Die Zusammenarbeit zwischen China und den USA wird Dinge bewirken,
die für beide Länder und die Welt von Vorteil sind,
während eine Konfrontation katastrophal sein wird.
Xi Jinping
Liebe Leserinnen und Leser
Man könnte meinen, die USA würden von Ausserirdischen angegriffen – oder von Chinesen. Gleich drei UFOs und einen Höhenballon schossen US-Kampfflugzeuge in den letzten Tagen vom Himmel. Der Ballon gehört China, soviel ist klar. Die UFOs bleiben bislang solche, eben unidentified flying objects (unidentifizierte Flugobjekte). Abgeordnete spekulieren allerdings, dass auch hier China dahinterstecken könnte, berichtet die New York Times.
China zeigte sich empört über den Abschuss des Ballons und behauptet, er habe Wetterdaten gesammelt; die USA werfen dem Land hingegen Spionage vor. Laut mancher Kommentatoren ist der Vorwurf unsinnig: China verfüge über Satelliten, die einen solchen Ballon zur Spionage überflüssig machten.
Es stellte sich auch heraus, dass während der Amtszeit von Donald Trump ebenfalls chinesische Ballons über dem amerikanischen Luftraum schwebten, doch nicht abgeschossen wurden. Ehemalige Beamte der Trump-Administration waren laut The Hill frustriert und verwirrt über die Enthüllungen. Sie seien nicht über die Ballons informiert gewesen. Keith Kellogg, der unter anderem im Nationalen Sicherheitsrat des Weissen Hauses sass, erklärte, wenn es unter Präsident Trump passiert sei und dieser nicht informiert wurde, sei das eine Pflichtverletzung.
Wie auch immer: Damals führten die Ballons nicht zu einem Medienhype und sie verschärften auch nicht die Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Wie so oft ist die eigentliche Geschichte, warum eine Geschichte daraus gemacht wurde. Und da stellt sich die Frage, ob nun der US-Bevölkerung Angst gemacht werden soll, um sie dazu zu bringen, einen Krieg gegen China zu unterstützen.
China revanchierte sich heute jedenfalls und warf den USA gemäss CNN vor, seit Januar 2022 mehr als zehnmal «illegal» Höhenballons in seinen Luftraum fliegen gelassen zu haben. Und das Land erwägt laut der Japan Times, seinen Bestand an nuklearen Sprengköpfen bis 2035 auf 900 zu verdreifachen. Der Grund sei eine befürchtete Eskalation der Spannungen mit den USA wegen Taiwan.
Um zu verstehen, wer für wen eine militärische Bedrohung darstellt, ist es jeweils hilfreich, einen Blick auf die generelle Faktenlage zu werfen. Wie auf Wikipedia zu lesen ist, hatten die USA letztes Jahr 801 Milliarden Dollar Militärausgaben, während China 293 Milliarden fürs Militär aufwendete. Frappant ist der Unterschied bei den ausländischen Militärbasen. China besitzt deren vier, und keine ist in der Nähe der USA: Sie befinden sich in Djibouti, Tadschikistan, Saudi-Arabien und Sri Lanka. Auf der folgenden Karte sind hingegen die US-Basen nicht weit von China zu sehen.

Quelle: Reddit/Base Nation
Der Schweizer Geheimdienst warnte derweil ebenfalls vor chinesischer Spionage, und vor russischer. Sie finde an Schweizer Unis statt. Konkrete Beweise fehlen allerdings. Und treu nach der Devise der «kooperativen Neutralität» lässt der NDB mögliche US-Spionage unerwähnt.
Auch der Schweizer Armeechef Thomas Süssli hält sich offenbar an diese Devise. Letzten Donnerstag traf er im eigenen «neutralen» Land den Nato-Oberbefehlshaber in Europa, Christopher G. Cavoli, wie der Blick berichtete. Diskutiert worden sei eine intensivere Kooperation der Schweiz mit der NATO. Das Treffen wurde auch in Russland wahrgenommen.
Dass Süssli das führende NATO-Land USA nicht als aggressiv und imperialistisch betrachtet, offenbarte er schon früher. Wie die Weltwoche im Januar schrieb, teile er die Welt in zwei Blöcke: Auf der einen Seite «jene Länder, die die von den USA geführte regelbasierte Weltordnung akzeptieren», auf der anderen die «von China geführten autokratischen Staaten, die sich dagegen wehren». Und an der Mitgliederversammlung der kantonalen Zürcher Offiziersgesellschaft sagte er: «Wir alle hoffen, die Ukraine wird gewinnen».
Zu den autokratischen Staaten zählt Süssli vermutlich auch Russland, was uns zum Kriegsschauplatz Ukraine führt. Da amtierende westliche Staatschefs offenbar kein Interesse an Friedensverhandlungen zeigen, obliegt es den ehemaligen, sich dafür zu äussern. So zeigte sich Donald Trump vor einigen Tagen in einem Interview mit RSBN überzeugt, dass der Krieg nie begonnen hätte, wenn er Präsident gewesen wäre. Er glaube auch nicht, dass Putin den Krieg wollte. Die Äusserungen Joe Bidens hätten ihn gewissermassen dazu gezwungen.
Trump ist der Ansicht, der US-Präsident könne dafür sorgen, dass ein Waffenstillstand innerhalb von 24 Stunden durch Gespräche ausgehandelt werde. Wie genau, dürfe er allerdings nicht verraten.
Der ehemalige italienische Premierminister Silvio Berlusconi meldete sich ebenfalls zu Wort. Um den Krieg zu beenden, sollte der amerikanische Präsident Joe Biden Selenski einen «Marshall-Plan» über Billionen Dollar nach dem Ende des Krieges in Aussicht stellen, sagte er gegenüber Reportern. Mit der Bedingung, dass Selenski «morgen einen Waffenstillstand» anordnet. Andernfalls sollte Biden sofort alle Geld- und Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen.
Biden wird das allerdings kaum tun, denn wie der ehemalige UN-Waffeninspektor Scott Ritter kürzlich anmerkte, soll die Ukraine geopfert werden, um Russland zu schwächen und in dem Land einen Regime Change zu erreichen.
Das verheisst leider nichts Gutes, doch wir schreiben weiterhin dagegen an.
Herzlich
Konstantin Demeter
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