Die ukrainische Armee experimentiert laut The Intercept mit der psychedelischen Substanz Ibogain. Diese ist beispielsweise in Frankreich, Italien, in der Schweiz und in den USA verboten. In Deutschland ist Ibogain zwar kein illegales Betäubungsmittel, Ärzte dürfen es aber nicht verabreichen. Es ist schlicht nicht reguliert.
Das Ziel der Experimente der ukrainischen Streitkräfte ist gemäss The Intercept die Kampfbereitschaft zu fördern und traumatische Hirnverletzungen zu behandeln.
Das Projekt sei in Zusammenarbeit mit Irvin Dana Beal, einem Mitbegründer der Yippie-Bewegung und langjährigem Befürworter von Ibogain, geplant worden. Beal sei kürzlich in die Ukraine gereist, um das Vorhaben zu starten. Ein Brief des ukrainischen Militärpsychologen Oleksii Skyrtach habe ihm dabei bei der Zollabfertigung mit der Substanz geholfen.
Ibogain wurde dem Portal zufolge auch beim Sohn des US-Präsidenten Hunter Biden angewendet. Dieser habe seine eigene Drogenabhängigkeit mit Ibogain-Behandlungen in einer mexikanischen Klinik bekämpft.
Forscher glauben, dass Mikrodosen von Ibogain positive Auswirkungen auf traumatische Hirnverletzungen haben und und die Kampfbereitschaft erhöhen können. Eine kürzlich in der angesehenen Zeitschrift Nature Medicine veröffentlichte Studie zeigte positive Ergebnisse bei der Anwendung von Ibogain zur Behandlung von wiederholten traumatischen Hirnverletzungen.
Das ukrainische Projekt setze auf Ibogain als mögliche Alternative zu Amphetaminen, mit denen Soldaten üblicherweise versorgt würden, so The Intercept. Beal beschreibe die Wirkung einer Ibogain-Mikrodosis als sanfteren Effekt im Vergleich zu Amphetaminen.
Die Beteiligten, darunter Beal und die Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies (MAPS), versuchen laut dem Portal medizinisches Ibogain aus Afrika für die ukrainische Militärforschung zu beschaffen. Beal betone, dass Mikrodosen verwendet würden, um die intensiven Halluzinationen zu vermeiden, die bei hohen Dosen auftreten.
Zusätzlich finanziere MAPS ein Bildungsprogramm über die «Party-Droge» MDMA und posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) für ukrainische Therapeuten in Polen. Das Ziel sei die Behandlung von Ukrainern mit PTSD, wobei die Verwendung von MDMA in der Ukraine derzeit sogar zu Forschungszwecken verboten sei.
Beal beschreibe die Wirkung einer Ibogain-Mikrodosis als sanfteren Effekt im Vergleich zu Amphetaminen, so das Portal.
The Intercept erklärt, dass Ibogain aus einer afrikanischen Wurzel gewonnen, jedoch auch eine synthetische Version angestrebt werde. Beal arbeite mit einem ukrainischen Unternehmen zusammen, um eine vollständig synthetische cGMP-Ibogain-Version herzustellen.
Beal habe sich der Ukraine zugewandt, nachdem er im Dezember Probleme hatte, nach Mexiko einzuwandern. Er habe behauptet, aufgrund seiner kriminellen Vergangenheit im Zusammenhang mit Cannabis auf Antrag des US-Heimatschutzministeriums die Einreise verweigert bekommen zu haben. Obwohl im später die Einreise von der Ukraine in die USA erlaubt worden sei, sei er dort laut Berichten am Montag wegen Drogenhandels festgenommen worden.
Beal sieht die Anwendung von Ibogain als Vorteil für die Ukraine im Vergleich zu Russland, das auf Captagon, eine minderwertige Speeddroge, angewiesen ist. Er meint, die Anwendung von Ibogain würde «das Leben der ukrainischen Seite» verlängern.
«Es werden die Ukrainer auf Ibogain gegen die Russen auf Meth sein», schloss er.