Die Menschheit besteht aus einigen
wenigen Vorläufern, sehr vielen Mitläufern
und einer unübersehbaren Zahl von Nachläufern.
Jean Cocteau
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Osvaldo Bayer ist ein gebrochener Mann. Mit eingesunkenen Schultern sitzt er in seiner winzigen Wohnung in Belgrano (Buenos Aires) und denkt an das Jahr 1976. Eigentlich sträubt er sich dagegen, mit mir über das Aufkommen der ersten argentinischen Militärdiktatur zu reden, doch mir zuliebe ruft er seine Erinnerungen wach.
1998 beschäftigte ich mich bei einem Auslandssemester in Buenos Aires mit der argentinischen Militärdiktatur. Für das Interview-Seminar, das ein kettenrauchender Fernsehjournalist gab, hatte ich mir Osvaldo Bayer als Interviewpartner ausgesucht.
1976 war Bayer vor der ersten argentinischen Militärdiktatur ins Exil nach Berlin geflohen. Dort lebte er bis zum Jahr 1983. Bayer hat das Drehbuch für den Film «La Patagonia Rebelde» geschrieben, der 1974 bei der Berlinale den Silbernen Bären gewann. Darin geht es um einen Arbeiteraufstand in Patagonien.
Der 2018 verstorbene Journalist, Historiker, Schriftsteller und Philosoph bezeichnete sich selbst als «Anarchisten und extremen Pazifisten». Er erzählte, dass er sich während seines Wehrdienstes geweigert hatte, an einer militärischen Ausbildung teilzunehmen, und deshalb 18 Monate lang zum Fegen und Wachsen von Böden in Offiziersbüros eingesetzt wurde.
Im Jahr 2008 schrieb er das Drehbuch und das Buch für den Film «Awka Liwen5» mit Mariano Aiello und Kristina Hille. Der Spielfilm erzählt die Geschichte über den Kampf um die Verteilung des Reichtums in Argentinien, der auf der Enteignung von Land und Cimarrón-Rindern der Ureinwohner und Gauchos beruhte. Die Enteignungen waren der Nährboden für eine rassistische Kultur, die in Argentinien auch heute noch spürbar ist.
Seine Schilderungen beschäfigten mich noch Jahre später. Was muss in einem Menschen vor sich gehen, der nur, weil er die Wahrheit ans Licht bringen und über soziale Missstände berichten will, mit dem Tod rechnen muss? Und das nur, weil ein ignorantes totalitäres Militärregime kritische Stimmen nicht zulässt.
Fällt Ihnen etwas auf? Journalisten, die das Corona-Narrativ ablehnen, müssen zwar nicht befürchten, um die Ecke gebracht zu werden, aber sie werden allemal diffamiert und in die Schwurblerecke gestossen.
Osvaldo Bayer gehört für mich zu den vergessenen Helden, genau wie Julian Assange. Dem Whistleblower droht die Auslieferung in die USA und damit eine 175-jährige Gefängnisstrafe oder schlimmstenfalls die Todesstrafe. Und wer spricht darüber? Fast niemand. Seine Frau Stella hat dazu aufgerufen, sich am 8. Oktober die Hände zu reichen, eine Menschenkette zu bilden und das britische Parlament zu umsäumen.
Meine Bewunderung gilt Menschen, die für Werte eintreten, die unsere Gesellschaft zusammenhalten. Wie das Netzwerk der kritischen Richter und Staatsanwälte KRisTA, das in der Corona-Krise mit grosser Sorge das Handeln von Politikern und Gesetzes- und Verordnungsgebern beobachtet.
Ein Held, der viel zu früh gestorben ist, war auch der Flamencosänger Camerón de la Isla. Er hatte den Mut, den traditionellen Flamenco mit modernen Genres wie Rock und Pop zu verbinden. Camerón hat mit seiner Musik die Herzen der Menschen berührt.
Ich denke, das ist es, was wir alle brauchen: Dass da jemand ist, der unser Herz zum Schwingen bringt und nicht jemand, der uns mit vermeintlichen Wahrheiten überschüttet, die uns zu ersticken drohen. Wir sollten uns Ventile suchen: Gute Bücher, gute Gespräche, gutes Essen und gute Musik. Nicht, um der Realität zu entfliehen, sondern vielmehr, um uns mit unseren Gefühlen zu verbinden und uns darüber bewusst zu werden, was wirklich zählt.
Meine Bewunderung gilt Menschen, die sich dazu entscheiden, dem Materialismus weitgehend den Rücken zu kehren, die «nein» sagen zu dicken Autos, sinnlosem Konsum, Kurztrips in die Dominikanische Republik und siebenmal pro Woche Fleisch auf dem Teller. Unsere Aufmerksamkeit sollte auch den stillen Helden dienen: Eltern, die eigene Schulen gründen, Nachbarn, die eine eigene Lokalzeitung ins Leben rufen oder Menschen, die sich wie in Sachsen zu einem Netzwerk zusammenschliessen, um Impfnebenwirkungen anzuprangern.
Für mich ist Osvaldo Bayer nach wie vor ein grosses Vorbild. Helfen Sie uns mit einer kleinen Spende dabei, dass wir auch in Zukunft über wegweisende Vorbilder berichten können.
Noch eine positive Nachricht: Die Spendenzahlung mit Kreditkarte funktioniert wieder. Wir entschuldigen uns dafür, dass diese aufgrund technischer Probleme eine Zeit lang nicht möglich war.
Herzlich
Lena Kuder
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