Alle klagen über das Wetter.
Aber es findet sich niemand,
der etwas dagegen tut.
Mark Twain
Liebe Leserinnen und Leser
Das Wetter, so sagte man noch vor nicht allzu langer Zeit, sei halt nun mal so, wie es eben ist. Man müsse es so nehmen, wie es kommt. Und es gehöre zu den wenigen Dingen, die man nun mal nicht ändern könne. Das hatte oftmals auch etwas Entlastendes: Der Mensch ist eingebettet in etwas, das er nicht in Gänze kontrollieren kann. Meinte man …
Dabei erinnere ich mich noch deutlich an Zeiten, in denen das Wetter nicht einfach dahingehend beurteilt wurde, ob es denn nun die Ferien versaue oder zum Baden geeignet sei. Es ging in meiner Kindheit in meiner Familie bei der Betrachtung des Wetters auch noch darum, ob die Ernte gut oder schlimmstenfalls gänzlich ausfallen würde, wenn zum Beispiel zu schnell zu viel oder lange Zeit gar kein Regen fiel. Das Obst, das meine Grossmutter im Hof verkaufte, sah anders aus, roch unterschiedlich und schmeckte verschieden, je nachdem, wie das Wetter war. Vor allem war auch die Menge der Ernte jeweils unterschiedlich.
Landwirte wissen, wie fragil dieses Gefüge von Sonne, Wind, Regen, Boden und Nahrungsmitteln ist. Und wie schwierig es ist, dem Boden etwas qualitativ hochwertiges Essbares abzuringen. Und das noch in grossen Mengen. Aber leider wissen das viele Konsumenten nicht mehr.
Die enge Verbindung zum Wetter können sich insbesondere Stadtbewohner heute kaum mehr vorstellen, obwohl wir alle noch immer in dieser Weise davon abhängig sind. Die Industrialisierung und Globalisierung der Lebensmittelindustrie lässt uns das lediglich nicht mehr so unmittelbar wahrnehmen.
Die Zeiten, in denen man übers Wetter reden und das als Smalltalk verbuchen konnte, sind dennoch vorbei. Denn heute redet man ja vom «Klima». Allein das Wort «Wetter» ist zuweilen bereits verdächtig. Und wo zwar einerseits in Dauerschleife vom «menschengemachten Klimawandel» gesprochen und dieser als drohende Apokalypse überzeichnet wird, verschliesst man andererseits die Augen vor dem offensichtlich menschengemachten Anteil am Wetter, nämlich vor dessen gezielter Manipulation. Sogar bei Wikipedia gibt es dazu einen erstaunlich ausführlichen Artikel.
Es gibt heute, um auf das Mark Twain zugeschriebene Zitat zurückzukommen, nicht wenige Leute, die buchstäblich etwas «gegen das Wetter» (oder: «für das Klima») unternehmen. Ob das jedoch zu unserem Besten ist, ist mehr als fraglich.
Besser wäre, wir erinnerten uns daran, in welch fragilem Gefüge wir leben und welche Bedeutung das Wetter insbesondere für unsere Versorgung mit guten Lebensmitteln hat. Und daran, wie gefährlich die Vorstellung ist, dass der Mensch alles technisch kontrollieren könne.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen schöne sonnige Frühsommertage.
Herzlich
Susanne Schmieden
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Redaktion und Moderation: Christoph Pfluger
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