Die Binsenwahrheit, dass Frauen mehr klatschen und tratschen als Männer, wurde nun teilweise wissenschaftlich bestätigt. Eine neue Studie brachte jedoch auch überraschendes ans Licht.
Demnach sind Frauen eher bereit, Pikantes auszuplaudern als Männer, insbesondere wenn es sich um negative Informationen über sie selbst handelt. Gemäss den Forschern verbreiten Männer im Vergleich zu Frauen deutlich seltener negative Details über sich selbst. Die Arbeit, über die Study Finds berichtete, wurde im Journal of Experimental Social Psychology veröffentlicht.
Dieser Unterschied zeigte sich laut den Wissenschaftlern jedoch nicht, wenn es um den Austausch positiver Nachrichten ging. Beide Geschlechter zeigten eine ähnliche Bereitschaft, solche Nachrichten zu verbreiten.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Männer stärker darauf bedacht sind, wie andere sie wahrnehmen. Darüber hinaus gaben Frauen an, mehr Befriedigung am Klatsch zu finden, was auf ein höheres Mass an Zufriedenheit mit der Menge an Informationen, die sie preisgeben, hindeutet.
Männer neigen der Studie zufolge hingegen eher dazu, Informationen über ihre Gedanken und Gefühle zurückzuhalten, selbst in Situationen, in denen das Teilen dieser Informationen von Vorteil sein könnte.
Die internationale Studie wurde von Forschern aus den USA und Italien durchgeführt, darunter die Bayes Business School an der Carnegie Mellon University in Philadelphia und die Bocconi University in Mailand. Ziel der Untersuchung war es, Unterschiede zwischen den Geschlechtern im Kontext des modernen, internetgetriebenen Informationsaustauschs zu verstehen, wobei die meisten früheren Forschungen zu diesem Thema vor dem digitalen Zeitalter stattfanden.
Laut Irene Scopelliti, Professorin für Marketing und Verhaltenswissenschaften an der Bayes Business School und Mitautorin der Studie, ist die Offenlegung von Informationen im digitalen Zeitalter immer häufiger und dauerhafter. Das Aufkommen sozialer Medien und digitaler Kommunikationskanäle habe ein noch nie dagewesenes Ausmass an Informationsaustausch ermöglicht, das mit einer Reihe sozialer und psychologischer Konsequenzen einhergehe. Scopelliti erklärte weiter:
«Unsere Ergebnisse zeigen, dass das Geschlecht nach wie vor eine wichtige Trennlinie darstellt, wenn es um den Wunsch und die Neigung geht, negative Informationen preiszugeben, und dass Männer im Vergleich zu Frauen von den Folgen des Informationsaustauschs möglicherweise in unterschiedlichem Masse profitieren oder dafür anfällig sind.»
Kommentare