Ein Diplomat ist ein Mann,
der zweimal nachdenkt,
bevor er nichts sagt.
Edward Heath
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Sie ist der Inbegriff des sprichwörtlichen Elefanten im Porzellanladen. Besonders schlimm ist dabei, dass Annalena Baerbock auch deutsche Aussenministerin ist. Die Diplomatie geht sie so an, als würde sie noch auf ihrem berühmten Trampolin herumhüpfen. Letzte Woche schwappte aus ihr zum Beispiel eine Wahrheit heraus, die man in ihrer Position besser für sich behalten sollte. Bei der Parlamentarischen Versammlung des Europarats in Strassburg teilte sie der Welt mit, «wir» seien im Krieg gegen Russland.
Der Kreml war nicht erfreut über die Aussage und forderte eine Erklärung des deutschen Botschafters in Moskau. Um zu versuchen, die diplomatischen Scherben zu kitten, sah sich die deutsche Regierung gezwungen, zu beschwichtigen. Die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann liess verlauten: «Die Nato und Deutschland sind in diesem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine nicht Kriegspartei.»
Dann stiess ein Tweet von Baerbocks Auswärtigem Amt (AA) auch die Afrikaner vor den Kopf. Als Kommentar auf den Besuch des russischen Aussenministers in vier Länder des Kontinents steht darin, Sergei Lawrow sei nicht in Afrika, «um ???? [Leoparden-Emoji] zu sehen, sondern um unverblümt zu behaupten, die Partner der Ukraine ‹wollen alles Russische zerstören›».
Ebba Kalondo, Sprecherin des Vorsitzenden der Afrikanischen Union (AU), fragte das AA auf Twitter, ob Afrikas Menschen und Wildtiere für die deutsche Regierung ein Witz seien, wie zum Beispiel der Spiegel berichtete.
Und die Direktorin des US-amerikanischen Afrika-Carnegie-Programms, Zainab Usman, empörte sich über «entsetzliche Klischees», die verbreitet werden, um geopolitisch gegen einen Kontrahenten in einem europäischen Krieg zu punkten. Freunde werde Deutschland damit allerdings keine gewinnen. In den Kommentaren wurde hervorgehoben, dass Afrika mehr ist als nur ein Ziel für Safaris und der Tweet wurde als diplomatisches Fiasko bezeichnet.
Das AA reagierte auf Kalondos Kritik: «Verstanden & Sorry. Wir schätzen unsere afrikanischen Partner». Die Botschaft sei in keiner Weise als Beleidigung gedacht. Das Leoparden-Emoji stehe für die deutschen Kampfpanzer des Typs Leopard, die einige europäischen Staaten in die Ukraine liefern werden. «Wir wollten die Lügen anprangern, die Russland zur Rechtfertigung seines imperialistischen Angriffskrieges gegen die Ukraine nutzt», hiess es weiter. Kalondo konterte: «Entschuldigt euch nicht. Seid einfach vorsichtig. Und respektiert uns wie wir euch respektieren.»
Und wir erinnern uns: An Respekt haperte es Baerbock sogar ihren Wählern gegenüber, als sie letzten September ihre Unterstützung für die Ukraine zusagte und anfügte: «…egal, was meine deutschen Wähler denken».
Interessant ist nun zu beobachten, wie manche Hofmedien Baerbocks diplomatische Tollpatschigkeit ins Positive wenden. Die tagesschau lobte im Dezember zum Beispiel ihren «neuen Ton». Sie verstecke sie sich nicht hinter «diplomatischen Floskeln». Und für die Zeit gilt sie als «Aussenministerin, die gerne Klartext spricht – ganz besonders in Richtung des russischen Präsidenten Wladimir Putin». SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich sieht das anders: Er fordert mehr diplomatische Initiativen, um den Krieg zu beenden.
Wir dürfen gespannt sein, was die Ministerin noch alles verbaerbockt. Auch wenn man darüber lachend den Kopf schütteln kann, lustig ist das keinesfalls. Denn es zeigt, dass die olivgrüne Politikerin kaum zu einer friedlichen Lösung des Krieges in der Ukraine beitragen wird. Sie fördert hingegen eine Eskalation, die auch Deutschland in Gefahr bringen könnte. Doch womöglich ist ihr auch das egal.
Herzlich
Konstantin Demeter
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