Mit Adleraugen sehen wir die Fehler anderer,
mit Maulwurfsaugen unsere eigenen.
Franz von Sales
Liebe Leserinnen und Leser
Ich schätze die Arbeit von Aya Velázquez sehr. Ich habe ihren Telegram-Kanal abonniert. Sie hat mir die Augen dafür geöffnet, dass es – bei allen Gegensätzlichkeiten – bei gewissen Themen eine Zusammenarbeit westlicher Großkonzerne mit China gibt. Zum Beispiel beim Thema Überwachung.
Ich habe kürzlich allerdings eine negative Erfahrung mit ihr machen müssen. Ausgangspunkt war ein Tagesthemen-Kommentar von Gigi Deppe. Sie geht auf die schwierige Lage der Impfopfer ein, vor allem wenn sie eine Entschädigung fordern: «Die Hürden sind extrem hoch. [...] Entweder kommt es zu einer teuren Gutachterschlacht, oder die Klage wird direkt abgewiesen.»
Frau Deppe sagt dann wörtlich: «Die Hersteller haben viel Geld verdient mit der massenhaften Produktion der Impfstoffe. Wäre da nicht etwas Grosszügigkeit möglich? Zum Beispiel durch einen gemeinsamen Fond oder durch gerichtliche Vergleiche?»
Und zum Schluss: «Angesichts einer Pandemie von historischem Ausmass wäre es schäbig, hier in diesen Fällen kleinlich zu sein.»
Sie hat offenbar keine Ahnung von den Hintergründen – «Zum Glück sind es ja nur wenige, die geschädigt sind». Aber immerhin fordert Sie: Die Pharmakonzerne sollen «grosszügig» und nicht «kleinlich» sein bei der Entschädigung der Impfopfer. Zumindest habe ich es so verstanden.
Aya Velázquez hat den Kommentar anders verstanden. Sie bezeichnet den Beitrag von Frau Deppe als «diabolisch». Und: «Sie äußerte darin, man solle bei den ‹sehr wenigen› Impfschäden mal ‹nicht kleinlich sein›».
In meinen Augen eine Verdrehung des Inhaltes. Ich habe höflich in einem Kommentar zu Frau Velázquez’ Telegram-Beitrag darauf hingewiesen, dass ich die Aussage von Frau Deppe ganz anders verstehe. Und ich war nicht der Einzige.
Interessant war ihre Reaktion: Sie beharrte auf dem Wort «diabolisch». Und sie verwies auf SPARS und ergänzte: «Jetzt kapiert, dass der Tagesthemen-Beitrag Teil von SPARS ist?»
Es ging noch ein wenig hin und her. Meine letzten Worte der Erwiderung waren: Ich wünsche mir eine «freundlichere und liebevollere» Gesellschaft. Daraufhin wurde mein Zugang zu den Kommentaren in ihrem Kanal gesperrt. Cancel Culture mal anders.
Das zeigt: Bei allem Engagement ist es wichtig, selbstkritisch zu bleiben. Vor allem, wenn man meint, den «Feind» klar ausgemacht zu haben. Nicht nur systemnahe Menschen sind manchmal verblendet von ihrem Feindbild und können nicht mehr differenzieren. Ich hoffe sehr, dass mir dieser Fehler erspart bleibt.
Natürlich gibt es «diabolische» Pläne mancher Herrschenden, die in ihrem psychopathischen Wahn über Leichen gehen. Aber Frau Deppe und ihr harmloser Kommentar sind es bestimmt nicht.
Bilden Sie sich gern Ihr eigenes Urteil. Hier der Kommentar von Gigi Deppe. Und hier die Reaktionen von Aya Velázquez.
Herzlich
Ihr Lars Ebert
[email protected]
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Redaktion und Moderation: Christoph Pfluger
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