Gott war erzürnt über den Turm von Babel.
Die Dolmetscher jedoch, freuten sich.
Manfred Schröder
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Luft zu verkaufen ist wohl der feuchte Traum eines jeden skrupellosen Kapitalisten. Mit den CO2-Zertifikaten geht er bereits teilweise in Erfüllung. Am 17. Dezember hat die EU nun wichtige Beschlüsse gefasst, um den europäischen Emissionshandel zu stärken. Zertifikate soll es künftig für rund drei Viertel aller europäischen CO2-Emissionen geben. Bedeutet: Wer Benzin, Diesel oder Heizöl verbrennt, wird für seine heisse Luft bezahlen müssen.
Für den CDU-Europaabgeordneten Peter Liese ist es «das grösste Klimaschutzgesetz aller Zeiten». Genannt wird es «Fit for 55»: Mindestens 55% weniger CO2-Emissionen bis 2030. Um das Klima zu «retten», soll die relativ leichte Erwärmung, welche in den letzten etwa 150 Jahren stattgefunden hat, gestoppt oder rückgängig gemacht werden. Denn schuld daran seien die vom Menschen verursachten CO2-Emissionen. Doch wissenschaftlich bewiesen ist das nicht.
Sicher ist: CO2 nimmt Infrarotstrahlung auf und gibt sie in alle Richtungen wieder ab. Doch in welchem Ausmass und zu welchem Anteil das zur Erderwärmung beiträgt, ist umstritten. Ebenso, ob Kohlendioxid ein Motor oder lediglich ein Verstärker ist, und wann seine Sättigung der Infrarotabsorption stattfindet. Hinzu kommt, dass der vom Menschen verursachte Anteil am gesamten CO2-Ausstoss lediglich einen einstelligen Prozentsatz beträgt.
Was allerdings kein seriöser Wissenschaftler abstreitet: Wetter und Klima unterliegen so vielen Variablen, dass wir nie zuverlässige Prognosen werden machen können – oft nicht einmal für nächste Woche, geschweige denn für Jahrzehnte.
Allein schon diese Punkte müssen Zweifel aufkommen lassen am erhofften Erfolg der Mission – und an der Redlichkeit der Missionare. Ausserdem muss in Betracht gezogen werden, dass die Erwärmung der letzten 150 Jahren nach der sogenannten Kleinen Eiszeit stattgefunden hat. Diese dauerte etwa 400 Jahre; eine in mancher Hinsicht sehr harte Zeit für die Bevölkerung. Die Nahrungsmittelproduktion ging zurück, Hungersnöte waren die Folge.
Und da kommen wir zur grundsätzlichen Frage, ob eine Erwärmung wirklich nur schlecht ist, wie uns dauernd eingetrichtert wird. Und die Antwortet lautet: nein. Wobei auch klar ist, dass sie zum grossen Problem werden könnte, wenn sie sich endlos fortsetzen würde. Doch der Punkt ist: Veränderungen haben meistens sowohl positive wie negative Seiten.
Historische Klimadaten zeigen, dass es in der Vergangenheit schon öfter wärmer war als gegenwärtig. Baumstümpfe, die heute schmelzende Gletscher freigeben, belegen das. Und die alten Römer zum Beispiel fuhren nicht mit dem SUV ins Kolosseum. Selbst die Welt schreibt, dass die Erderwärmung dem Römischem Reich «fette Jahre» beschert hatte.
Nichts Aussergewöhnliches ist auch die Geschwindigkeit der neusten Erwärmung. Dabei muss zudem berücksichtigt werden, dass es enorm komplex ist, Durchschnittstemperaturen über grössere Gebiete und Zeiträume zu ermitteln. Man denke nur an die enormen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht und Sommer und Winter an einem einzigen Punkt.
Zudem verändern sich zum Beispiel die Technologie und die Lage der Thermometer; der «urban heat island effect» (in Städten und bei Flughäfen ist es zum Beipiel deutlich wärmer) muss berücksichtigt und Daten entsprechend angepasst werden. Und diese Komplexität kann dazu verleiten, Daten in eine politisch vorgegebene Richtung zu verzerren.
Nicht zuletzt drängt sich ein gewisser Grössenwahn auf bei dem Glauben, die Temperatur der Atmosphäre wie einen Thermostaten regeln zu können. Ein Grössenwahn, der an den Turmbau zu Babel erinnert.
Und das Tragische an alldem: Mit Umweltschutz, der dringend nötig wäre, hat das so gut wie nichts zu tun – ausser er ergibt sich als «Nebeneffekt». Der alleinige Sündenbock ist ja CO2; ein Gas, welches Pflanzen benötigen, um zu wachsen, und das wir Menschen ausatmen. Echte Schadstoffe geraten durch die Fokussierung auf Kohlendioxid in den Hintergrund. Wie lange geht es noch, bis auch auf Neugeborene eine CO2-Steuer erhoben wird? Kühe sind wegen ihres Methan-Ausstosses ja schon ins Visier geraten. Die ARD bezeichnet sie gar als «Klimakiller».
Worum geht es also bei der Klimahysterie und dem Emissionshandel? Meine bescheidene Verschwörungstheorie: Geld, Kontrolle und Macht. Oder glaubt spätestens nach den letzten drei Jahren wirklich noch jemand, dass die von Lobbyisten geleiteten Spitzenpolitiker nur unser Bestes wollen?
Im Grunde genügt jedoch eine Medienanalyse, um skeptisch zu sein: Wenn alle Mainstream-Medien ins gleiche Horn blasen, ist etwas faul an der Sache.
Fazit: Viel heisse Luft um viel Geld – von uns bezahlt.
Herzlich
Konstantin Demeter
[email protected]
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Korrigendum in eigener Sache
In zwei Artikeln zum Covid-19-Referendum (siehe hier und hier) haben wir darauf aufmerksam gemacht, dass es innerhalb der Bürgerrechtsbewegung auch Stimmen gibt, die dem dritten Covid-19-Referendum aus taktischen Gründen kritisch gegenüberstehen.
Josef Ender wies uns am Dienstag, 20. Dezember, telefonisch darauf hin, dass er im Beitrag vom 25. August 2022 nie davon gesprochen habe, dass die Bewegung sich mit einem dritten Referendum «lächerlich» mache. «Das ist eine falsche Darstellung», so Ender. Der Sprecher des «Aktionsbündnisses Urkantone für eine vernünftige Corona-Politik» weiter: «Bitte passt auf, solche Falschaussagen schaden der gemeinsamen Sache.»
Wir schrieben am 15. Dezember:
«Innerhalb der Bürgerrechtsbewegung ist man sich alles andere als einig, ob das Referendum strategisch sinnvoll ist. Skeptiker stellen sich auf den Standpunkt, dass man bereits zweimal gescheitert sei. Ihr Tenor lautet: Das Verdikt ist gesprochen. Mit einem dritten Versuch könne man sich lediglich noch lächerlich machen. Eine Ansicht, die Josef Ender teilt. ‹Ich denke, dass die Erfolgsaussichten auch bei einer dritten Abstimmung schlecht stehen›, sagte der Sprecher des ‹Aktionsbündnisses Urkantone für eine vernünftige Corona-Politik› schon im Sommer gegenüber Transition News. Ender hielt jedoch fest, dass er in politischer Hinsicht aber nach wie vor gegen dieses Gesetz sei.»
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