Die Zensur ist die jüngere von zwei schändlichen Schwestern,
die ältere heisst Inquisition.
Johann Nestroy
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Mittlerweile wird immer klarer, in welch gigantischem Ausmass die «sozialen» Medien als Meinungsplattformen im Internet in staatliche Zensur-Massnahmen eingespannt sind. Sie werden zu PR-Apparaten und Ideologie-Schleudern von Regierungs-Narrativen «umfunktioniert».
Gerade machen die «Twitter-Files» die Runde, und das Twitter-Bashing ist nach der Übernahme durch den Milliardär Elon Musk en vogue. So werden Musk und Twitter allerorts zu einer riesigen Gefahr aufgebauscht. Dabei wird vom eigentlichen Problem abgelenkt, denn was sich in den «Files» offenbart, dürfte Orwells Albtraum entsprechen.
So schreibt der US-Politiker Ron Paul: «Twitter war im Wesentlichen eine Tochtergesellschaft des FBI.» FBI-Agenten hätten dem Twitter-Chef für Vertrauen und Sicherheit zwischen 2020 und 2022 rund 150 E-Mails geschickt, um Druck auszuüben, damit missliebige Kommentare zensiert und Konten gesperrt werden. Das FBI war nicht die einzige Regierungsbehörde, auch das Heimatschutzministerium rührte kräftig mit.
Kenner mag das schon lange nicht mehr überraschen. Schliesslich sind viele dieser Tech-Unternehmen, gerade in den USA, von Regierungsbehörden mitgegründet bzw. finanziert worden, etwa von der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) des US-Verteidigungsministeriums, oder von In-Q-Tel, einem Risikokapitalgeber für IT-Start-Ups des Geheimdienstes CIA, um nur zwei prominente Beispiele zu nennen.
Trotzdem: Die von ihnen selbst anscheinend unbemerkte Doppelmoral gewisser User ist vor dem Hintergrund des kolossalen Skandals der «Twitter-Files» immer wieder erschreckend, ja peinlich, je nach Blickwinkel auch amüsant. Da unterdrückt die Regierung Kritik oder verbreitet geopolitische Propaganda, und der Böse ist Elon Musk. Stellen Sie sich vor, wie Paul schreibt, wie gross der Aufschrei wäre, wenn das unter der Trump-Regierung rausgekommen wäre.
Klar, von Musk mag man halten, was man will. Aber die gleichen Leute und Medien, die sich jetzt über gesperrte Accounts empören, hatten vorher kein Problem damit, dass während zwei Jahren Corona-Regime jegliche Kritik, und sei es auch bloss eine andere Meinung als die offizielle von der Regierung verbreitete, mit fiesen technologischen Tricks willkürlich verhindert wurde. Weiter Paul:
«Jetzt haben wir also den Beweis, dass das FBI zusammen mit den US-Geheimdiensten und dem Ministerium für Heimatschutz direkt über ‹private› Social-Media-Unternehmen agiert hat, um zu manipulieren, was Amerikaner sagen dürfen, wenn sie miteinander kommunizieren. Gibt es etwas Unamerikanischeres als das?»
Diejenigen Leute scheinen sich nur dann für Meinungsfreiheit auszusprechen, solange sie selbst nicht von Zensur betroffen sind, sprich: Solange sie mit dem Mainstream mitschwimmen und dies auch noch als ihre eigene Meinung missverstehen. Solange also die eigene Meinung deckungsgleich mit der Mehrheit ist, erkennt man das eigentliche Problem gar nicht, weil es keine Widerstände gibt.
Übrigens: Dass im Blätterwald fast eisernes Schweigen über diese hochbrisanten Neuigkeiten herrscht, lässt die enge Verbandelung von «Medien» und Regierung erahnen. Dadurch wird einem authentischen offenen Diskurs massiv und bewusst geschadet.
Schlimmer noch: Dadurch können sich totalitäre Tendenzen ausbreiten, ohne dass dies jemand bewusst bemerkt, weil die Ideologie-Propaganda im Internet versteckt durch technologische Steuerung erfolgt. Von aussen sieht alles ok aus.
In unserem Jahrbuch 2022 ist Medienpropaganda ein wesentlicher Themenkomplex. Gedruckte Texte helfen gegen das Vergessen. Meinungsfreiheit ist eine historische Verantwortung. Sie können das Buch in unserem Webshop erwerben – oder Sie erhalten es als Geschenk, wenn Sie bis zum 31. Dezember 2022 ein Spenden-Abo lösen und uns damit mittel- bis langfristig unterstützen. Beachten Sie dazu den Hinweis unten. Vielen Dank!
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Armin Stalder
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