Bis zu 775’992’000 mit Bakterien infizierte Moskitos könnten in den nächsten 20 Jahren jede Woche auf Maui freigesetzt werden. Darüber berichtet The Defender unter Berufung auf Hawaii Unites, eine gemeinnützige Umweltorganisation. Diese hatte darauf geklagt, dass der Staat eine weitere Umweltverträglichkeitsstudie und umfassende Studien über die Risiken des umstrittenen Projekts durchführt. Doch diese Klage wurde kürzlich abgewiesen.
Die Vorsitzende und Gründerin von Hawaii Unites, Tina Lia, erklärte gegenüber The Defender, dass «diese im Labor mit Biopestiziden veränderten Moskitos bereits in Ost-Maui freigesetzt werden».
«Die abschliessende Umweltverträglichkeitsprüfung für dieses Projekt ist gemäss dem Hawai’i Environmental Policy Act unzureichend. Sie versäumt es, Massnahmen zur Schadensbegrenzung oder Biosicherheitsprotokolle für die Mücken zu beschreiben. Auch die Diskussion um Alternativen ist unzureichend», betonte Lia.
Ein Experte, der im Namen von Hawaii Unites bei dem Gerichtsverfahren ausgesagt hatte, warnte zudem davor, dass das Projekt weit davon entfernt sei, durch Moskitos übertragene Krankheiten zu verringern. Stattdessen sei die Ausbreitung von im Labor veränderten Moskitos in weitere Gebiete zu befürchten, was negative Folgen für die Umwelt haben könne.
Das Gericht war jedoch anderer Meinung und entschied, dass die endgültige Umweltverträglichkeitsprüfung «in gutem Glauben erstellt wurde und genügend Informationen enthielt, um es [dem Board of Land and Natural Resources] zu ermöglichen, die beteiligten Umweltfaktoren vollständig zu berücksichtigen und eine begründete Entscheidung zu treffen, nachdem es die Risiken einer Umweltschädigung gegen die Vorteile der vorgeschlagenen Massnahme abgewogen hatte».
Die Moskitos, die man auf Maui bereits aussetzt und auch weiterhin freisetzen will, werden nach der Wolbachia-Methode gentechnisch verändert. Dabei wird die Stechmücke Aedes aegypti mit dem in der Natur vorkommenden Bakterium Wolbachia infiziert. Dieses Bakterium soll die Fähigkeit der Mücken reduzieren, Arboviren zu übertragen, die Krankheiten wie Dengue, Zika, Chikungunya oder Gelbfieber verursachen.
Übrigens ein Programm, das die Gates-Stiftung und die WHO weltweit vorantreiben (wir berichteten hier, hier, hier und hier). Wie Hawaii Unites informiert, scheine es jedoch keine direkte Verbindung zwischen Gates und dem laufenden Projekt auf Maui zu geben.