Heuchelei und Betrug
haben kurze Flügel.
Christoph Lehmann
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Kaum ist das neue Jahr in Schwung gekommen, gibt es gleich gute Nachrichten: Es toben wieder mehr Eisbären durch die kanadische Arktis. Darüber informieren unabhängige Medien unter Berufung auf Forschungsergebnisse des kanadischen Umweltministeriums. In einem Bericht der Behörde heisst es:
«Die Wissenschaft und die Inuit Quajimajatuquangit [Ureinwohner der kanadischen Arktis] beobachten jetzt eine höhere Anzahl von Eisbären; die Managementziele konzentrieren sich mehr auf die Erhaltung oder Reduzierung der Bestände.»
Das ist zweifelsohne überraschend. Denn jahrelang wurde von Klimafanatikern behauptet, dass die armen Eisbären wegen des menschengemachten Klimawandels am Rande der Ausrottung stünden. Allen voran stürmte der Demokrat Al Gore, Vizepräsident unter Bill Clinton, mit seinem Film «An inconvenient Truth» im Jahr 2006.
Der Mainstream schlägt in die gleiche Kerbe. So hat der Guardian vor fünf Jahren einen Video-Clip publiziert, der allein auf YouTube 1,7 Millionen mal aufgerufen wurde – und einen ausgemergelten Eisbären am Rande des Verhungerns zeigt. Der Titel: «Video über hungernden Eisbären belegt Auswirkungen des Klimawandels.» 2020 verbreitete die BBC die gleiche Hiobsbotschaft: Eisbären werden aufgrund des Klimawandels «bis zum Ende des Jahrhunderts» ausgestorben sein.
Doch in der kanadischen Arktis scheinen Eisbären jetzt zur Plage zu avancieren – und mancher fragt sich, ob die Ansage des Umweltministeriums, man konzentriere sich auf die «Erhaltung» und die «Reduzierung» des Bestands, auch töten bedeutet.
Besser wir beschäftigen uns mit noch einer guten Nachricht: Der Umweltredakteur Chris Monckton berichtet, dass sich die «Pause der Klimaerwärmung nun auf acht Jahre und vier Monate verlängert hat». Somit habe es seit 100 Monaten keine globale Erwärmung gegeben. Dies gehe aus den neuesten Satellitendaten des US-National Space Science and Technology Center an der Universität von Alabama hervor (hier und hier).
Doch das sind Informationen, die nicht ins Katastrophen-Szenario des WEF, ultrareicher Philanthropen oder des politischen Establishments passen. Diese propagieren, der Mensch sei mit seinen Kohlendioxyd-Emissionen massgeblich für die relativ leichte Erwärmung der globalen Temperaturen in den letzten etwa 150 Jahren verantwortlich. Obwohl Beweise eines kausalen Zusammenhangs fehlen, haben sie sich auf die Fahne geschrieben, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.
Wer es wagt, von diesem sogenannten «wissenschaftlichen Konsens» abzuweichen, wird diffamiert. Wie kann das sein? Wie entsteht ein solcher Hype? Und warum springen viele Wissenschafter wider besseren Wissens auf den Zug Klimawandel-Katastrophe auf?
Der Physiker und Klimatologe Prof. Werner Kirstein lieferte in einem Gespräch bei Stein-Zeit.tv im Juli 2019 plausible Erklärungen: Universitäten seien chronisch unterfinanziert und müssten sich deshalb um staatlich geförderte Forschungsthemen bemühen, um überleben zu können. Sobald das Wort Klimawandel falle, fliesse das Geld. Kein Wissenschaftler, der noch im Berufsleben stehe, könne zum Thema etwas sagen, was politisch «nicht opportun» sei. Man führe uns alle hinters Licht.
Viele Politiker würden selbst nicht an die Klimahysterie glauben, urteilte Kirstein. Hier in Spanien scheint das so zu sein: Während unsere «Volksvertreter» in schrillen Tönen die Abkehr von fossilen Brennstoffen fordern, gondeln sie ständig mit den Flugzeugen und Hubschraubern des Verteidigungsministeriums durch die Weltgeschichte, wie dem «Falcon 900» oder dem «Super Puma».
Eine Flugstunde im Luftwaffen-Jet koste etwa 5600 Euro, errechnete die Zeitung El Economista im Oktober 2022 (hier und hier). Zudem stosse der «Falcon 900» bis zu zehnmal mehr Emissionen aus als Verkehrsflugzeuge, in nur einer Stunde bis zu zwei Tonnen Kohlendioxid.
Allein von Januar bis September 2022 war Sánchez 125-mal mit den Jets oder Hubschraubern der Luftwaffe unterwegs, also alle zwei Tage. Seit seinem Amtsantritt nach dem Misstrauensantrag gegen Mariano Rajoy im Sommer 2018 bis September 2022 leistete er sich solche Flüge 612-mal. Damit schlägt er die Reiselust seiner Vorgänger um Längen – und viele seiner Ziele hätte er mit weitaus weniger teuren oder umweltschädlichen Transportalternativen erreichen können.
Auch Sánchez’ Kollegen halten nichts vom bescheidenen Reisen. Wie das Portal Moncloa vor einigen Tagen aufdeckte, hat sich die zweite Vizepräsidentin und Ministerin für Arbeit und Soziales, Yolanda Díaz, zum Jahresende entschieden, an der Amtsübernahme von Lula da Silva teilzunehmen – und gleichzeitig die Silvesternacht in Brasilien zu geniessen.
Für diesen Ausflug nutzte die Kommunistin ein Flugzeug der Luftwaffe – und sie startete einen Tag bevor die offizielle Delegation unter Leitung von König Felipe VI. die gemeinsame Reise antrat.
Auf der Website ihres Ministeriums wurde als offizielle Begründung angegeben, Díaz habe am 31. Dezember 2022 an mehreren Terminen teilgenommen. Doch diese seien vor allem privater Natur gewesen, kritisiert Moncloa. Der Transport der Ministerin habe die Steuerzahler mindestens 67’000 Euro gekostet.
Umso eklatanter erscheint dieses Verhalten angesichts der Aussage der dritten Vizepräsidentin der Regierung und Ministerin für den ökologischen Übergang, Teresa Ribera, die nach der Präsentation des Energiesparplans Anfang Oktober 2022 erklärt hatte: Die Regierung sei entschlossen, den «Falcon» nur dann einzusetzen, wenn es «keine andere Möglichkeit» gebe.
Das kennen wir ja schon: Ohne ein wenig Heuchelei geht es im politischen Leben einfach nicht.
Herzlich
Wiltrud Schwetje
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