwalt Tobias Ulbrich tatsächlich den Terminus «Virus-LEUGNER». Ulbrich hat kürzlich Samuel Eckert darüber informiert, dass Ulrike Kämmerer seiner 1,5-Millionen-Auslobung entsprochen hätte und den SARS-CoV-2-Nachweis vorlegen werde.
Ulbrichs entsprechende Mitteilung dazu wurde etwa im Telegram-Kanal «Netzwerk kritischer Experten» gepostet, und zwar mit der Überschrift «Virus-Leugner blossgestellt».
Hopla, war da nicht was? Haben sich die Corona-Kritiker nicht selbst heftig darüber beklagt, dass der Mainstream sie als «Leugner», und zwar als «Corona-Leugner», abgestempelt hat? Und jetzt wird dieser rein auf persönliche Herabsetzung abzielende Kampfbegriff gegen andere Kritiker der Corona-Politik verwendet ...
Und wird nicht auch beklagt, dass der Mainstream die wichtigen Kritiker der Corona-Politik konsequent fernhält aus seinen Talkshowrunden und Leitmedien wie Spiegel, Zeit usw. – und dass somit ein direkter Diskurs, der so wichtig (gewesen) wäre, unterbunden wird? Doch wie steht es mit der Bereitschaft innerhalb der Kritikerszene, mit den als «Virusleugner» Verunglimpften in den «Diskussionring» zu steigen bzw. in den direkten Austausch zu gehen, bei dem konkrete Fragen eingehend diksutiert werden? Bisher war noch niemand – weltweit – dazu bereit.
Das Team um Samuel Eckert hat brigens der Aussage von Kämmerer und ihrem Anwalt Ulbrich, man sei durch sie «blossgestellt» worden, widersprochen. Dies nur der Vollständigkeit halber. Doch um derlei inhaltliche Dinge soll es an dieser Stelle wohlgemerkt gar nicht gehen. Der Punkt ist vielmehr, wie eingangs erwähnt, dass wir Streit und Diskussion zulassen und als etwas Nützliches ansehen sollten – nur sollte es dabei eben fair, sachlich und konstruktiv zugehen und somit auch keine diffamierenden Begriffe Verwendung finden.
Genau so wenig wie Eckert, Lanka, Kaufman, Bailey usw. als «Virus-Leugner» abgekanzelt werden dürften, dürfte – umgekehrt – auch nicht jemand wie Ulrike Kämmerer von denjenigen, die meinen, es läge kein Virusnachweis vor, als «Wissenschaftleugnerin» disqualifiziert werden. Wer so etwas tut, erstickt, wie gesagt, den konstruktiven Austausch und verhindert somit das Finden echter Lösungen.
Übrigens, zur sprachlichen Entgleisung des ARD-Korrespondenten schreibt Acherberg in ihrem erwähnten NZZ-Beitrag auch:
«Zu Recht hat die Tagesschau den Text korrigiert und für die Wortwahl um Entschuldigung gebeten.»
Doch eine Entschuldigung kam von der Tagesschau nicht wirklich, erscheint diese doch nur im Kleingedruckten unterhalb des allein um des Wortes «Ratten» bereinigten Beitrags. Da fragt man sich: Wäre es nicht stattdessen angebracht gewesen, einen eigenen Entschuldigungsartikel dazu zu veröffentlichen?
Zudem hat tagesschau.de nur den Begriff Ratten gestrichen, sprich der Vorwurf an Musk, bei Twitter «soll offenbar auch Rassistisches oder Verschwörerisches Platz haben», wird nach wie vor gemacht.
Dazu Achterberg:
«Trotz der Korrektur ist das gewählte Bild des ARD-Korrespondenten entlarvend. Denn ab wann ist ein Twitter-Nutzer als ‹rassistisch› oder Verschwörungstheoretiker einzustufen? Und wem obliegt diese Einordnung? Die Debatte, was alles rassistisch ist, schattiert manchmal ins Groteske. Zum Beispiel dann, wenn schon die Frage nach der Herkunft angeblich rassistisch sein soll.»
Genau das sollten sich die Gemeinde der Kritiker der Corona-Politik immer wieder vergegenwärtigen, wenn es darum geht, mit welchen Begriffen man Andersdenkende im eigenen Gedankenkosmos zu belegen gedenkt.
Zum Schluss noch eine Anmerkung zum Eingangszitat, das da lautet, «die deutsche Geschichte lehrt eindrücklich, dass Entmenschlichung mit entmenschlichender Sprache beginnt». Ich persönich denke, dass Entmenschlichung durch entmenschlichende Sprache massiv befördert wird, aber wirklich «beginnen» tut sie damit nicht.
Den Beginn bildet vielmehr die Art und Weise, wie wir als Gesellschaftlich miteinander umgehen – vor allem auch mit unseren Kindern. Und hier berichten viele Kinder, dass sie es als die schlimmste Strafe empfinden, angeschwiegen(!) zu werden.
Entmenschlichung beginnt(!) mit fehlender Empathie füreinenander, vor allem auch für seine Kinder. Was alles dazu führt, dass diese Empathie heutzutage an viel zu vielen Ecken und Enden fehlt, hat etwa Michael Hüter in seinem Buch «Kindheit 6.7» beschrieben.
PS: Zur Entmenschlichung gehört für mich persönlich auch, dass Begriffe wie «Ratten» oder auch «Schweine» als Schimpfwörter gelten. Das sagt, wie ich finde, eine Menge darüber aus, wie abschätzig wir über (diese) Tiere denken. Dabei handelt es sich doch auch bei Ratten und Schweinen um Lebewesen, die unseren Respekt verdienen.
Albert Schweitzer sprach nicht von ungefähr von unserer «fehlenden Ehrfurcht vor den Tieren». Ohne diese Ehrfurcht werden wir aber womöglich auch keine Ehrfurcht füreinander haben (können). Oder wie es Schweitzer formulierte:
«Ethisch ist der Mensch nur, wenn ihm das Leben als solches, das der Pflanze und des Tieres wie das des Menschen, heilig ist und er sich dem Leben, das in Not ist, helfend hingibt.»
Alles Gute – trotz allem!
Torsten Engelbrecht
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