Der Artikel im Infosperber thematisiert die wachsende Rolle von sogenannten «Science Media Centers» (SMC) in der Wissenschaftsberichterstattung und stellt dabei die vermeintliche Unabhängigkeit dieser Zentren in Frage. Diese SMCs, von denen es weltweit neun gibt, darunter in Deutschland, Grossbritannien, den USA, Neuseeland und anderen Ländern, werden als vermeintlich unabhängige Einrichtungen dargestellt, die Journalisten mit Statements, Einschätzungen und Argumenten von Experten beliefern.
Der Artikel weist darauf hin, dass bedeutende Medien wie die NZZ, Tamedia-Zeitungen oder die Süddeutsche Zeitung regelmässig auf die von den SMCs bereitgestellten Informationen zurückgreifen, wobei dies in vielen Fällen für die Leserinnen und Leser nicht transparent deklariert wird. Die Autorin äussert Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der SMCs, da sie finanziell stark von einflussreichen Förderern abhängen, darunter auch Regierungen und Pharmaunternehmen.
Als Beispiel nennt der Artikel das deutsche SMC, dessen Hauptgeldgeber die Stiftung von Klaus Tschira und das Bundesministerium für Bildung und Forschung sind. Andere Sponsoren sind Pharmaunternehmen wie BASF und Bayer.
Es wird betont, dass die SMCs sich als «notwendige Hilfe für Journalisten» bezeichnen, die dem wachsenden Druck ausgesetzt seien, eine Flut neuer wissenschaftlicher Veröffentlichungen zu bewerten. Kritik wird daran geübt, dass die SMCs durch ihre Auswahl von Experten und Themen eine einseitige Perspektive fördern könnten und ihre Abhängigkeit von einflussreichen Geldgebern in den einzelnen Artikeln nicht transparent gemacht werde.
Der Artikel hebt auch hervor, dass SMCs in anderen Ländern ähnlich finanziert werden, wodurch auch deren Unabhängigkeit in Frage gestellt wird. Besonders in Bezug auf umstrittene Themen wie Klonen, Gentechnik, Corona-Massnahmen und erneuerbare Energien könnten die SMCs dazu neigen, die Sichtweisen der Regierungen und ihrer Förderer zu unterstützen, ohne ausreichend Raum für kritische Experten zu lassen.
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