Aus der Ferne ist gut lügen.
Sprichwort
Liebe Leserinnen und Leser
Zu Beginn eine Klarstellung zu meinem letzten Newsletter: Ich habe Zuschriften von Lesern erhalten, die sich nicht sicher waren, ob der Text satirisch gemeint war. Ja, das war er. Satire in schriftlicher Form ist heikel, weil es rasch zu Missverständnissen führt.
Aber das Thema greife ich nochmals auf. Denn viele Medien tippen maschinengewehrartig weiter auf der «Hitze» herum. Man lernt: Sommer gibt es nicht mehr, nur Hitze.
Hitze ist ein Kampfbegriff geworden. Der Sommer ist wohl ein Klimawandelleugner. Manchmal wird nicht mal mehr «Klimawandel» verwendet, sondern «Klimaerhitzung» oder «Klimakatastrophe».
Einmal mehr wird ein Phänomen sprachlich umgedeutet und damit zur nächsten Apokalypse hochstilisiert. So zum Beispiel die Waldbrände auf der griechischen Insel Rhodos. Sie sollen sinnbildlich für die globale «Klimakatastrophe» stehen.
Die Medien zeichnen ein überaus dramatisches Bild: Ganz Rhodos verbrennt im Glutofen, tobende Flammen, panische Fluchtversuche, Evakuierungen epischen Ausmasses und Touristen, die alles stehen und liegen lassen. Bilder schreiben Geschichte.
Dabei entfachen die Medien selbst ein propagandistisches Feuerwerk. Die Weltwoche veröffentlichte ein Video eines lokalen Brandes auf Rhodos, aufgezeichnet aus einem Flugzeug. Aus der Vogelperspektive ist Rauch erkennbar.
Doch mit apokalyptischem Ausmass hat das nichts zu tun. Der selbstgezimmerte Untergangsmythos von Rhodos durch den Klimawandel ist ein Märchen, erdichtet in den Redaktionsstuben in Tausenden Kilometern Entfernung, um das Sommerloch zu füllen.
Die Ursache des Feuers ist für die Medien unwichtig. Es soll schon vorgekommen sein, dass jemand nicht auf sein Grill-Feuer aufgepasst oder eine Zigarette unachtsam weggeworfen hat. Wind kann das Feuer freilich verstärken.
Aber der «Experte» in den Medien weiss: Es ist der Klimawandel! Er weiss auch: Ein Brand im Hochsommer auf Rhodos ist ein Beweis für die Häufung extremer Wetterereignisse. Google Maps warnt: Vorsicht vor Waldbränden! Die roten Hotspots erinnern an die Corona-Zeiten.
Präziser müsste der «Experte» behaupten: Es ist der menschengemachte Klimawandel. Klimawandel an sich hat es immer gegeben und wird es immer geben. Mit oder ohne Mensch. Klimawandel ist ein dynamisches Naturphänomen.
Man findet immer einen «Experten», der sagt, was gehört werden will. Es gibt auch immer einen Experten, der etwas anderes sagt, wahrscheinlich aber nicht abgedruckt wird. So ist dieses Zitieren von «Experten» in vielen Medien eine reine Alibi-Übung, um die Objektivität der eigenen Meinung zu suggerieren.
Und dann gibt es Tatsachen, die dem Hitze-Narrativ zuwiderlaufen. Bestenfalls Randnotizen in den Medien. Zum Beispiel, dass es Urlaubsgäste gibt, die auf Rhodos bleiben, oder noch dorthin wollen.
Oder dass es in der Schweiz seit mehreren Tagen regnerisch ist und die Temperaturen im Hochsommer nicht annähernd 25 Grad erreichen. Sogar von einem «Wintereinbruch in den Alpen» ist die Rede. Es wird natürlich sofort richtiggestellt: «Nichts Aussergewöhnliches».
Aber ein Waldbrand auf Rhodos im Hochsommer ist scheinbar viel aussergewöhnlicher. So schreibt das gleiche Medium: «Die ganze Mittelmeerregion brennt». Und serviert eine Übersichtskarte («Es brennt in Europa»). Die «Klimakatastrophe» – live zu begaffen, bequem am Bildschirm.
Herzliche Grüsse
Armin Stalder
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