Es spielt keine Rolle, wie schön deine Theorie ist,
es spielt keine Rolle, wie klug du bist.
Wenn sie nicht mit dem Experiment übereinstimmt,
ist sie falsch.
Richard P. Feynman
Liebe Leserinnen und Leser
Das «Long Covid»-Narrativ bröckelt. Wenigstens das. Im Juli hatten Forscher festgestellt, dass sich «Long Covid» nicht definieren lässt. Ihre Studie zeigt, dass es sich dabei nicht um ein einziges, definierbares Leiden handelt (wir berichteten).
Die häufigsten Symptome offenbaren, wie vage diese Definition ist. Da finden sich beispielsweise Müdigkeit, Kopfschmerzen und Muskel- oder Gelenkschmerzen. Gerne werden Geschmacks- und Geruchsverlust als spezifische Symptome herangezogen, was sie aber nicht sind. Zahlreiche Krankheiten und selbst Medikamente können diese verursachen.
Arbeiten, die ein offizielles Covid-Narrativ in Frage stellen, schaffen es selten in die Mainstream-Medien. Nicht so eine aktuelle Studie, die in der Fachzeitschrift BMJ veröffentlicht wurde. Darin machten die Forscher bei «Long Covid»-Studien methodische Mängel aus (wir berichteten).
Die New York Post titelte beispielsweise, dass laut der Studie die Risiken von «Long Covid» (künftig der Lesbarkeit zuliebe ohne Anführungszeichen) aufgrund «fehlerhafter Forschung» «verzerrt» dargestellt wurden.
Gemäss den Autoren sollte der Begriff Long Covid vermieden werden. Er fördere gesellschaftliche Ängste und führe zu Mehrausgaben im Gesundheitswesen. Sie beanstanden ausserdem, dass andere behandelbare Krankheiten nicht diagnostiziert würden, weil fälschlicherweise eine Long Covid-Diagnose bestehe.
Auch deutsche Medien haben die Studie aufgegriffen. Laut dem Spiegel wird das Risiko von Long Covid «möglicherweise überschätzt».
Die Berliner Zeitung fragte, ob es «weniger Fälle von Long Covid als bisher angenommen» gebe.
Und gegenüber der FAZ kritisierte der Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen, Christoph Kleinschnitz: «Mit Long Covid schürt man nur noch Angst.» Und weiter: «An der Grenze der Seriosität» sei der Umgang der eigenen Kollegen und der Gesundheitspolitik mit Long Covid. Die Zeitung betont, dass Kleinschnitz «kein Querdenker» sei.
Die Autoren der Studie vermissen auch, dass die Long-Covid-Definitionen internationaler Gesundheitsgremien keinen kausalen Zusammenhang zwischen «Infektion» und den langanhaltenden Symptomen verlangen würden. Sie schreiben:
«Im Allgemeinen haben ungenaue Definitionen in der wissenschaftlichen Literatur dazu geführt, dass mehr als 200 Symptome mit dem als Long Covid bezeichneten Zustand in Verbindung gebracht werden.»
Allerdings fehlt der Beweis eines kausalen Zusammenhangs schon bei der «Infektion», also der «Covid»-Diagnose, Tests hin oder her. Es gibt nämlich immer noch keine Studie, die beweist, dass SARS-CoV-2 für die beobachteten Symptome verantwortlich ist. Dabei werden andere Ursachen für Covid und Long Covid nicht in Erwägung gezogen, insbesondere die Behandlungen selbst und die mRNA-Injektionen.
Die Autoren der BMJ-Studie erwähnen jedoch eine andere Arbeit. Diese ermittelte, dass lediglich 40 Prozent der mit dem Moderna-Präparat «geimpften» Personen eine Immunreaktion entwickelten, während es in der Placebogruppe 90 Prozent waren. Die Teilnehmerzahl war allerdings relativ klein.
Wie verschwommen das Ganze ist, zeigt sich auch an der Debatte um die Unterscheidung zwischen Long Covid und «Post Covid». Wie die Berliner Zeitung mitteilte, wirft Andreas Stallmach vom Uniklinikum Jena den Autoren der BMJ-Analyse «Unschärfen in der Darstellung» vor.
Laut dem Leiter des Long-Covid-Zentrums haben die Wissenschaftler die beiden Begriffe nicht gut definiert und sie teilweise durcheinandergeworfen. Sie würden Long Covid als Beschwerden oder Symptome definieren, die für mehr als zwölf Wochen nach der «Infektion» anhielten. Dieser Zeitraum gelte jedoch unter anderem in der deutschen Leitlinie als Zeitraum für Post Covid. Long Covid Schweiz schreibt hingegen über den Begriff Long Covid:
«Wir verwenden die Definition der WHO. Als Long Covid (oder Post-Covid-Syndrom, Post-Covid-Erkrankung) werden Symptome bezeichnet, die nach einer bestätigten oder vermuteten Covid-Infektion mehr als 3 Monate andauern und nicht anderweitig erklärbar sind.»
Alles klar? Offensichtlich ist jedenfalls, dass es ein beliebtes Geschäftsmodell des medizinisch-pharmazeutischen Komplexes ist, schon bekannte Krankheiten einem angeblich neuen Erreger zuzuschreiben und sie neu zu definieren. Denn damit kann man Forschungsgelder generieren und neue Arzneimittel verkaufen. So geschehen beispielsweise mit HIV/AIDS.
Herzlich
Konstantin Demeter
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