Es läuft der Vernunft nicht zuwider,
wenn ich lieber die Zerstörung der ganzen Welt will,
als einen Ritz an meinem Finger.
David Hume
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Wer regiert die Welt? Eine schwierige Frage. Eine alte Geschichtsweisheit besagt, dass man dafür dem Geld folgen soll – «Follow the Money». Häufig ist es tatsächlich zielführend, wenn man nach der Motivation der entscheidenden Akteure fragt. Weltgeschichte ist Geldgeschichte.
Mit einer interessanten Geschichte des Geldes bzw. der Schulden hatte der am 2. September 2020 unerwartet verstorbene Professor für Anthropologie, David Graeber, einen Bestseller gelandet. Für akademische Schriften ist das eher überraschend. Obwohl es mit einer Fülle von Anmerkungen und Quellen versehen ist, ist das Buch auch für «Nicht-Wissenschaftler» sehr zugänglich.
Das wiederum überrascht nicht: Graeber war kein «Elfenbeinturm»-Professor. Er war politisch aktiv, galt als intellektueller Kopf der im Zuge der Finanzkrise entstandenen sozialen Bewegung «Occupy Wall Street» und war anarchistisch geprägt. Entsprechend verständlich ist seine Sprache.
Sein Buch «Schulden» stellt zahlreiche Annahmen der Wirtschaftswissenschaften ernsthaft in Frage. Die ökonomische Klassik etwa, geprägt durch Figuren wie dem schottischen Aufklärer Adam Smith – einem Freund des eingangs zitierten David Hume –, habe zahlreiche Behauptungen über das menschliche Verhalten aufgestellt, für die sich keine historischen oder anthropologischen Beweise finden liessen. Geld habe auch unsere Vorstellung von Herrschaft und Freiheit entscheidend geprägt.
Man ist also gut beraten, darauf zu achten, was genau unter dem Label Wissenschaft verkauft wird. Nur weil etwas einer allgemeinen Meinung entspricht, ist es nicht notwendigerweise wahr. Häufig wird erst auf den zweiten Blick erkennbar, dass etwas, das als Wissenschaft propagiert wird, eigentlich eher ins Reich der Religion oder Mythologie gehört; wie übrigens auch manche Behauptungen von Adam Smith.
Und leider ist das gerade heutzutage oft der Fall. Eine Publikation aus dem Jahr 2005 von Prof. John Ioannidis veranschaulicht das. Gerade heutzutage, wo das Motto «der Wissenschaft vertrauen» überall grassiert, scheint «die Wissenschaft» das Vertrauen also nicht zu verdienen.
Ist es ein Zufall, dass nur einige Jahre nach dieser Publikation, in der Coronakrise, vermeintliche Wissenschaft dazu auserkoren wurde, eine Politik der unliebsamen Massnahmen zu rechtfertigen, die medizinisch kaum einen evidenten Nutzen gebracht haben?
Wahrscheinlich nicht, wobei man hier auch auf den erwähnten Grundsatz «Follow the Money» zurückgreifen kann. Wenn Geld über «die Wissenschaft» regiert, braucht man sich nicht zu wundern, wenn Gefälligkeitsmeinungen als «wissenschaftlich» gelten. Aber sie wirken mit einem Siegel einer Universität eben besser.
Man muss sich bewusst machen: Viele Wissenschaften sind aufgrund ihrer kulturellen Prägung zwangsläufig von Glaubenssätzen durchtränkt. Das ist nicht schlimm. Wenn man sich das aber nicht bewusst macht, wird man Opfer eines falschen Glaubens. Eines Glaubens, der behauptet, er basiere nicht auf Glauben.
Ich bin der Meinung, dass sich unsere Gesellschaften im gern hochgehaltenen «Wertewesten» in einer tiefen Glaubenskrise befinden. Wenn «die Wissenschaft» selbst zur Religion wird, die ihre Verheissungen nicht mehr einlösen kann, stellt sich die Frage: Was ist unser gemeinsames Fundament? Zumal die «Werte» in den vergangenen zweieinhalb Jahren nichts mehr wert waren, nicht mehr als heuchlerische Lippenbekenntnisse aus Festtagsreden von Schönwetter-Demokratie-Politikern.
Mein Vorschlag: Vielleicht sollten wir – angelehnt an David Graeber – wieder lernen, Freiheit als eine echte positive Eigenschaft zu interpretieren: befähigend zur gegenseitigen Liebe und zum Schliessen von Freundschaften. Wenn man Freiheit so versteht, wird auch klar, was das «gesundheitsschützende» Social Distancing ist: Freiheitsberaubung unter Androhung staatlicher Repression.
Herzliche Grüsse
Armin Stalder
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