Zwei Dinge verleihen der Seele am meisten Kraft:
Vertrauen auf die Wahrheit
und Vertrauen auf sich selbst.
Seneca
Liebe Leserinnen und Leser
Die Selbstentlarvung der vermeintlichen Eliten hätte nicht deutlicher ausfallen können. Auf dem diesjährigen Treffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos, das heute zu Ende gegangen ist, haben sie nicht nur ihr vorgebliches Ziel verfehlt, sondern auch ihre wahren Absichten offenbart.
Unter dem Veranstaltungsmotto «Vertrauen wieder aufbauen» hat man sich redlich bemüht, genau das Gegenteil dessen zu betreiben. Zumindest, wenn wir davon ausgehen, dass ein Vertrauen der Geführten in die Führenden gemeint war. Das ist jedoch offensichtlich nicht der Fall.
Der WEF-Präsident klärte mich gerade noch rechtzeitig über meinen Irrtum auf. Denn in seiner Abschlussrede bestätigte Børge Brende, dass Vertrauen geschwunden sei in den letzten Jahren. Jedoch war offensichtlich das Vertrauen der Elitären untereinander gemeint, bzw. das der Wirtschaftsbosse zu ihren Marionetten in der Politik. Anders ist es nicht zu verstehen. Brende sagte nämlich über die Ergebnisse des diesjährigen Forums:
«Die Anwesenheit von hochrangigen Regierungsvertretern neben wichtigen CEOs aus allen Branchen brachte einen neuen Geist der Solidarität und der Zusammenarbeit, selbst mit denen, die andere Perspektiven einnehmen.»
Gegenüber dem Rest der Menschheit manifestiert sich dagegen ein tiefes Misstrauen. Man könnte sogar meinen, die selbst ernannten Eliten bekämen langsam regelrecht Angst vor dem gemeinen Pöbel. All die schönen Worte und Floskeln, die speziell das WEF so gut zu drechseln versteht, verdecken letztlich nur ungenügend, dass die Akteure eigentlich nervös zittern.
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen stellte gleich zu Beginn ihrer Rede am Dienstag klar, dass der gefährlichste Feind der Globalisten die Meinungsfreiheit sei. Sie zitierte den «Global Risks Report 2024» des WEF mit den Worten:
«Für die globale Geschäftswelt ist die grösste Sorge für die nächsten zwei Jahre nicht der Konflikt oder das Klima, sondern Desinformation und Fehlinformation.»
«Wozu brauchen wir Wahlen?», hatte Klaus Schwab früher schon gefragt. In einem Gespräch über digitale Technologie und künstliche Intelligenz mit Google-Mitgründer Sergey Brin vertrat er die Auffassung, dass Wahlen künftig überflussig würden, da die Ergebnisse vorhersagbar wären.
Eine ähnliche Sichtweise offenbarte kürzlich ein Artikel in der Zeit. Darin wird die abenteuerliche These aufgestellt, das Wählen gefährde die Demokratie. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass viele Politdarsteller das absolut genauso sehen. Auch der Umgang mit dem politischen Gegner wird ständig gestörter.
Doch das Volk begehrt zunehmend auf. Die Proteste von Landwirten, LKW-Fahrern und anderen Berufszweigen in den letzten Wochen lassen keinen Zweifel daran, dass es gärt in der Bevölkerung. Und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch in einigen anderen Ländern wie Spanien oder Italien.
Die Reaktion der Moralelite auf die Bauernproteste zeige vor allem eine «abgrundtiefe kulturelle Verachtung für die Peripheren», befindet Alexander Wendt. Vertrauen schaffen geht jedenfalls anders.
Genau genommen tun die Eliten gut daran, besorgt zu sein. Allerdings haben sie sich die Suppe selber eingebrockt. Vermutlich haben sie den Bogen einfach überspannt, immer mehr Menschen durchschauen das Spiel und haben genug.
Irgendwo im Web waren die Ereignisse der jüngsten Zeit sinngemäss folgendermassen kommentiert: Eigentlich sei das Agieren der Mächtigen und ihrer Kollaborateure ein Massenabwurf roter Pillen zum Aufwachen. Das will ich gerne so sehen.
Herzliche Grüsse
Andreas Rottmann
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