Worte sind Illusionen.
Bodhidharma
Liebe Leserinnen und Leser
Bekanntlich sagte Joseph Goebbels: «Wenn man eine grosse Lüge erzählt und sie oft genug wiederholt, dann werden die Leute sie am Ende glauben.» Jahrzehnte später wurde dieses Phänomen wissenschaftlich belegt. Und es reichte in einer Studie oft sogar aus, die Lüge nur einmal zu wiederholen.
Menschen haben nicht nur ein explizites Gedächtnis, sondern auch ein implizites, ein unterbewusstes. Eine reale Manifestation dessen ist der so genannte Wahrheitsillusions-Effekt (illusion of truth effect).
1977 bewerteten Versuchspersonen in einer Studie alle zwei Wochen die Gültigkeit von plausiblen Sätzen. Ohne es ihnen zu verraten, wurden dabei einige Sätze wiederholt, sowohl wahre als auch falsche. Das Ergebnis: Wenn die Versuchspersonen einen Satz in den vorangegangenen Wochen gehört hatten, stuften sie ihn nun mit grösserer Wahrscheinlichkeit als wahr ein – selbst wenn sie schworen, ihn noch nie gehört zu haben. Der Neurowissenschaftler David Eagleman meint dazu in seinem Buch «Incognito – The secret Lives of the Brain»:
«Der ‹Illusion-of-Truth›-Effekt verdeutlicht die potenzielle Gefahr für Menschen, die wiederholt denselben religiösen Sprüchen oder politischen Slogans ausgesetzt sind.»
Dieses Effekts scheint sich auch Markus Lanz bewusst zu sein. Letzte Woche wies Sarah Wagenknecht in Lanz’ ZDF-Talk auf die Aussage des vorherigen israelischen Premierministers Naftali Bennett hin, dass westliche Länder im Frühling 2022 Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine blockiert hatten. Bennet hatte die Äusserung in einem Interview gemacht. Um zu «widerlegen», dass Bennett dies gesagt hatte, zitierte Lanz ganz einfach einen Tweet des ehemaligen Premierministers. Da Wagenknecht ihre Aussage mehrmals wiederholte, tat Lanz dasselbe mit seiner, bis er sie mit folgenden Worten unterbrach:
«Frau Wagenknecht, wir müssen auch die anderen bitte sprechen lassen. Ich will nur noch einmal sagen: Es wird dadurch nicht wahrer, dass sie es einfach die ganze Zeit wiederholen.»
Ansonsten versuchte der ZDF-«Moderator» wie üblich den Eindruck zu erwecken, dass er sich enorm anstrengt, um die Gegenseite zu verstehen. Dabei verfolgt er jeweils eine klare Linie, von der er nicht abweicht – und dreht dann dem Gegenüber flugs die Worte im Munde herum. Die Devise der Sendung war offenbar: «Alle gegen Wagenknecht», wie mein Redaktionskollege Armin Stalder seinen letzten Newsletter betitelte.
Sarah Wagenknecht war in die Sendung geladen worden, damit man ihr «Manifest für den Frieden» und die geplante Demo in Berlin diskreditieren konnte. Wie Armin Stalder anmerkt, bezeichnete das ZDF Wagenknechts und Alice Schwarzers Forderungen in einem Artikel am Tag nach der Sendung als «umstritten». «Umstritten» sei «das Zauberwort der politisch-sprachlich korrekten Diffamierung», so Stalder.
Also doppelte das ZDF letzten Samstag nach und stellte die Veranstaltung der Politikerin der Linken auch gleich – wen wunderts – in die rechte Ecke. Der Sender verkündet im Titel eines Artikels: «Tausende bei umstrittener Demo – auch die AfD». Die Tochter ARD fragt zurück: «Umstrittene Demo in Berlin – Wer kommt zu Wagenknecht und Schwarzer?». Auch für den WDR handelt es sich um eine «umstrittene Ukraine-Friedensdemo» und die Frankfurter Rundschau weiss: «Umstrittene Demo in Berlin beendet: Personen aus ‹rechtem Spektrum› auf Wagenknecht-Kundgebung».
Für den Frieden zu sein, ist für diese Medien also «umstritten», mehr Waffen zu fordern hingegen, ist okay. Dabei ignorieren Politiker und Systemmedien gerne, dass der heutige Kriegstreiber Wolodimir Selenski selbst mit einem Friedensmandat zum Präsidenten gewählt worden ist. Wenn er sein Wahlversprechen eingehalten und den Krieg im Osten des Landes beendet hätte, wäre die russische Invasion womöglich nicht erfolgt.
Selenski vollzog eine Wende, nachdem ihm der Neonazi, Mitbegründer der Organisation «Rechter Sektor» und damaliger Kommandeur der Ukrainischen Freiwilligenarmee, Dmytro Yarosh, mit dem Tod gedroht hatte, sofern er seinen Friedensplan durchziehen würde.
Eine der Lügen, die dauernd wiederholt werden: Der Krieg habe im Februar 2022 begonnen. Dass dem nicht so ist, machte der russische Delegierte an der letzten Sitzung des UN-Sicherheitsrats klar: Er unterbrach eine vom ukrainischen Vertreter initiierte Schweigeminute für die Opfer der russischen Invasion und forderte das Gremium auf, allen Opfern zu gedenken, auch denjenigen des Krieges, der seit 2014 im Donbass tobt. Die meisten kamen dem nur sehr widerwillig nach. Dem Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis, der gleich neben seinem russischen Kollegen sass, war der Unmut am Gesicht abzulesen.
Eine ebenfalls regelmässig wiederholte Unwahrheit ist die Behauptung, die russische Invasion in die Ukraine sei etwas Einzigartiges und markiere gar eine Zeitenwende. Als wäre die Menschheit bislang immer händchenhaltend durch ihre Geschichte geschlendert.
Am Jahrestag des russischen Einmarschs erinnerten Medien und Spitzenpolitiker daran. Das ist richtig und wichtig. Doch um sich zu vergegenwärtigen, dass dieser Krieg bei weitem nicht einzigartig ist, sind die bekannten Bilder vom Beginn des Irak-Krieges im Jahre 2003 hilfreich, der sich bald zum zwanzigsten Mal jährt. Das war damals eine völlig andere Dimension – die jedoch auch in diesem Krieg erreicht werden könnte, wenn wir nicht aufhören, die Ukraine mit Waffen zu beliefern. Waffen für einen Krieg, der bittere und blutige Realität ist, doch durch Wahrheitsillusionen weiterhin gefördert wird.
Herzlich
Konstantin Demeter
***********************
Hinweise:
Das dritte Covid-Referendum droht zu scheitern!
Jetzt, wo die Corona-Massnahmen gefallen sind, scheinen sich viele keine Sorgen wegen dem Covid-Gesetz zu machen. Bisher sind noch keine 30’000 Unterschriften für das Referendum zustandegekommen.
Das Parlament hat Ende letzten Jahres das Gesetz bis 2024 verlängert und könnte somit theoretisch zu jedem Zeitpunkt wieder freiheitseinschränkende Massnahmen und Zertifikate implementieren.
Helfen Sie mit, bis zum 13. März 2023 die erforderlichen 50’000 Unterschriften zu erreichen und unterschreiben Sie hier.

