Geldliebe ist die Mutterstadt aller Übel.
Diogenes von Sinope
Liebe Leserinnen und Leser
Die Benzinpreise fressen bei vielen Menschen einen stattlichen Teil des Monatsbudgets auf. Viele Autofahrer sind aus verschiedenen Gründen auf ihr Vehikel angewiesen und können diese Ausgaben schlecht zu ihren Gunsten beeinflussen.
An vielen Orten der Schweiz bewegt sich der Literpreis momentan um die zwei Franken. Er ist innert kurzer Zeit um 15 Rappen gestiegen. Der Verdacht auf Abzocke drängt sich auf.
Etwa die Hälfte des Preises sind staatliche Steuern (z.B. Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer). Weiter spielen der Ölpreis, die Wechselkurse und Transportkosten eine Rolle. Laut Aussagen eines privaten Tankstellenbetreibers sind diese Elemente für 85 Prozent des Preises verantwortlich.
Bei den übrigen 15 Prozent gibt es aber doch etliches Potenzial für Abzocke, oder anders formuliert: Die wenigen, aber fetten und marktdominanten Öl-Multis müssen ihre Ineffizienz durch höhere Preise finanzieren. Dazu gehören z.B. Tankstellenshops, obwohl nur wenige tankende Kunden zusätzlich etwas kaufen.
Die Öl-Multis sind in Verbänden zusammengeschlossen, eine gewisse Preisabsprache dürfte da zur Politik gehören. Der Staat schaut wegen üppiger Steuereinnahmen auch gerne weg oder bedient sich bekannter Ausreden, z.B. «der Markt» mache halt die Preise.
Das Argument von wegen Krieg zieht nach über einem Jahr auch nicht mehr. Die Lage an den Märkten hat sich nach den Unsicherheiten im Frühling 2022 längst wieder gelegt. Doch selbst nach dem Sommer 2022 sanken die Preise nur sehr gemächlich wieder, und erreichten das Vor-Frühling-2022-Niveau gar nicht mehr.
Zu den jüngsten Preisexplosionen korreliert zeitlich der Ferienverkehr im Hochsommer. Eine Drosselung der Ölfördermenge und eine gleichzeitig gesteigerte Nachfrage führt freilich zu höheren Preisen. Aber inwieweit sind sie gerechtfertigt?
Ich glaube nicht, dass das Zufall oder «der Markt» ist. Besonders dann, wenn die Preiserhöhungen bei allen Anbietern immer in frommer Eintracht erfolgen.
Jedenfalls wird es interessant zu beobachten sein, ob diese Preise nach dem Ende der Hochsommerzeit, gegen Ende August bzw. Anfang September, ebenso rasch wieder sinken, wie sie gestiegen sind, oder ob auch hier eine Preisnormalisierung ausbleibt.
Herzliche Grüsse
Armin Stalder
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