Entscheide dich für eindämmbare Gewalt,
wenn Gewalt nicht vermieden werden kann.
Besser dies als epidemische Gewalt.
Frank Herbert
Liebe Leserinnen und Leser
Die Reaktion des Irans auf Israels Bombardierung der iranischen Botschaft in Damaskus am 1. April 2024 war zu erwarten. Damit ist eine neue Eskalationsstufe erreicht, denn es ist das erste Mal, dass Iran Israel direkt angreift. Israel zufolge wurden 99 Prozent der in der Nacht auf Sonntag abgefeuerten Geschosse abgefangen. Todesopfer gab es anscheinend keine.
An der Abwehr beteiligt waren auch die USA, Grossbritannien, Frankreich, Saudi-Arabien und Jordanien. Israel und der Westen werten den Angriff als gescheitert. Gemäss Israel wurden nur die Luftwaffenstützpunkte Nevatim und Ramon «leicht beschädigt». Dem Iran zufolge wurden sie hingegen «erheblich beschädigt», ebenso wie auch eine Geheimdienstbasis in den Golanhöhen.
Laut dem ehemaligen UN-Waffeninspektor Scott Ritter hat der Iran bewusst keine extrem letale Aktion durchgeführt. Es sei dem Land darum gegangen, ein Signal zu senden. Der Angriff Irans verhindere eine weitere Eskalation. Obwohl nur wenige ballistische Raketen ihr Ziel erreichten, habe das Land nämlich seine Fähigkeit bewiesen, überall in Israel und im Nahen Osten zuschlagen zu können.
Das schrecke Israel und die USA davor ab, weitere iranische Ziele anzugreifen. Der US-Präsident Joe Biden hat denn auch erklärt, dass sein Land Israel bei einem Angriff auf den Iran nicht unterstützen werde. Ritter zufolge beabsichtige Israel aber, die USA in einen Konflikt mit dem Iran zu involvieren.
Nun stellt sich die Frage, wie Israel reagieren wird. Denn zumindest ein Zeichen wird das Land ebenfalls aussenden müssen. David Roche, Präsident bei Independent Strategy, meinte gegenüber CNBC, dass Israels unmittelbare Reaktion moderat ausfallen könnte. Er schloss aber nicht aus, dass ein «extremer Vergeltungsschlag» in etwa einem Jahr oder mehr zu erwarten sei, zum Beispiel gegen die iranische Nuklearkapazität. Das würde dann eine «Marktschmelze» zur Folge haben. Nach der heutigen Tagung des israelischen Kriegskabinetts gibt es noch keine Hinweise darauf, ob und wie ein Gegenschlag erfolgen wird.
Als Signal ist auch die vor wenigen Tagen erfolgte Beschlagnahmung des Containerschiffs «MSC Aries» in der Strasse von Hormus seitens des Iran zu sehen. Wie zum Beispiel der Spiegel berichtete, ist als Besitzer des Schiffs Gortal Shipping registriert, eine Tochtergesellschaft von Zodiac Maritime. Und Zodiac gehört teilweise dem israelischen Geschäftsmann Eyal Ofer.
Sollte der Iran die Strasse von Hormus blockieren, hätte das weitaus schlimmere Konsequenzen für den globalen Handel als die Blockade der Strasse von Bab al-Mandab zwischen dem Jemen und Dschibuti seitens der vom Iran unterstützten Houti-Milizen. Durch die Strasse von Hormus werden nämlich 20 bis 30 Prozent der weltweiten Konsumgüter geleitet. Dazu gehören etwa 90 Prozent des von den Golfstaaten exportierten Öls.
Gegenwärtig scheinen Israel und der Iran einen umfassenden Krieg gegeneinander verhindern zu wollen. Doch in dieser angespannten Situation sind irrationale Reaktionen nicht ausgeschlossen. Vieles wird auch davon abhängen, wie Israel im Gazastreifen weiter vorgehen wird.
Herzlich
Konstantin Demeter
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