***********************
Unterstützen Sie uns mit einem individuellen Betrag oder einem Spenden-Abo. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für unsere journalistische Unabhängigkeit. Wir existieren als Medium nur dank Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Vielen Dank!

Oder kaufen Sie unser Jahrbuch 2022 (mehr Infos hier) mit unseren besten Texten im Webshop:

Bestellung in CHF hier und in EUR hier.
***********************

Hier finden Sie unsere neuen Podcasts.
***********************
Aktuelle Nachrichten gibt es auf TransitionTV.
???? Friedens-Demos: Nicht alle waren willkommen
???? Woke-Wahnsinn: Zensierte Kinderbücher
???? Nicolas Lindt: Keine Bedrohung durch KI
???? Fragliche Kontrolle bei genbasierten Impfungen
???? Shedding-Gefahr: Echt oder nicht?
???? Prisca Würgler: Körbchen gefüllt mit Talent
???? Dankeschön & auf Wiedersehen
Sie finden uns auf folgenden Kanälen und Plattformen:
Telegram│Rumble│Instagram│Facebook│YouTube

***********************

«DER FUCHS AM KRÖTENTEICH»
Kabarett-Tour, von und mit Dr. Marco Caimi
Erste Vorstellung:
Freitag, 24. März 23, 20.15 Uhr
Ochsen «Haus des Lebens»
Rapperswil bei Bern
Tickets und Programm
***********************