Es ist eine ewige Erfahrung, dass jeder Mensch,
der Macht in Händen hat, geneigt ist, sie zu missbrauchen.
Er geht so weit, bis er Schranken findet.
Charles Baron de Montesquieu
Liebe Leserinnen und Leser
Vom 16. bis 20. Januar tagt wieder das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos; einem Kurort, malerisch gelegen in den Alpen des Kantons Graubünden in der Schweiz.
War der Ort einst Inspiration für Literaten wie Thomas Mann («Der Zauberberg»), so pilgern heute private Wirtschaftskapitäne, Staatslenker und Weltenretter zu diesem exklusiven Happening. Lauter Persönlichkeiten also, die gemeinhin als gesellschaftliche Elite gelten oder doch als solche, die meinen es zu sein, und andere, die gerne zu diesen Meinenden dazugehören würden.
Auch der eine oder andere Provinz-Politiker wittert Karriere-Chancen und lässt seine Steuerzahler den Luxus-Ausflug ins hintere Prättigau berappen, um ein bisschen an der Alpha-Aura schnuppern zu können. Zumindest ein Selfie mit einem der sagenhaften globalistischen Übermenschen, Masters of the Universe und Shapers of the Future muss doch wohl zu ergattern sein.
In Davos dürfen diese, dahingeschwebt im Privatjet und dahinchauffiert mit Panzer-Limousine, sorgfältig abgeschottet von der Schweizer Armee und der Kantonspolizei, mit servilen «Journalisten» darüber reden, wie wichtig der Klimaschutz ist, wieso politische Neutralität nicht mehr sein kann und dass es «alternativlos» ist, jeden Monat Milliarden aus den Staatskassen in die Ukraine zu schicken, damit die dortigen Lokalgrössen sie einsacken und sich in westlichen Privatkliniken an Botox-Behandlungen ergötzen können.
Auffallend beim WEF ist zum Bespiel das glattgebügelte Vokabular. Es zeigt, wie erfolgreich sich die verwurstete Sprachregelung des WEF beim eigenen Fussvolk habitualisiert hat. Ausgestanzt aus Klaus Schwabs «Young Global Leaders»-Programm, reden sie alle gleich; abgerichtet und gleichgeschaltet in sinnentleerten oder umgedeuteten Begriffen. Hauptsache Endzeit-Rhetorik – denn ewig droht die Apokalypse – und Einheitstenor.
In den Mainstream-Medien, die sich in einem kolossalen Akt der kognitiven Dissonanz als «Qualitätsjournalisten» unverzichtbar wähnen, findet man denn hauptsächlich Belanglosigkeiten zum WEF, überboten nur noch durch Bekundungen vermeintlicher Notwendigkeiten und Heiligsprechungen: «Das WEF ist super; wir brauchen das WEF; die Elite ist unfehlbar.» Solche Verabsolutierungen hört man sonst höchstens aus dem Mund eines Priesters.
Es gäbe genügend Fragen rund um all diese Widersprüche. Aber man ist nett zueinander. Man will schliesslich wieder eingeladen werden. Also bitte keine bösen Bemerkungen. Man will ja nur die Welt retten, völlig selbstlos, versteht sich. Einfach nur, weil man übernatürlich gut ist. Ganz bestimmt. Doch im Umgang mit der Ukraine und Russland dominiert billigster Moralismus, und die pseudo-grüne Klima-Ideologie darf jetzt nach der «Pandemie» wieder en vogue sein.
Einmal mehr demonstrieren die Mainstream-Medien ihre klebrige Nähe zu den Eliten statt Distanz zu wahren. Gerade jetzt, wo immer mehr Details zum Verhältnis zwischen Bundesrat Alain Berset und dem Ringier-Verlag in der «Pandemie» publik werden. Ausgerechnet jetzt beweisen viele Mainstream-Medien ein weiteres Mal, wie irrelevant sie geworden sind, zumindest dann, wenn man sie an ihrem journalistischen Auftrag misst. Als Propaganda-Sprachrohre sind sie hingegen unentbehrlicher denn je.
Sehr zaghaft und auch nur dann, wenn Vertuschen wirklich nicht mehr geht, äussern sie mittlerweile Kritik am helvetischen Corona-General Berset – und lassen damit zugleich ihr selbst mitkonstruiertes und lange Zeit regierungstreu nachgebetetes Corona-Narrativ implodieren; Berset-Kritik bedeutet für den Mainstream immer auch Selbstkritik. Zugleich aber ist ein Kritisieren der WEF-Clique tabu, obwohl sich gerade dort viele Corona-Profiteure befinden. Schizophrenie at its best.
Apropos Berset: Obiges betrifft auch seine WEF-Eröffnungsrede, die er als diesjähriger Bundespräsident hielt. Ausgerechnet er spricht von der Erodierung der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit. Ausgerechnet Berset, gegen den mehrere Strafanzeigen hängig sind (hier und hier). Hinzu kommen noch die Ringier-Affäre (hier und hier) und weitere Eskapaden in jüngster Vergangenheit.
Wenn jemand schreit: «Haltet den Dieb!» lohnt es sich häufig, den Fokus auf den Sprecher selbst zu richten.
Herzliche Grüsse
Armin Stalder
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