Der Themenblock Gesellschaft des Symposiums «Corona - Fakes und Fakten» blieb etwas im Schatten der vorherigen Referate, obwohl er viel Interessantes zu bieten hatte. Moderiert wurde er von Bernhard Sollberger, seines Zeichens Glücksforscher an der Universität Bern.
Das erste Referat hielt die Ärztin Catja Wyler. Im Unterschied zu Deutschland habe die Schweizer Standesorganisation FMH Ende 2020 die Fachinformation zu den mRNA-«Impfungen» an alle Ärzte verteilt. Diese habe viele Details enthalten:
- Krebskranke seien in der Studiengruppe nicht vertreten gewesen.
- Risikogruppen seien in selbiger Studiengruppe untervertreten gewesen.
- Die Beobachtungsdauer betrage sechs Wochen.
- Eine Wirksamkeit, ein Verhindern der Übertragbarkeit und ein Verhindern der Ansteckung wurde auch nicht behauptet.
Jeder Arzt in der Schweiz konnte das lesen. Es war bekannt. Wyler schrieb darauf die FMH an und gab dieser Organisation ihre Bedenken bekannt. Die Organisation, die von der grünen Politikerin und früheren, nun schweigsamen Impfkritikerin Yvonne Gilli geführt wird, riet ihr, den Patienten zu sagen, was man nicht weiss. Auch in der Schweizer Ärztezeitung stand damals klipp und klar, dass die «Impfung» nicht vor Übertragung und Ansteckung schütze.
Ärztinnen und Ärzte in der Schweiz können sich nicht damit herausreden, dass sie nichts gewusst haben. Und dann: eisernes, verkniffenes Schweigen.
Bernhard Sollberger hielt das zweite Referat. Er bezieht sich bei seinen Forschungen auf den belgischen Psychologen Mattias Desmet. Ausgehend von der gesellschaftlichen Spaltung fragt er, was Menschen ausgezeichnet habe, die nicht mitgemacht haben. Bei der Mehrheit der Bevölkerung diagnostiziert er eine extreme Verengung des Meinungsspektrums, eine grosse Angst und eine Art Hypnose.
Dazu gehört die Betonung der Solidarität und eine radikale Intoleranz. Und zwar die Betonung der Solidarität nicht mit leidenden, schwachen Mitgliedern der Gesellschaft, sondern mit dem Kollektiv, mit der Masse.
Anfällig dafür sind einsame Menschen, denen der Sinn im Leben fehlt. Diese sind offen für eine Erzählung voller Angst gekoppelt mit einer Lösung. Dann folgen die Leute und fassen das als einen kollektiven Kampf auf. Es kommt also zu einer Massenbildung mit einem bestimmten Narrativ und Solidarität gegenüber dem Kollektiv, nicht dem Individuum.
Was hilft? Naturverbundene, und/oder spirituelle Menschen sowie Gläubige leiden weniger unter Einsamkeit, sehen den Sinn im Leben und sind daher weniger anfällig für kollektive Versuchungen. Materialistisch denkende Menschen scheinen hingegen eher einer Angstpsychose und einem Machbarkeitswahn zu erliegen.
Jerôme Schwyzer ist Lehrer und gründete das Lehrernetzwerk Schweiz. Er wehrte sich gegen Masken- und Testpflichten und berichtete, das fundamentalste Prinzipien der kindergerechten Erziehung mit Füssen getreten wurden. Er diagnostizierte die folgenden fundamentalen Fehlentwicklungen in der Volksschule:
- Mangel an Grundfähigkeiten
- Der Lehrplan 21 ist ein bürokratisches Monster
- Immer häufiger besteht in der Schule eine ideologische, «woke» Schlagseite
- Pädagogische F(l)achhochschulen sind wesentlich verantwortlich für diese Fehlentwicklung.
- Der Volksschulzwang behindert Wettbewerb
Wenn man zusätzlich berücksichtigt, dass im Ausland die Zeit des Fernunterrichts nicht wie in der Schweiz auf sechs Wochen beschränkt war, kann man die Probleme ermessen, die ausserhalb der Schweiz in diesem Bereich auftauchen.
Mit seinem Netzwerk bietet Schwyzer rechtliche Hilfe zu einem guten Preis, Coaching, Weiterbildung und politische Einflussnahme im Sinne des Schweizer Pädagogen Pestalozzi: «Kopf, Herz und Hand.»
Mit dem Satz: «Lehrer sind immer links, aber im Lehrerzimmer tönt es wie am Stammtisch der rechtsgerichteten Schweizerischen Volkspartei (SVP)», sorgte er für einen erheiternden Schluss seines Referats.
Katja Brändle vom Verein Post-Vakzin-Syndrom Schweiz sorgte wieder für Ernüchterung. Macht jemand einen möglichen Impfschaden geltend, dann wird er zuerst psychologisiert und schliesslich in seiner finanziellen Not komplett alleingelassen. Mögliche Behandlungen werden nämlich meist nicht übernommen. Brändle stellt fest, dass oft mehrere Familienmitglieder zusammen von schweren Impfschäden betroffen sind, was sie vor fast unlösbare Probleme stellt. Waren die Chargen verschmutzt? Sind es die Gene?
Das interessiere niemanden, denn die Verweigerungshaltung im Gesundheitssystem in Bezug auf eine Aufarbeitung scheint aufgrund des massiven Impfdrucks immer noch «praktisch total» zu sein.
Die Schlussfolgerung von Brändle: Man muss behaupten, man leide unter Long Covid, dann erhalte man vielleicht Hilfe.
Die Zulassungsbehörde Swissmedic betreibt ein passives Überwachungssystem, wo man Verdachtsfälle melden kann. Aber auch diese Organisation ist fein raus – jedenfalls bis heute. Nicht nur werden die Verdachtsfälle mindestens um den Faktor zehn unterschätzt, bei einer solchen Meldung kann die Standardantwort lauten: «Das sind Verdachtsfälle, bewiesen ist nichts.» Denn die rechtlichen Imp(f)likationen wären beträchtlich, wenn bestätigt würde, dass es sich um Impfschäden handle. Deshalb wird gar nicht danach gesucht, so Brändle.
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