Österreichs stimmberechtigte Bevölkerung wählte am 9. Oktober den Bundespräsidenten und damit das Staatsoberhaupt des Landes. Der bisherige Amtsinhaber Alexander Van der Bellen trat zur Wiederwahl an. Der Bundespräsident wird in Österreich alle sechs Jahre gewählt.
Wenn ein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit, das heisst, mehr als die Hälfte aller gültigen Stimmen erzielt, gilt er als direkt gewählt. Van der Bellen ist dies gelungen: Er konnte knapp 55% der Stimmen auf sich vereinigen. Erste Hochrechnungen gegen 18.00 Uhr hatten den Wahlsieg Van der Bellens prognostiziert. Kurz nach 20.00 Uhr waren alle Gemeinden der Bundespräsidentschaftswahl ausgezählt.
Das Wahlergebnis. Insgesamt sieben Kandidaten bedeutete ein Rekord. Quelle: orf.at
Hätte im ersten Wahlgang kein Kandidat die absolute Mehrheit erreicht, so wäre am 6. November eine Stichwahl über die Bühne gegangen, zu der nur noch die beiden stimmstärksten Kandidaten angetreten wären. In der amtlichen Auszählung sind die schätzungsweise 800’000 per Brief abgegebenen Wahlstimmen, die montags ausgezählt werden, noch nicht berücksichtigt. Gemäss Hochrechnungen des ORF sind dabei aber keine signifikanten Abweichungen mehr zu erwarten.
Gestiegene Unzufriedenheit
Im Vorfeld der Wahl war bekannt geworden, dass die Zahl der Menschen, die seit der vergangenen Bundespräsidentschaftswahl 2016 die politische Entwicklung des Landes als negativ einstufen, von 52 auf 64 Prozent gestiegen ist (siehe Abbildung 1).
Abbildung 1. Quelle: orf.at
Es überrascht daher nicht, dass seitens der Bevölkerung negative Gefühle gegenüber der Politik dominieren. Auch diese Entwicklung hat sich seit der letzten Wahl vor sechs Jahren fortgesetzt. Die meisten Österreicher sind entweder «enttäuscht» oder «verärgert», nur eine Minderheit ist «zufrieden» (siehe Abbildung 2).
Abbildung 2. Quelle: orf.at
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