Liebe Leserinnen und Leser
Mit einem weiteren Gedicht will ich Sie ins Wochenende begleiten. Es ist diesmal das Gedicht «Links rechts links rechts» von Erich Fried. Den Anstoss gab mir mein derzeitiger Aufenthalt in Thüringen.
Hier in der Stadt, wo ich etwa alle drei Wochen bin, erfuhr ich, dass an diesem Samstag «gegen rechts» demonstriert werden sollte. Das ist wohl auch geschehen, allerdings habe ich davon nichts mitbekommen, obwohl ich gegen Mittag im Stadtzentrum war.
Ich sah nur die aufgebaute Bühne auf dem Platz vor’m Rathaus, sah eine Frau mit einem selbstgemalten Schild zum Demo-Treffpunkt gehen. Und auf dem Marktplatz warteten einige mit einem Transparent «Weltoffenes Thüringen».
Auch etwas Polizei sah ich, die aber keinen allzu grossen Demonstrationszug zu erwarten schien. Eigentlich wollte ich ehrlich gesagt auch nichts davon sehen, hätte dann aber doch gern gewusst, wie viele Menschen sich da gefunden haben, weil ihnen jene Angst vor den «Rechten» machen, die verantwortlich sind für deren Erstarken.
Wobei die «Rechten» sich ja exponentiell vermehrten, nachdem jeder und jede, die spätestens seit der Corona-Krise und deren verheerenden Folgen Zweifel an der Politik der Regierenden hat und äussert, dazu gezählt wird. Es ist eigentlich eine wundersame Vermehrung, wie es auch eine entsprechende wundersame Vermehrung jener gibt, die sich für «links» halten.
Ich sprach im Stadtzentrum mit einem anderen kritischen Menschen über das, was sich da zeigt. Und wir fragten uns, wo waren all jene, die sich jetzt mit falschen Geschichten «gegen rechts» aufscheuchen lassen, als im Frühjahr vor vier Jahren die Grundrechte aller, die demokratischen Freiheiten und das friedliche Miteinander mit Polizeistiefeln in den Dreck getreten, politisch für nicht gültig und juristisch für irrelevant erklärt wurden?
Die Antworten können nur jene geben, die jetzt glauben, dass sie die Demokratie verteidigen, wenn sie den Aufrufen derer folgen, die die Demokratie seit langem verachten, weil sie ihr interessengeleitetes Treiben stört. Eine mögliche Antwort hat Erich Fried bereits 1981 gegeben, die ich Ihnen und Euch gern zur Kenntnis gebe:
Links rechts links rechts
Wenn ein Linker denkt
dass ein Linker
bloss weil er links ist
besser ist als ein Rechter
dann ist er so selbstgerecht
dass er schon wieder rechts ist
Wenn ein Rechter denkt
dass ein Rechter
bloss weil er rechts ist
besser ist als ein Linker
dann ist er so selbstgerecht
dass er schon rechtsradikal ist
Und weil ich
gegen die Rechten
und Rechtsradikalen bin
bin ich gegen Linke
die denken
dass sie besser sind
als die Rechten
Und weil ich gegen sie bin
denke ich manchmal
ich habe ein Recht zu denken
dass ich doch besser
als sie bin
Mit dem Vorschlag und der Gewissheit, dass Sie darüber denken, was auch immer Sie wollen, wünsche ich Ihnen ein gutes Wochenende und viel Lesespass und Wissensgewinn mit den Beiträgen von Transition News.
Herzliche Grüsse
Tilo Gräser
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Transition News-Jahrbuch 2023
Es freut uns sehr, mitteilen zu dürfen, dass unser neues Jahrbuch 2023 erschienen ist. Der Versand wird in etwa einer Woche beginnen. Diesmal ist das umfassende Thema die Spaltung der Gesellschaft und wie sich diese überwinden lässt.
Wie das letzte, besteht das Buch aus einer Sammlung der besten Beiträge von Transition News aus dem vergangenen Jahr. Hinzu kommen Gastbeiträge von bekannten Autoren, darunter Milosz Matuschek, Christian Kreiß, Ernst Wolff und Christoph Pfluger. Zu den untergeordneten Themen gehören Krieg, Corona, Wirtschaft, Klima, künstliche Intelligenz und die Gender-Ideologie.
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Hier finden Sie unsere neuen Podcasts.
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Transition TV: Abschreckung und Aufklärung, Stand der Dinge vom 8. Februar 2024
Schrecken Bomben wirklich ab? Zweistaatenlösung – nur Verwirrung? Die Ukraine vor der Wende. Die Geschädigten der Klimapolitik als neue politische Kraft. WHO-Verträge: Der Bund informiert nur nebulös.
Inhalt:
- Schrecken Bomben wirklich ab. Oder: Bomben statt Diplomatie und ihre Folgen 2:39
- Eskalation im Nahen Osten. Ist der Vorschlag einer Zweistaatenlösung eigentlich seriös? 5:59
- USA: Die Weissen wollen nicht mehr kämpfen 9:13
- In der Ukraine riecht es nach einer Wende. Aber noch nicht zum Guten 10:30
- In der Schweiz entsteht eine neue politische Kraft, die Geschädigten der Klimapolitik 12:52
- WHO-Verträge: keine Information und keine Debatte 20:04
- WHO auf dem Dorf: Interview mit Ruedi Senn, Präsident pro Dorf Amden 25:03
Redaktion und Moderation: Christoph Pfluger
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Intelligent – kann Maschine Mensch sein? Ausgabe 175 des Zeitpunkt
Der Mensch hat eine Tendenz, sich als biologische Maschine zu sehen und «intelligenten» Maschinen menschliche Züge zuzuschreiben. Die damit verbundene Abwertung des Menschlichen ist die Hauptgefahr der künstlichen Intelligenz. Diese Ausgabe zeigt, wie wir diesen Gefahren begegnen und wo die Chancen der KI liegen.
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«DIE FREIEN» – Unsere zehnte Ausgabe ist da!
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