In der Tat wird es immer offensichtlicher, dass nicht Hungersnöte, nicht Erdbeben, nicht Mikroben, nicht Krebs, sondern der Mensch selbst die grösste Gefahr für den Menschen darstellt, und zwar aus dem einfachen Grund, dass es keinen angemessenen Schutz gegen psychische Epidemien gibt, die unendlich viel verheerender sind als die schlimmsten Naturkatastrophen.
Carl Gustav Jung, «Das symbolische Leben»
Liebe Leserinnen und Leser
Letzte Woche wurde das spanische Grusel-Kabinett vereidigt. Pedro Sánchez hat sich seine Investitur durch einen Pakt mit nationalistischen Parteien erkauft, unter anderem mit der katalanischen Junts des Justizflüchtlings Carles Puigdemont, der wegen Terrorismus angeklagt ist. Preis der Unterstützung: Ein Amnestiegesetz für die Separatisten, die sich an dem gescheiterten Vorstoss für die katalanische Unabhängigkeit beteiligt hatten (hier und hier).
Das Gesetz ist verfassungswidrig, betonen Juristen. Pedro, «der Kerkermeister», bleibt seiner Linie der letzten Jahre also treu. Schon während der Corona-Zeit hat er Grund- und Menschenrechte mit Füssen getreten und totalitäre Strukturen aufgebaut. Mit seiner Amnestie will er die Gewaltenteilung nun vollständig aushebeln und dem demokratischen Rechtsstaat den Todesstoss verpassen.
Die gesamte Vereidigungs-Szenerie wirkte wie ein Kasperltheater. Im Entenreigen pilgerten selbstgefällige Politiker zu einem Tisch, auf dem ein riesiges Verfassungsbuch lag – und eigentlich hätten viele dieser Marionetten, die während der «Pandemie» so viel Leid über die Menschen gebracht und das Land ruiniert haben, direkt vor dem Buch im Erdboden versinken müssen.
Felipe VI. war auch da, lächelte souverän, stand einen Schritt vor dem ebenfalls lächelnden Sánchez – und in dem Moment hätte den Herren eigentlich eine fabelhafte Pinocchio-Nase wachsen müssen. Denn beide haben in der Vergangenheit mit grossen Worten öffentlich verkündet, es werde niemals eine Amnestie geben.
Ohne den Segen des Königs hätte Sánchez die Macht nicht ergreifen können, und nun standen die ehrlosen Typen da, und auf ihrer Stirn prangten die unsichtbaren Worte: «Ich bin ein Lügner und Verräter, mein Wort zählt nichts.»
Die wie immer hysterische und geisteskrank wirkende TV-Berichterstattung vervollständigte das Bild des Wahnsinns – und ich fragte mich einmal mehr: Was ist mit der Wahrnehmung der Menschen passiert? Warum durchschaut die breite Masse solche medialen Schmierenkomödien nicht? Egal, ob es um Corona, Kriege, Klimawandel oder Politiker und Adlige geht, die es mit Wahrheit, Ehre und Würde nicht so haben.
Die Academy of Ideas hat sich genau mit diesem Thema beschäftigt. In der Video-Präsentation «Massenpsychose: Wie eine ganze Bevölkerung geistig krank wird» beleuchtet sie die gefährlichste aller psychischen Epidemien: die Massenpsychose des Totalitarismus (hier, hier und hier). Diese wurde von der herrschenden Elite im Laufe der Geschichte immer wieder herbeigeführt.
«Es geht einfach darum, die kollektiven Gefühle auf die richtige Weise zu reorganisieren und zu manipulieren.» – Joost A. M. Meerloo, «Die Vergewaltigung des Geistes»
Massenpsychosen sind laut der Academy of Science «Epidemien des Wahnsinns», die auftreten, wenn ein grosser Teil einer Gesellschaft den Bezug zur Realität verliert und in Wahnvorstellungen versinkt.
Als Beispiele werden die Hexenjagden im 16. und 17. Jahrhundert und der Aufstieg des Totalitarismus im 20. Jahrhundert genannt. Bei den Hexenjagden wurden Tausende von Menschen, meist Frauen, getötet. Nicht weil sie ein Verbrechen begangen hatten, sondern weil sie zu «Sündenböcken einer verrückt gewordenen Gesellschaft» wurden.
