Jeder Skandal hat seine Wurzel
in dem absolut sicheren Gefühl für das Unmoralische.
Oscar Wilde
Liebe Leserinnen und Leser
Militärstrategen wachsen neuerdings scheinbar wie Pilze aus dem Boden. Gefühlt sind «wir» schon lange mittendrin in einem Krieg. Dabei möchte ich noch nicht einmal irgendwelche Stammtischgespräche hören. Allein schon Politiker und Medien lassen sich sehr kreativ vor allem zu Fragen des «Wie?» und «Womit?» aus, wenn es um die aktuellen Konflikte geht. Um ein «Ob?» geht es weniger, und um ein «Warum nicht!» schon gar nicht.
Die Lieferung von «Taurus»-Marschflugkörpern an die Ukraine fordert die CDU/CSU-Fraktion im deutschen Bundestag bereits seit November letzten Jahres. Es brauche «eine echte Zeitenwende in der deutschen Aussen- und Sicherheitspolitik». Ein entsprechender Antrag zur Unterstützung der Ukraine in ihrem «heroischen Abwehrkampf» wurde zwar am vergangenen Donnerstag vom Parlament erneut abgelehnt, allerdings wirft auch diese Debatte ein beängstigendes Licht auf den Zustand der Nation.
Man braucht kein ausgesprochener Skeptiker zu sein, um die diversen «Diskussionen» als strategische Manöver und Taschenspielertricks einzuschätzen. Denn im Prinzip werden auch hier wieder oft genug die Dinge beim Namen genannt. Der vom britischen Aussenminister Cameron vorgeschlagene und von deutschen Politikern unterstützte «Ringtausch» von Marschflugkörpern ist nur ein Beispiel. Dabei würde Deutschland den «Taurus» an Grossbritannien liefern und die Briten dafür Flugkörper vom Typ «Storm Shadow» an die Ukraine.
Dass beide Waffen «ein und derselbe Marschflugkörper [sind] – nur halt aus unterschiedlichen Ländern», konnten Kinder neulich bereits beim ZDF lernen. Der steuerfinanzierte Propagandasender hatte in den «sozialen» Medien ein Erziehungsvideo veröffentlicht. Darin sagt ein «menschlicher Taurus» zu seinen britischen und französischen Kollegen: «Dem Olaf Scholz müssten wir Marschflugkörper mal ordentlich den Marsch blasen», weil der «wieder mal zögert und zaudert». Noch, sollte man hinzufügen.

Quelle: Youtube-Kanal «un.logo!» des ZDF
Der eigentliche Skandal ist jedoch gerade das, was nicht passiert. Der geleakte Mitschnitt eines Gesprächs hochrangiger Bundeswehr-Offiziere wird vor allem als «Abhörskandal» und als russische «Desinformation» behandelt. Die polit-mediale Clique tut so, als wäre das Leck der Skandal und nicht die besprochenen Inhalte mitsamt ihren Konsequenzen. Letzteres wird praktisch nicht thematisiert.
Tatsächlich hatten die Militärs erörtert, wie «Taurus»-Marschflugkörper am besten in der Ukraine eingesetzt werden könnten. Dabei ging es auch um mögliche Angriffe auf die Krim-Brücke bei Kertsch und auf russische Munitionsdepots. Das sind ziemlich konkrete Kriegsplanungen, aber dieser Aspekt interessiert offenbar nicht wirklich. Müsste es da nicht eine Welle der Empörung geben?
Es ist schwer vorstellbar, dass europäische Politiker im Jahre 2024 den Finger an den Abzug legen, ohne es zu merken. Genauso wenig allerdings möchte man glauben, dass sie es absichtlich tun. Trotzdem scheint genau das der Fall zu sein.
Und das «willige und glaubensbereite Publikum» stolpert tatsächlich immer weiter mit in Richtung Abgrund. Auf dem Weg in ihr Unglück werden die Lemminge noch «gegen rechts» in Stellung gebracht. Auch hier fällt die orchestrierte Manipulation mal wieder nicht auf, man schlafwandelt von einem Narrativ ins nächste – unfassbar.
Gegen Sondervermögen, Waffenlieferungen, Rekrutierung und Entsendung von Truppen und ähnliche Kriegsphantasien, bis hin zu Plänen für eine EU-Atombombe, braucht es konkrete Friedensinitiativen. Die sogenannte «Friedensforscherin» Ursula Schröder war letztes Jahr der Meinung:
«Die Ostermärsche haben vergleichsweise wenig Einfluss auf das politische Geschäft, weil es sich bei den Ostermärschen und den Aufrufen dazu um wirklich radikale Forderungen handelt. (...) Die Gefahr, dass die Ostermärsche durch Querdenker oder rechte Gruppierungen unterlaufen werden können, ist da.»
Was Ostermärsche wirklich sind, sollten wir der Frau Schröder und all den schändlichen Kriegstreibern zeigen.
Herzliche Grüsse
Andreas Rottmann
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