Der Krieg ist ein Weg der Täuschung.
Sun Tsu (aus: Über die Kriegskunst)
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Im James Bond-Film «Die Welt ist nicht genug» aus dem Jahr 1999 geht es um eine Ölpipeline von Aserbaidschan an die türkische Mittelmeerküste. Bond sollte die skrupellose und konspirierende Tochter eines westlichen Unternehmers beschützen. Später stellte sich heraus, dass sie ihren Vater hatte umbringen lassen, um an ihr Millionenerbe zu gelangen. Weibliche Machtgier findet sich nicht nur im fiktiven Agenten-Kino. Ein Beispiel aus der Realpolitik ist etwa die US-amerikanische Politikerin Nancy Pelosi.
Die Sprecherin bzw. Parlamentspräsidentin des US-Repräsentantenhauses reiste jüngst nach Taiwan – trotz Chinas Warnungen. Man kann das Säbelrasseln bereits hören. Offenbar reicht Pelosi der US-Stellvertreterkrieg in der Ukraine gegen Russland noch nicht, nun soll wohl auch noch China, das seine Beziehungen zu Russland seit Jahren verstärkt, in einen Konflikt hineinmanövriert werden. Die NachDenkSeiten schreiben vom «bisherigen Höhepunkt einer langen Serie von Provokationen».
Das Ganze war nicht einfach ein harmloser diplomatischer Abstecher: sowohl das US- als auch das chinesische Militär wurden grossflächig mobilisiert.
Die untergehende Weltmacht USA versucht, das fortschreitende Ende ihres globalen Hegemoniestatus wie ein in die Ecke getriebenes Raubtier mit Attacken nach vorne abzuwenden. Wenn eine Weltmacht ihr Einflussgebiet gegenüber einer aufstrebenden verteidigen will, sind Konflikte vorprogrammiert, insbesondere wenn das betreffende Land vor der Haustür liegt. Ausserdem hat US-Präsident Joe Biden kürzlich erklärt, dass die USA Taiwan im Falle eines chinesischen Angriffs militärisch beistehen würden.
Ein Konflikt in Taiwan liegt für geopolitische Beobachter – ähnlich wie in der Ukraine – schon seit Jahren in der Luft. Die USA sind durch den «Taiwan Relations Act» de facto die Schutzmacht der Insel vor dem chinesischen Festland im Westpazifik; doch in nationalistischen Vorstellungen der Chinesen gehört Taiwan zu China (Ein-China-Politik).
Zudem fällt Taiwan eine globalwirtschaftliche Schlüsselposition zu. Die Welt ist abhängig von der lokalen Chipproduktion. All das Gerede von Pelosi über Freiheit, Solidarität und Demokratie ist vor diesen Hintergründen bloss Fassade und keinen Pfifferling wert. Es geht – nüchtern betrachtet – um Macht, Einfluss, Profit, persönliche Vorteile, Narzissmus. Wie immer wird das ganze Spektakel von einem Grossteil der US-treuen Medienlandschaft mit dem entsprechenden Blendwerk flankiert.
Die Geschichte weist verblüffende Parallelen zu einem weiteren James Bond-Film auf: «Der Morgen stirbt nie» (1997). Darin versucht ein Medienmogul, einen Krieg zwischen dem Westen und China zugunsten seiner Einschaltquoten anzuzetteln. Vielleicht hat sich Pelosi vom cineastischen Grössenwahn inspirieren lassen.
Man kann nur hoffen, dass Pelosis Abstecher nach Taiwan ein PR-Gag war. Denn wenn sie wirklich denkt, man könne sich gleichzeitig mit einer Atommacht wie Russland und mit dem personell stärksten Militär der Welt, das über Kernwaffen verfügt, anlegen, kann man über ihre fahrlässige strategische Torheit bloss den Kopf schütteln.
Wer nicht in die gleichen taktischen Fettnäpfchen wie Pelosi treten will, dem sei die 2600 Jahre alte Literatur des chinesischen Militärstrategen Sun Tsu mit unüberholten Gesetzesmässigkeiten als Sommerlektüre empfohlen.
Oder das Buch «Russland im Zangengriff» von Peter Scholl-Latour (†2014) – einem der letzten grossen Journalisten –, um zu verstehen, weshalb die NATO-Osterweiterung aus russischer Sicht problematisch ist und die Ukraine dabei die rote Linie darstellt. Ein Fehler, den der Westen in Form von Pelosis Visite auf Taiwan im Begriff ist, sinnübertragend zu wiederholen.
Herzliche Grüsse
Armin Stalder
*******************
Hinweise:
Neue Konten
Durch die Gründung der Genossenschaft Transition Media haben wir neue Konten. Wichtig für unsere internationalen Leserinnen und Leser: Neuerdings können Sie uns nun auch problemlos Euro überweisen. Mit einer Spende zeigen Sie, dass Sie unsere Arbeit wertschätzen, und helfen uns, weiterhin unabhängig zu bleiben.

Sie können uns nun über mehrere Wege unterstützen.
Bankzahlung in CHF oder EUR
Spenden in CHF auf folgendes Konto:
IBAN: CH15 0645 0600 3117 8466 0
Spenden in EUR auf folgendes Konto:
IBAN: CH64 0645 0600 3117 8465 1
Kleinspenden in EUR via Buy-Me-A-Coffee
Mit Kreditkarte für Transition

und mit Twint:

*******************
Aktuelle Nachrichten gibt es auf unserem TV-Kanal.
✔️ Affenpocken: WHO als neues Wahrheitsministerium? (00:42)
✔️ Hohe Zahlen: Fehlgeburten und Geburtenrückgänge (04:04)
✔️ WEF will privaten Autobesitz verbieten (06:54)
✔️ EZB arbeitet an Abschaffung des Bargelds (11:49)
Sie finden uns auf folgenden Kanälen und Plattformen:
Telegram│Rumble│Instagram│Facebook│YouTube1│YouTube2

*******************

Organisation:
Maddy Hoppenbrouwers & Team Permakultur Regiogruppe Aargau
Kontakt: [email protected]
*******************