«In einigen Schweizer Dörfern waren kaum noch Frauen am Leben, nachdem der Wahnsinn endlich ausgebrannt war.» – Frances Hill, «Der Wahn des Satans»
Detailliert wird in der Präsentation erläutert, wie die herrschende Elite die Massen durch eine gnadenlose Propaganda-Maschinerie, psychologische Tricks und geschickt taktierte Terrorwellen dazu bringt, ihre Freiheit aufzugeben, die Kontrolle über alle Aspekte ihres Lebens an die Mächtigen abzutreten und zu unterwürfigen und gehorsamen Untertanen zu werden.
Teil des «Spiels» ist, dass Politiker und Leitmedien widersprüchliche Berichte, unsinnige Informationen und sogar unverhohlene Lügen verwenden. Denn je mehr sie verwirren, desto weniger wird die Bevölkerung in der Lage sein, die Krise zu bewältigen und ihre Angst auf rationale und anpassungsfähige Weise abzubauen. Verwirrung erhöht die Anfälligkeit für einen Abstieg in den Wahn des Totalitarismus.
Das hört sich alles düster an, aber die Autoren geben auch Tipps, wie die Gesellschaft geheilt und die Massenpsychose aufgelöst werden kann. So sollten wir den Humor bewahren, den Herrschenden mit Spott begegnen und Parallelstrukturen aufbauen, in denen ein anderes Leben gelebt werden kann, ein Leben, das im Einklang mit unseren eigenen Zielen steht.
Carl Gustav Jung zufolge besteht der erste Schritt für diejenigen unter uns, die dazu beitragen wollen, die Vernunft in eine verrückte Welt zurückzubringen, darin, Ordnung in unserem eigenen Geist zu schaffen und so zu leben, dass andere sich davon inspirieren lassen können.
Informationen, die der Propaganda entgegenwirken, sollten so weit wie möglich verbreitet werden. «Denn die Wahrheit ist mächtiger als die Fiktion und die Unwahrheiten, mit denen die Möchtegern-Totalitaristen hausieren gehen, und so hängt ihr Erfolg zum Teil von ihrer Fähigkeit ab, den freien Informationsfluss zu zensieren.»
Václav Havel, politischer Dissident unter der kommunistischen Sowjetherrschaft und späterer Präsident der Tschechoslowakei, schrieb dazu, dass es vor allem des Handelns möglichst vieler Menschen bedarf, um ein vollständiges Abgleiten in den Wahnsinn des Totalitarismus zu verhindern.
Denn so wie die herrschende Elite nicht tatenlos herumsitzt, sondern bewusst Schritte unternimmt, um ihre Macht zu vergrössern, so muss auch eine aktive und konzertierte Anstrengung unternommen werden, um die Welt wieder in Richtung Freiheit zu bewegen.
Academy of Science stellt klar, dass wir uns an einem sehr entscheidenden Punkt unserer Menschheitsgeschichte befinden. Das Schicksal unserer Welt steht auf Messers Schneide – und die Rettung liegt in uns.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen inspirierten Start in die neue Woche.
Herzlich
Wiltrud Schwetje
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Intelligent – kann Maschine Mensch sein? Ausgabe 175 des Zeitpunkt
Der Mensch hat eine Tendenz, sich als biologische Maschine zu sehen und «intelligenten» Maschinen menschliche Züge zuzuschreiben. Die damit verbundene Abwertung des Menschlichen ist die Hauptgefahr der künstlichen Intelligenz. Diese Ausgabe zeigt, wie wir diesen Gefahren begegnen und wo die Chancen der KI liegen.
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Die neue Ausgabe von «DIE FREIEN» ist da, diesmal unter dem Motto: «Aufsteigen im Umsturz – über Evolution und Revolution».
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In der neusten Ausgabe mit dabei: Kai Stuht, Carlos A. Gebauer, CJ Hopkins, Franzobel, James Corbett, Prof. Dr. Stefan Hockertz, Bruno Würtenberger, Sylvie-Sophie Schindler, Marco Caimi, Andreas Thiel, Titus Gebel, Marko Kovic u.v.m. ... Bestellen Sie die neunte Ausgabe hier!
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