Alle von mir untersuchten Kinder,
die an Leukämie erkrankt waren,
hatten mit gefundener Munition
oder in Panzerwracks gespielt.
Siegwart-Horst Günther
Liebe Freundinnen und Freunde
Hatten Sie auch Sand aus der Sahara auf ihrem Auto oder Ihren Gartenmöbeln? Es klingt ja zunächst unglaublich, dass Sand so weit vom Wind transportiert werden kann. Der Sand ist nicht weiter schlimm. Aber ich musste an folgende Meldung denken, die schon einige Jahre zurückliegt:
«Uranstaub aus dem Irak weht bis nach England»
Die US-Armee hat in zwei Golfkriegen (1991 und 2003), im Kosovo und in Syrien Uranmunition verschossen. Im Herbst 2023 haben die USA und Grossbritannien angekündigt, der Ukraine Uranmunition zu liefern.
Munition aus Depleted Uranium (DU-Munition) besteht aus einem stahlummantelten, giftigen und radioaktiven Kern und wird hauptsächlich zur Zerstörung von Panzern verschossen. Die beim Aufprall im Irak entstehenden Partikel wurden in England nachgewiesen.
Zwei Interessen kamen bei der Entwicklung von DU-Munition zusammen: Einerseits das Entsorgungsproblem von schwach radioaktivem Abfall und andererseits der Wunsch nach einem extrem schweren, durchschlagenden und preiswerten Geschoss. Diese Ziele ergänzen sich hervorragend:
«Anstatt nun aber den radioaktiven Sondermüll entsprechend zu entsorgen, wird er in Amerika der US-amerikanischen Rüstungsindustrie kostenlos zur Verfügung gestellt, wodurch doppelt profitiert wird.»
(Runge/Vilmar: «Kriegführung mit Urangeschossen»)
Beim Aufprall des Geschosses entsteht eine extrem heisse und feine Staubwolke (Aerosol) aus giftigen und radioaktiven Partikeln. Die Besatzung eines Panzers verbrennt sofort. Und das Uran ist damit in der Welt, verteilt sich und kann nicht mehr zurückgeholt werden.
Die Partikel können eingeatmet oder über das Grundwasser und die Nahrungskette in den Körper gelangen – und so über Jahre ihre zerstörerische Kraft im Körper entfalten. In den ersten Wochen kann es je nach Dosis zu Vergiftungserscheinungen kommen. Danach überwiegt die Wirkung der Strahlung.
Die Partikel enthalten fast ausschließlich radioaktives Uran 238 mit einer Halbwertszeit von über 4 Milliarden Jahren. Auch nach 4 Milliarden Jahren ist also noch die Hälfte der Strahlenbelastung vorhanden. Man kann nur deswegen die Kampfgebiete vor Ablauf einiger Milliarden Jahre betreten, weil der Wind die strahlenden Partikel weiträumig verteilt. Deshalb steigt auch das Risiko für Gesundheitsschäden und Krebs weiträumig – und nicht auffällig an einzelnen Punkten. Vor allem die Bevölkerung im Irak musste unsagbar leiden.
Jede noch so kleine Strahlendosis erhöht das Risiko für Krebs und Missbildungen. Es gibt keinen Schwellenwert wie bei den meisten chemischen Giften: Ein einziger Schaden an unserer DNA reicht potentiell. Die Schäden sind nur schwer nachzuweisen, weil sie zum Teil erst nach 20 Jahren oder in der Folgegeneration auftreten – und Krebs ohnehin eine der häufigsten Todesursachen ist.
Uranmunition muss weltweit verboten werden, genauso wie alle atomaren, chemischen und biologischen Waffen.
Zum Abschluss ein Wort in eigener Sache: Manchmal möchte man weitere schlechte Nachrichten gar nicht hören oder lesen. Das geht uns in der Redaktion selbst auch manchmal so. Deshalb haben wir uns etwas überlegt: Es gibt nun oben auf der Webseite bei der Themenauswahl den Punkt «Good News».

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Herzlich
Ihr Lars Ebert
[email protected]
Quellen und Infos zum Thema Uranmunition:
- Fim «Deadly Dust (Todesstaub)» von Frieder Wagner
Film: «Der Arzt und die verstrahlten Kinder von Basra» auch von Frieder Wagner, der nach der Veröffentlichung dieses Films keinen Auftrag mehr bekommen hat
Wissenschaftliche Studien auf Pubmed (639)
Ich & DU. KenFM-Spezial zu Uranmunition
Video: «Vorbild USA? Uran-Munition der Amerikaner» (aus Arte-Doku)
Wissenschaft und Frieden 1/2008 Dossier 56: «Kriegführung mit Urangeschossen. Uranstaub - Schleichender Massenmord»
Webseite Prof. Dr. Dr. Siegwart Horst Günther
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Hier finden Sie unsere neuen Podcasts.
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Transition TV: Abstimmungsvorlagen, Widerstand gegen die WHO und das neue Gleichgewicht des Schreckens in Nahost, Stand der Dinge am 18. April
Im weiteren: Unwetter in Dubai – war Geo-Engineering im Spiel? Stimmt der Sicherheitsrat einer Vollmitgliedschaft Palästinas zu?
Redaktion und Moderation: Christoph Pfluger
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