Wer sich mit einem halben Siege begnügt,
handelt allzeit klug;
denn immer verliert,
wer einen Sieg bis zur Vernichtung des Gegners anstrebt.
Niccolò Machiavelli
Liebe Leserinnen und Leser
Bekanntlich gibt es einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen der öffentlichen Meinung und der veröffentlichten Meinung.
Die veröffentlichte Meinung entspricht der Sichtweise derjenigen, die über die Deutungshoheit verfügen. Sie haben die Mittel und den Einfluss, Meinungen zu ihren Gunsten zu beeinflussen und die Themen zu bestimmen, über die gesprochen wird.
Diese veröffentlichte Meinung, abgebildet in den Massenmedien, wird dann häufig als öffentliche Meinung missverstanden. Dabei ist die öffentliche Meinung, welche den Ansichten der allgemeinen Zivilbevölkerung entspricht, häufig nicht kongruent mit der veröffentlichten Meinung.
Die Massenmedien befinden sich meistens im Besitz der «Opinion-Shaper». Sie tendieren dazu, die Lebensnöte des Bürgers nicht abzubilden und diese dadurch geradezu aus der Realität verschwinden zu lassen. Denn was nicht in den Massenmedien ist, findet nicht statt.
Nichts könnte dies aktuell mehr verdeutlichen als das Getöse rund um den Ukrainekrieg. Die polit-mediale Phalanx will Krieg, die Günstlinge dieser Steuergeldumverteilung im Hintergrund ebenso. Die Rüstungsindustrie etwa schielt gierig auf die lukrativen Regierungsaufträge.
Wenn die öffentliche Meinung mit der veröffentlichten Meinung eins wäre, so könnte man den Schluss ziehen, dass der «einfache Bürger» auch ein bisschen Krieg will. Dem ist aber nicht so. So haben nach knapp einer Woche fast 500’000 Menschen den Friedensappell von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer unterschrieben. Für den 25. Februar haben sie eine Kundgebung am Brandenburger Tor mit dem ehemaligen Brigade-General Erich Vad organisiert.
Unter den Erstunterzeichnern befinden sich auch einige Professoren. Und wie zu erwarten, werden diejenigen, die eine eigene Meinung statt die veröffentlichte Meinung vertreten, von eben deren Inquisitoren und ihren Plattformen «verbrannt». So werden einige Professoren, die für Friedensverhandlungen plädieren, auf Wikipedia als russische Desinformationsagenten diskreditiert.
Verkaufe dich als gemeinnützig, unabhängig und objektiv, und schon hast du das gutgläubige Gewissen der Menschen gekapert. Danach kann man ideologisch unliebsame Positionen, die der eigenen Definition des «Guten» zuwiderlaufen – unter dem Vorwand des angeblichen Verstosses dagegen – exkommunizieren. So geht Propaganda. Wikipedia hat’s verstanden.
Das «Gegenmanifest» zu Wagenknecht und Schwarzer, das gewissermassen die veröffentlichte Meinung repräsentiert, ist ein Paradebeispiel für Orwellschen Doublespeak. Da wird mit einem Herz in ukrainischen Farben für Krieg und Tod geworben. Unterschrieben hat es bisher kaum jemand.
Die veröffentlichte Meinung scheint also meilenweit von der öffentlichen Meinung zu divergieren. In dieser Angelegenheit ist das eine gute Nachricht. Die Mehrheit der Zivilgesellschaft will keinen Krieg. Dieser nützt ohnehin nur den Falken, aber gewiss keinem Europäer, Ukrainer oder Russen.
Herzliche Grüsse
Armin Stalder
***********************
Hinweise:
Unterstützen Sie uns mit einem individuellen Betrag oder einem Spenden-Abo. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für unsere journalistische Unabhängigkeit. Wir existieren als Medium nur dank Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Vielen Dank!

Oder kaufen Sie unser Jahrbuch 2022 (mehr Infos hier) mit unseren besten Texten im Webshop:

Bestellung in CHF hier und in EUR hier.
***********************

Hier finden Sie unsere neuen Podcasts.
***********************
Aktuelle Nachrichten gibt es auf TransitionTV.
???? Erdbeben in Türkei: Zweifel an natürlichem Ursprung
???? Klimaaktivisten fordern Abschaffung der Polizei
???? 16-Millionen-Schweiz: Eingepfercht in Zonen
???? SBB bespitzeln Passagiere
???? Anzeige gegen Bundesrat Cassis – Hintergründe
Sie finden uns auf folgenden Kanälen und Plattformen:
Telegram│Rumble│Instagram│Facebook│YouTube

***********************